Alternative für lehrer

hallo allerseits!

ich bin musiklehrer an einem österreichischen gymnasium, erst recht frisch, aber es macht viel spaß. ich merke allerdings, daß es in solch einer umgebung nicht immer ganz einfach ist, meine grundsätze erfolgreich auszuüben…

mir gehts beim unterricht darum (und als musiklehrer hab ich dafür auch mehr möglichkeiten als lehrer anderer fächer), dein kindern möglichkeiten zu eröffnen, die sie dann im idealfall annehmen und aus eigenem antrieb weiterverfolgen, nicht wiel sie müssen, sondern weil es sie interessiert.

in herkömmlichen schulen werden kinder aber dazu erzogen, nur dienst nach vorschrift zu leisten und möglichst alles innerlich abzulehnen. das führt dazu, daß selbst referate mit eigener themenwahl eher schlampig gemacht werden, weil es ja pflicht und damit schlecht ist (und weil sie sowas nicht als möglichkeit sehen, ihre eigene begeisterung zu vermitteln).

der langen rede kurzer sinn: ich überlege, mir auch alternative schulkonzepte anzuschauen. mich interessieren themen wie offener unterricht sehr, ich habe aber nicht so den überblick, was es da alles für ansätze (montessori, waldorf, …?) gibt und wie man da reinkommt… kennt jemand eine alternative zum herkömmlichen österreichischen gymnasium, für die ich nicht erst wieder 3 jahre lang seminare besuchen und einige tausend € abdrücken muß? gibt es mischkonzepte, die man als lehrer mit normalem lehramtsstudium auch machen kann?

mir gehts beim unterricht darum (und als musiklehrer hab ich
dafür auch mehr möglichkeiten als lehrer anderer fächer), dein
kindern möglichkeiten zu eröffnen, die sie dann im idealfall
annehmen und aus eigenem antrieb weiterverfolgen, nicht wiel
sie müssen, sondern weil es sie interessiert.

Hallo,

wenn das dein Ansatz ist, dann bist Du schon fast bei der Pädagogik von Maria Montessori angelangt. Denn gemäß eines Auspruchs eines ihrer ersten (Schul-)kinder: „Hilf mir es selbst zu tun“ hat sie eine Pädagogik entwickelt, die auf den „sensiblen“ Phasen eines jeden Kindes aufsetzt und sie das lernen lässt, was sie momentan am meisten interessiert (sehr vereinfacht ausgedrückt).
Der beste Weg für dich diese Pädagogik näher kennennzulernen:

  • Recherche im Internet
  • Hospitation an einer Schule, die meisten Schulen (und da sind die österreichischen sich nicht anders wie die bayerischen Montessori-Schulen) bieten so was an.

Gruß,
Otto

wenn das dein Ansatz ist, dann bist Du schon fast bei der
Pädagogik von Maria Montessori angelangt.

danke, das wußte ich schon ungefähr… aber:

  • Recherche im Internet

meine recherchen haben ergeben, daß eine montessori-ausbildung sich in der größenordnung von 4-5 semestern und 2-3000 € abspielt. das wäre mir momentan zu viel. die frage ist eher, ob es nicht auch schulen gibt, die solche modelle in den unterricht integrieren, aber keine ganze ausbildung dafür fordern.

  • Hospitation an einer Schule, die meisten Schulen (und da
    sind die österreichischen sich nicht anders wie die
    bayerischen Montessori-Schulen) bieten so was an.

danke, das wiederum ist ein sehr interessanter tipp. ich werde mich mal erkundigen und umschauen.

danke!

hallo allerseits!

der langen rede kurzer sinn: ich überlege, mir auch
alternative schulkonzepte anzuschauen. mich interessieren
themen wie offener unterricht sehr, ich habe aber nicht so den
überblick, was es da alles für ansätze (montessori, waldorf,
…?) gibt und wie man da reinkommt… kennt jemand eine
alternative zum herkömmlichen österreichischen gymnasium, für
die ich nicht erst wieder 3 jahre lang seminare besuchen und
einige tausend € abdrücken muß? gibt es mischkonzepte, die man
als lehrer mit normalem lehramtsstudium auch machen kann?

Hallo!

Meines Wissens gibt es keine Schule, wie du sie suchst. Man kann zwar an einer Montessori-Schule beginnen zu unterrichten ohne die spezielle Ausbildung zu haben, es wird einem aber nahegelegt, die Ausbildung berufsbegleitend nachzuholen. Ob es Schulen gibt, die „Mischkonzepte“ vertreten, weiß ich nicht, vielleicht bei Privat-Schulen.
Ich hatte es so gemacht:
Bücher über Montessori-, Freinet-Pädagogik gelesen, Bücher von Vera Birkenbiel… Dann habe ich (in der Volksschule und Sonderschule) mit einer Freinet-Druckerei und mit „Offenem Lernen“ gearbeitet, ein „Persönlichkeitsheft“ führen lassen… Es hat mir sehr sehr viel Freude gemacht! Ich habe so auch die Lehrplanforderungen erfüllt, die sonst meist hintanstehen: Emotionales und soziales Lernen.
Es war sehr Vieles machbar im Normal-Schulsystem, denn wir haben ja „Methodenfreiheit“. Aber ich war (in der Volksschule, also Grundschule) auch immer Kritik und Anfeindungen ausgesetzt durch konservative und ängstliche Kollegen, Direktoren und Eltern. Ich bereue aber nichts, es war eine gute Zeit und ein intensives Lernen.

Gruß Ina.

Meines Wissens gibt es keine Schule, wie du sie suchst. Man
kann zwar an einer Montessori-Schule beginnen zu unterrichten
ohne die spezielle Ausbildung zu haben, es wird einem aber
nahegelegt, die Ausbildung berufsbegleitend nachzuholen.

aha, das wußte ich zum beispiel nicht. es ist ja auch etwas anderes, die ausbildung berufsbegleitend nachzumachen als vorher viel zeit und geld zu investieren und dann nicht zu wissen, ob man damit überhaupt eine stelle bekommt…

Es war sehr Vieles machbar im Normal-Schulsystem, denn wir
haben ja „Methodenfreiheit“.

das ist schon richtig, nur werden die kinder wie gesagt eher dazu erzogen, alles, was schule ist, eher faul und ablehnend zu betrachten. ich habe im moment den vorteil, daß ich nur karenzvertretung bin und daher eigentlich ziemlich herumexperimentieren kann, und außerdem bin ich musikalisch den schülern ziemlich nahe (ich höre und spiele gern pop/rock und versuche, über diese brücke auch zur klassik und zur musiktheorie zu kommen, anstatt ihnen einfach so aus dem nichts eine beethoven-symphonie vor den latz zu knallen), und trotzdem ist es nicht leicht, mit welcher methode auch immer richtige begeisterung zu entfachen (wobei das sicher auch an meiner unerfahrenheit liegt, aber eben zum teil auch an der haltung der schüler, und die wiederum an der methodenfaulheit älterer lehrer).

Ich bereue aber nichts, es war eine
gute Zeit und ein intensives Lernen.

so soll es sein… unterricht ist auch für den lehrer immer mit lernen verbunden.

danke für die antwort!