Ich würde gerne wissen, für welche weiterführende Schule mir empfohlen wurde. Gibt es eine Möglichkeit, das herauszufinden? Das müßte 1976 gewesen sein, also bereits 30 Jahre her. :-S
kann nur mit 15 Jahren dienen
Hallo Sylvia,
ins Sekretariat deiner alten Schule, nett nachfragen. Wenn zu weit entfernt, mal anrufen, dann aber anbieten, anzurufen wenn gerade wenig los ist, sonst kann es passieren, daß du mitten zwischen „Ich hab hier einen Schüler der muss ins Krankenhaus“ und „Hier die Liste der kranken Lehrer, kümmern sie sich um Vertretungsstunden?!“ anrufst und abgebügelt wirst mit geht nicht, haben wir noch nie gemacht…
Ich hab meine Schulempfehlung auf dem Weg in Kopie bei einer netten Schulsekretärin bekommen. Bei mir war das ganze aber aus dem Jahr 1990… Kann dir leider nicht sagen, wie lange die Dokumente einzelner Schüler an einer Schule aufbewahrt werden Aber einen Versuch wärs wert.
Anja
Danke, ich werde nächste Woche anrufen.
Ich würde es gerne wissen. Damals war sehr ruhig und wurde in die Hauptschule geschickt. Dort langweilte ich mich zu Tode. Wirtschaftschule war ganz leicht. Wirtschaftsgymnasium war richtig interessant und hatte mich gefordert. Wenn ich zurückdenke, hätte ich eher in die Realschule als in die Hauptschule gepaßt. Ich habe meine Mitschüler traurig nachgeguckt. Aber da hätte ich in die Stadt fahren müssen!
Ich will es nun wissen. Waren meine Lehrer wirklich bescheuert oder trauten mir meine Eltern nur nichts zu?
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Hallo,
soweit ich weiss Besteht eine Aufbewahrungspflicht nur für 10 Jahre, aber vielleicht hast du ja Glück.
Zur Qualität der Empfehlungen:
meinen Eltern wurde gesagt, dass ich höchstens für die Realschule geeignet bin und Mathematik nie können werde. Dort habe ich dann richtig losgelegt und bin nach einem Jahr aufs Gymnasium gewechselt.
Ich habe nie eine Klasse wiederholt und anschließend Mathe und Physik mit Erfolg studiert (Dipl.-Physiker, 2. Staatsexamen in Mathe+Physik).
Für den Hausgebrauch reichen die Mathekennisse!
Gruß Volker
Hoi Sylvia!
Ich habe hier mein altes Zeugnisheft
Dort ist auf der letzten Seite vermerkt:
„Übergang zur weiterführenden Schule
Die Schülerin geht nach 4 jährigem Besuch der Grundschule mit Beginn des Schuljahres 1973/1974 zur Albert-Schweitzer.Schule, städt. Realschule in Solingen.
Solingen, den 14.6.1973
Der Schulleiter“
Mensch, ist das lange her… aber aus heutiger Sicht muss ich sagen, DAS war goldrichtig!
Das Gymnasium musste ich mir damals nach der 10. Klasse selbst suchen, die Uni auch!
… das alte Zeugnisheft ist aber nach sooooo langer Zeit echt interessant… erziehungsberechtigt war offensichtlich nur mein Vater
Führung
Beteiligung am Unterricht
Häuslicher Fleiß
SChulbesuch
Bibl. Geschichte
mündl. Ausdruck
Lesen
Aufsatz
Rechtschreiben
Heimatkunde
Rechnen
Musik
Zeichnen (fast ein Wunder, dass hier nicht „Malen“ steht)
Nadelarbeit (grusel)
Schreiben
Leibesübungen
Danke, dass ich dank Deines Beitrages das alte Ding nochmal rauskramen durfte
Nun muss ich nur aufpassen, dass meine Kinder es nicht in die Hände bekommen!
Lieben Gruss
Ulli
Hallo Sylvia,
mir ging es ähnlich - ich hatte die Empfehlung fürs Gymnasium und langweite mich auf der Realschule. Aber ich hatte auch Mitschülerinnen, die „nur“ zur Hauptschule durften und wesentlich mehr drauf hatten. Ich glaube nicht, dass es nur damit zu tun hatte, dass Eltern ihren Kindern nichts zugetraut hatten. Früher, zu ihrer eigenen Schulzeit war es üblich, dass alle Kinder einfacher Leute zur Volksschule (Hauptschule) gingen, egal ob sie klug oder dumm waren. Reiche Leute schickten ihre Töchter zur höheren Töchterschule (Realschule) und die Söhne aufs Gymnasium. Da war es auch fast egal, ob sie klug oder dumm waren . Höhere Bildung war damals teuer und Mädchen heiraten ja doch!
Ich denke aber auch, zu unserer Schulzeit (70er Jahre) war es teilweise etwas verpönt, seine Kinder zu fordern. Viele meiner damaligen Freundinnen wurden auf die vermeindlich „leichtere“ Schule geschickt. Wohl um Überforderung zu vermeiden. Aber es wurden auch Eltern schief angesehen, die ihren Kindern schon vor Schulantritt das Lesen beibrachten. So etwas gehörte sich nicht. Es war schon eine seltsame Zeit. Mittelmäßigkeit war irgendwie überall gewünscht.
Wenn also Deine Lehrer nicht bescheuert waren (obwohl stille Schüler oft falsch eingeschätzt werden), kann es sein, dass Deine Eltern nur etwas altmodisch waren. Oder sie hatten die Befürchtung, dass Du Dich auf der höheren Schule als stilles Mädchen nicht durchsetzen könntest.
Viele Grüße
Anne
Naja, es schon lange her und damals war es wirklich noch anders. Aber es tat weh. Nur weil ich etwas ruhiger war. Wieoft mußte ich den blöden Satz hören: „Schwätzt nichts. Hintennom!“ (= soviel wie nach hinten!) Von den Lehrer, später von der Berufsberatung. Ich fühlte mich so unter Druck gesetzt, dabei brauchte ich nur etwas Zeit, bis ich auftaue.
Vielleicht tue ich meinen Eltern unrecht, doch ich wünschte mehr Unterstützung und Ermutigung. Jedenfalls ermöglichten sie mir, daß ich die Fachschule zur „Staatlich geprüften Informatikerin“ abschloß. Heute guckt man zwar mehr nach seinen Kindern, aber der Standesdünkel besteht leider immer noch.
Schwamm drüber. Ich bin trotzdem etwas geworden und vergesse meine Vorfahren, die alle ihren Weg gingen und erfolgreich waren! Männer wie Frauen! Ich habe deshalb vor, an Ostern an den Ort zu fahren, wo meine Oma vor fast 99 Jahren geboren wurde und aufgewachsen ist.