Hallo,
gekreuzte Schlüssel sind in der Heraldik immer die „Schlüssel Petri“, kennzeichnen also immer ein christliches Bekenntnis. Die Schlüsselbärte sind dabei immer entgegengerichtet, und, falls farbig, in silber (= weiß) und gelb (= gold). Dieses Beispiel hier ist allerdings weder ein persönliches Papstwappen, noch das Wappen der Vatikanstadt, noch das Wappen des Heiligen Stuhls. Denn sie haben alle unabdingbar die Tiara im Hintergrund. Die Kordel durch die Schlüsselreiden gehört ebenfalls dazu, aber sie ist (je nach Zugehörigkeiten) immer auch um den Kreuzungspunkt gewickelt.
Allerdings haben auch unzählige Städte weltweit die Schlüssl Petri in ihrem Wappen. Regensburg zum Beispiel. Die einfache Verknotung der Schlüsselreiden deutet manchmal auf einen Bischofssitz.
Die persönlichen Wappen von Kardinälen, Bischöfen, Äbten, Domherrn usw. haben traditionell einen Galero (flacher Hut mit breiter Krempe) über dem Wappen. Die Quasten des Hutes, in je nach Rangordnung verschiedener Anzahl und mit je individueller Art eines Knotens, laufen dabei links und rechts vorbei. In deiner Schale scheint mir oben ebenfalls ein solcher Bischofshut erkennbar zu sein, die Quasten hängen allerdings mittig herab. Dies, und auch deren Anzahl (9), entspricht keiner heutigen (römisch-kirchlichen) Tradition.
Das Ganze, einerseits als Teller lediglich ein christlich-signiertes Souvenier, andererseits mit einer persönlichen Signatur einer kirchlichen Rangordnung (allerdings jenseits heutiger Symbol-Normierung), ist auch mir ein Rätsel.
Gruß
Metapher