Hallo Liebe www Gemeinde,
Ich renoviere gerade meine Wohnung und überlege ob ich meinen alten ungenutzten Ofen entsorgen soll oder ob sich doch noch ein Liebhaber finden würde, der ihn sich abbauen kommt.
Hallo!
Um Schrott handelt es sich ganz sicher nicht, zum Kaputtmachen viel zu schade. Abbau und Aufbau (mit komplett neuem Aufbau der Rauchgaszüge) ist aber nichts für Laien, gehört in fachkundige Hände. Dies schon deshalb, weil der Ofen den Segen des Schornsteinfegers braucht. Um an Interessenten zu kommen, würde ich in den Gelben Seiten nach Ofensetzern suchen, den Bezirksschornsteinfegermeister fragen und das Teil bei Ebay einstellen.
Vor der Demontage sollte man alle Teile wasserfest nummerieren und den Ofen einschließlich Nummerierung fotografieren. Sinnigerweise beginnt man mit dem Abbau von oben. Man braucht nur Schwamm und Wasser, um die Lehmfugen aufzuweichen. Aufgeweichtes Material entfernt man mit einem Spachtel. Hammer und andere Schlagwerkzeuge sind strikt verboten. Vom Innenaufbau aus Schamotte wird man viele Teile erneuern müssen. Macht aber gar nichts. Die Kacheln sind von innen mit Draht- oder Blechklammern zusammengeklammert. Die Klammern wird man allesamt erneuern bzw. aus Draht neu herstellen müssen.
Die altvorderen Ofenbauer nahmen es zuweilen mit sinnvoller Anordnung von Reinigungsöffnungen nicht so genau. Auch bei Zuführung und Einstellbarkeit der Verbrennungsluft sowie an der Gestaltung des Aschekastens und beim Handling des herausnehmbaren Rosts gab es manche Gedankenlosigkeit. Skizzen des Innenaufbaus, Berechnungen der Züge und überhaupt Dokumentation fehlten von vornherein oder wurden im Laufe der Zeit verbummelt. So etwas geht heute gar nicht mehr. Deshalb muss sich ein Mensch vom Fach damit befassen. Das ist nicht ganz billig, aber wenn so eine Schönheit vom Schornsteinfeger abgenommen wieder in Betrieb gehen soll, geht es nicht anders.
Gruß
Wolfgang
So ein schönes Stück zu entsorgen ist ja fast Barberei. Hämmerst du etwa auch den Stuck von der Decke? Ich kenne Museumswohnungen, die richtig schön im Gründerzeitstil gemacht sind. Aber vermutlich soll bei dir „Ikea“ rein.
gruß
rakete
Ein Traum von Zimmer, was man so erkenn kann, da würde mir einiges einfallen. Ist aber mit Aufwand und Kosten verbunden. Aber den Ofen, dafür findest Du 100% Jemanden der den haben will!!!
Also, wenn ich sehe, dass Du ein Dartspiel gleich neben diesen wunderbaren Ofen, dessen Aufbau heute manch einer kaum bezahlen könnte, hängst, wird mir ganz anders. Du hast eine heutzutage begehrte Altbauwohnung mit alten Türen und diesem kostbaren Teil, das eigentlich untrennbar mit dieser Wohnung verbunden ist. Warum willst Du es loswerden? Warum benutzt Du es nicht? Es gibt kaum Schöneres, als sich im Winter an einen warmen Ofen zu lehnen.
Mein Rat: behalten und ehren (und die verdammte Dartscheibe wegnehmen. Der Anblick schmerzt.)
Hallo!
Es gibt doch so schön pflegeleichte zeitgemäße Lösungen: Damit Stuck und überhaupt die Raumhöhe nicht mehr stören, erhält der Raum in 2,4 m Höhe eine Spanndecke, die Tür muss man nach Behandlung durch Portas nie mehr streichen, auf den Fußboden kommt schickes Klicklaminat aus Spanplatte mit Fotofolie. der Kachelofen wird mit ein paar Schlägen in schubkarrenfertige Stücke zerklopft und schon ist Platz für ein Billy-Regal. Der Rest alten Mobiliars geht zum Sperrmüll und an seine Stelle treten praktische Sachen von Domäne.
Gruß
Wolfgang
Hallo Sylvia!
Das musst Du verstehen: Um den Deckenstuck wegzuklopfen, braucht man Platz für die Leiter. Also muss der Ofen weg. Außerdem stört der Ofen beim Dartspielen und könnte im Weg sein, wenn die Doppeltür 'rausgehauen wird, um endlich eine normgerechte Obi-Papptür einzubauen.
mich erschüttert fast nichts mehr, seit ich sah, was eine Brigade vor Jahrzehnten in einem Schloss anrichtete: In Nischenverkleidungen mit Malereien und Schnitzereien wurden Schlitze gebeilt, um baumkantige Bohlen als Regalbretter für eine sozialistische Verkaufsstelle einzuschieben. Parkett mit Intarsien … alles unbezahlbar und von Hohlköpfen unwiderbringlich kaputt gemacht.
Gruß
Wolfgang
Es wird einem wirklich übel, wenn man das sieht und liest. Bevor du irgendeinen Unfug machst, melde dich bei Leuten, die solche Dinge noch wertschätzen. Da ich nicht weiß, wo du herkommst. Das ist einer davon ziemlich zentral in Deutschland. Ich weiß, dass der durchaus fährt für bestimmte Dinge. Ansonsten hat der im Zweifel auch Adressen in deiner Nähe.
http://www.bewaehrte-baustoffe.de/baustoffe/
was mir noch eingefallen ist, evtl. hat der Vermieter noch ein Wörtchen mitzureden, oder ist es eine Eigentumswohnung?