Alte Fotoabzüge - Material und Lagerung

Hallo zusammen,

meine Omi hat mir ihre Fotoalben vermacht, die Bilder von etwa 1890 bis heute umfassen. Die ältesten Bilder sind auf Papier und natürlich schwarz-weiß.

Außerdem habe ich drei größere Wandbilder (ebenfalls Fotos) bekommen:

  • zwei aus festem Karton [die Bilder sehen fast aus wie mit einem sehr weichen Bleistift gezeichnet]
  • eines aus dünnem Karton/Papier aus verschiedenen Grünnuancen; zeigt ein Bataillon der k.u.k-Monarchie, ist also auch uralt

Lagerung auf jeden Fall kühl und trocken?

Nun konnte ich mir leider nicht „ergoogeln“, in welchem Verfahren solche Bilder entstanden sind - sind das alles Silberhalogenidmethoden gewesen - sprich, die „Farbe“ auf dem Bildern ist Silber? Aber woraus ist dann das grünliche alte Bild?

Mein Mann ist nicht so begeistert, dass wir nun diese Bilder zuhause haben, weil man nicht wisse, was für „gefährliche Chemie“ die damals verwendet haben. Könnte da noch irgendetwas „gefährliches“ dranhängen an den Bildern? (Essen werden wir sie aber nicht :wink:)

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand näheres erzählen könnte!

Besten Dank im Voraus!

Hallo!

In so einem Fall würde ich mir eher Gedanken über die Strahlung von Computern machen als über die Chemie alter Fotografien. Bei diesen alten Fotos weiß man wenigstens, dass sie lange haltbar sind.

Fotos entstehen bis heute auf Silberhalogenid. Ja selbst wenn man digitale Bilder „ausbelichten“ lässt, ist das nichts anderes als eine analoge Belichtung auf Silberhalogenidpapier.

Gruß
Tom

Hallo,

Alte Fotos enthalten praktisch nie bedenkliche Substanzen, denn wenn jemals welche drin waren, sind die längst verdunstet. Ein grünliches altes Bild könnte einfach „getont“ sein, ein Verfahren, bei dem durch Bäder nach dem Fertigstellen die Töne von reinschwarz auf den jeweiligen Farbwert geändert wurden, z.B. durch Goldbäder etwas bläulich, durch Platin etwas grünlich. Gleichzeitig wurde die Haltbarkeit weiter verbessert.
Allgemeiner Tip für alte Fotos: zwischen säurefreie Papierlagen legen, das Material bietet der Künstlerbedarf, und trocken, lichtgeschützt lagern. Licht könnte alte Papiere nachgilben.

Es grüßt

Der Daimio

1 Like

Moin,

Nun konnte ich mir leider nicht „ergoogeln“, in welchem
Verfahren solche Bilder entstanden sind - sind das alles
Silberhalogenidmethoden gewesen - sprich, die „Farbe“ auf dem
Bildern ist Silber?

richtig, siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzwei%C3%9Ffotogra…

  • eines aus dünnem Karton/Papier aus verschiedenen Grünnuancen; zeigt ein Bataillon der k.u.k-Monarchie, ist also auch uralt
    Aber woraus ist dann das grünliche alte
    Bild?

das könnte durch eine sog. Tonung erzeugt worden sein, dabei wird das Silber chemisch verändert.http://de.wikipedia.org/wiki/Tonung
Wobei mir spontan kein Verfahren für eine Grüntonung einfällt, aber Tante Gugel weiterhilft http://www.google.de/#hl=de&sugexp=kjrmc&cp=10&gs_id…

Mein Mann ist nicht so begeistert, dass wir nun diese Bilder
zuhause haben, weil man nicht wisse, was für „gefährliche
Chemie“ die damals verwendet haben. Könnte da noch irgendetwas
„gefährliches“ dranhängen an den Bildern? (Essen werden wir
sie aber nicht :wink:)

Wenn diese Bilder irgendwie gefährlich wären, müssten meine Eltern und auch ich längst tod im Grabe liegen.
Nein. Diese Bilder enthalten Silber, Papier und ev. noch Weißpigmente. Die könntet ihr sagar essen ;- )

Gefährlich sind die nicht.

Schwarzweisphotos hab ich damals jahrelang selber hergestellt, insgesamt mehrere tausend Stück.

Gandalf

Hallo!

Schwarzweisphotos hab ich damals jahrelang selber hergestellt,
insgesamt mehrere tausend Stück.

1890? Du bist aber alt…

Gruß
Tom

Moin,

1890? Du bist aber alt…

tja, Istari sind eben langlebig :wink:

Gandalf

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten!

Wir sind beim Stichwort „grün“ auf folgendes gestoßen: „Grüne Bilder lieferte das _Uransalz_ in Verbindung mit Eisenchlorid und Kalium-Eisencyamid.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Wothlytypie
Aber da ist ein Lottosechser wohl wahrscheinlicher?

Meine Großeltern haben die meisten Bilder in den 1970ern(?) in Selbstklebealben untergebracht. Ich vermute, die Bilder müssen da schleunigst raus? Einige Bilder haben an der Rückseite davon Rückstände. Soll/kann ich diese entfernen und wenn ja, womit?

War der Tipp mit dem säurefreien Papier so gemeint, dass ich die Bilder lose zwischen diesem Papier lagern sollte? Wenn ich das Ganze in einem Album haben möchte, was würdet ihr mir empfehlen? Ein konventionelles Papieralbum mit Fotoecken?

Wie sollte ich die drei großen Wandbilder aufbewahren? [Sie lagen jahrzehntelang ohne Rahmen in einem Bettkasten…] Soll ich sie hinter Glas hängen oder besser in eine Kiste an einen dunklen trockenen Ort bringen?

Besten Dank nochmal für Eure Geduld und liebe Grüße

Schönen Dank auch Euch!