Alter protestantischer Adventsbrauch

Hallo und frohe Festtage zunächst einmal.

Auf diese Tage bezieht sich auch meine folgende Frage:
Vor mittlerweile vielleicht schon 15 Jahren habe ich in einem Zeitungsartikel von einem Adventsbrauch in der Eifel gelesen, bei dem, soweit ich mich entsinnen kann, weiß gekleidete Mädchen irgendwie mit Bezug auf Schnee und Eis in Erscheinung treten. Der Brauch sei während der Reformation als Gegenbewegung zum Nikolaus entstanden und zu dem Zeitpunkt, als der Artikel geschrieben wurde, d.h. in den 1990er Jahren, kaum noch bekannt gewesen.
Näheres weiß ich leider nicht mehr, ich habe seitdem auch nichts mehr von dem Brauch gehört oder gelesen.

Ich hoffe, irgendeiner von euch kann anhand dieser leider wenigen Hinweise erkennen, um welchen Adventsbrauch es sich handelt, und würde mir dessen Namen und nähere Einzelheiten nennen.

Vom Geist erfüllte Grüße,
Der Newweling

Hallo und frohes Fest,

bist Du dir sicher, dass sich in der laut Wikipedia „rein katholischen“ Eifel ein alter protestantischer Adventsbrauch breit gemacht haben soll? Das würde ich eher bezweifeln, lasse mich aber gerne anders belehren.
Im übrigen erinnert Deine Beschreibung etwas an das skandinavische „Luciafest“ (siehe dazu Wikipedia).

Gruss
Thomas

bist Du dir sicher, dass sich in der laut Wikipedia „rein
katholischen“ Eifel ein alter protestantischer Adventsbrauch
breit gemacht haben soll?

Dem Artikel zufolge war er in der Tat in der Eifel bekannt, Wahrscheinlich kam er ursprünglich aus einer reformierten Gegend, wurde in katholischen Gegenden übernommen und hat in der Eifel noch vereinzelt überlebt.
Ich erinnere mich ungefähr an folgende Aussage: „…entstand während der Reformation als Alternative zum katholischen Nikolaus. Heute ist der Brauch fast ausgestorben.“

Grüß,
Der Newweling

Luziapatrozinium in Rech
Servus,

in Rech bei Altenahr ist ein Luzia-Patrozinium (früher auch Wallfahrt). Dort wird St. Luzia gefeiert, und es gibt zu Luzia einen Jahrmarkt (ehedem Tuchmarkt).

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Ich erinnere mich ungefähr an folgende Aussage: "…entstand
während der Reformation als Alternative zum katholischen
Nikolaus.

Mit dieser Alternative ist wohl das Christkind gemeint, siehe http://www.g-geschichte.de/pdf/plus/christkind_lucia… :

Im Zuge der Reformation hatte man mitsamt allen anderen Heiligen auch den Nikolaus »abgeschafft«. Nach Vorstellungen Martin Luthers sollte nun das »Christkind« die Geschenke bringen, wobei dieses aber nicht mit dem Jesuskind in der Krippe gleichzusetzen ist. Die Vorstellung des Christkinds als engelsgleiche Erscheinung stammt vielmehr aus weihnachtlichen Umzugsbräuchen und Krippenspielen, bei denen häufig eine Engelsschar von einem Christkind angeführt wurde. Über die Entstehung dieser Figur berichtet Alexander Tille Ende des 19. Jahrhunderts: »In Hamburg erschien im 18. Jahrhundert Kinjees (Kind Jesu) und der Klingelgeist Klinggeest.

Weitere Erläuterungen sind hier zu finden; einige Hinweise auch hier (→ Geschichte).

Gruß
Kreszenz

Mit dieser Alternative ist wohl das Christkind gemeint

Nein, das wäre leider zu einfach. Das Christkind ist ja über ein weiteres geographisches Gebiet verbreitet und nach wie vor recht bekannt. Seine körperliche Darstellung ist heute vielleicht nur noch selten üblich, aber sicher nicht speziell in der Eifel. Der Brauch, von dem der Artikel handelte, hatte irgendeine andere Bezeichnung, einen Bezug zu Eis und Schnee. Eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Christkind ist natürlich schon vorhanden.

Gruß,
Der Newweling