Alternativen zum Grabkranz

Hallo,

welche Alternativen gibt es noch zum üblichen Kranz auf dem frischen Grab? Ich suche nach anderen Ideen, da es in diesem Fall es kaum Kränze von Bekannten geben wird, weshalb der „Hügel“ etwas leer aussehen wird.

Normalerweise befindet sich ja auf dem Sarg auch Blumenschmuck. Was passiert mit dem, nach dem Schließen der Grabstätte? Kommt der ebenfalls auf den Hügel?

Gruß
Tato

Hallo Tato,

welche Alternativen gibt es noch zum üblichen Kranz auf dem
frischen Grab?

ich selbst finde Kränze fürchterlich und bevorzuge individuell (lies: nach meinen Entwürfen bzw. Vorstellungen) gestaltete Gestecke. Je nach Persönlichkeit und Wünschen des Verstorbenen wurde es aber auch schon mal ein sehr übersichtliches Arrangement aus einer einzelnen Blume als Highlight (die Klassiker Calla oder Anthurium sind in dieser Hinsicht sehr dankbare Kandidaten) mit viel Grün drumherum oder eine lebende blühende Pflanze bzw. ein Bäumchen (mit Topf auf dem ‚Hügel‘ eingebuddelt). Ich kenne aber auch Beerdigungen, auf denen es - bis auf den Sargschmuck - gar keinen Blumenschmuck gab, weil es der Verstorbene partout nicht wollte; man liest häufig in Traueranzeigen, daß der für Blumen vorgesehene Betrag für einen wohltätigen Zweck gespendet werden soll. Finde ich gut - wenn ich tot bin, habe ich nichts mehr von den Blumen. Die dienen in den meisten Fällen ohnehin der Beruhigung des Gewissens der Hinterbliebenen. Du weißt schon: viel Gestrüpp auf dem Grab soll ja heißen, es haben ihn soooooo viele soooooo lieb gehabt. Schwachsinn!

kaum Kränze von Bekannten geben wird, weshalb der
„Hügel“ etwas leer aussehen wird.

Ähem… Was wäre daran verkehrt? Anders ausgedrückt: wo bitte steht geschrieben, daß ein frisches Grab in einem Meer von geschmacklosem Gestrüpp zu versinken hat? Ich würde mich in dem Grab, auf dem meine ‚Feinde‘ heuchlerisch (weil es sich nach dem Motto ‚ich lasse mich nicht lumpen‘ oder ‚was sollen die Leute denken, wenn ich da mit einer einzelnen Rose oder was-weiss-ich hinkomme?!‘ so gehört) einen protzigen Kranz deponieren, umdrehen.

Normalerweise befindet sich ja auf dem Sarg auch
Blumenschmuck. Was passiert mit dem, nach dem Schließen der
Grabstätte? Kommt der ebenfalls auf den Hügel?

Das ist alles eine Frage der Vereinbarung mit dem Bestatter und der Art der Bestattung. Bei Feuerbestattungen läßt man den Sargschmuck meist drauf, bei Erdbestattungen kann man es auch, dann wird er mit beerdigt. Man kann ihn aber auch - vor allem, wenn die Trauergäste nicht Sand sondern einzelne Blüten auf den Sarg werfen - vorher abnehmen und anschließend auf die frische Grabstelle legen lassen.

Grüße
Renee

Hallo Renee,

ich selbst finde Kränze fürchterlich und bevorzuge individuell
gestaltete Gestecke.

Wie sind diese gefertigt? Im Topf oder im Schwamm?

Es soll schon Blumenschmuck geben, nur eben keine Kränze. Ein kahler Hügel mit wenigen 8015-Kränzen sieht komisch und einfallslos aus. Ich möchte aber auch keinen leeren Hügel, find ich nicht schön.
Es soll dezent, nicht übertrieben, bezahlbar (man muss es auch rein praktisch sehen), aber individuell sein.
Individuell sollte kein Thema sein, da dies durch Form und Pflanzenwahl beeinflussbar ist.
Nur kenne ich bloß den üblichen Kranz & Schleife und suche nach Alternativen.

In diesem Fall soll es keine Trauerfeier geben, sondern der Sarg wird direkt zum Grab getragen. Daher ist ein Sargschmuck mal wieder eher etwas für „die anderen“. Aber ein Grabschmuck muss schon sein, nur halt kein Kranz…

Gruß
Tato

Hallo noch einmal,

Wie sind diese gefertigt? Im Topf oder im Schwamm?

Ich hatte schon beides ‚basteln‘ lassen. Beispiele:

Im Topf: eine einzelne blaue Calla (die hat mir der Florist auf die Schnelle eingefärbt, weil das, was ich mir in den Kopf gesetzt habe, wieder einmal nicht aufzutreiben war - frag mich nicht wie, sie war blau) in einem ‚Nest‘ aus dunkelgrünen Blättern (ähnlich denen des Spathiphyllum) und schmalen Grasstängeln (wie heißt das Gras nochmal, das für Sträuße & Co. verwendet wird? Lange, schmale, dunkelgrüne ‚Blätter‘…)
Im Schwamm bzw. Moosgummi (oder wie das Zeuch heißt): navetteförmig zugeschnitten, an den (Längs)Spitzen Bambus-Spiralen in unterschiedlicher Höhe, in den Spiralen langstielige purpurfarbene Rosen, der ‚Navette-Boden‘ mit Moos bedeckt und darin noch mehr Rosen(köpfe).
Bei beiden: keine Schleifen und sonstiger Firlefanz.

Es soll dezent, nicht übertrieben, bezahlbar

Das ist es, aber es ist auch Geschmackssache. Meine Granny fiel fast in Ohnmacht, als sie mein Gesteck für Opas Grab sah (in erster Linie deswegen, weil da kein Kreuz drauf war)…

Aber ein Grabschmuck
muss schon sein, nur halt kein Kranz…

Mir fällt da gerade etwas ein, was ich auf meinen Streifzügen durch die Berliner Friedhöfe einmal sah: ein Netz. Es war aus Schilf oder etwas ähnlichem geflochten (zumindest sah es so aus, vielleicht war es auch der Einfachheit halber geklebt), an den ‚Kreuzungen‘ saßen Blütenköpfe. Es sah genial aus.

Grüße
Renee

Hallo noch einmal :wink:

Es war aus Schilf oder etwas ähnlichem geflochten (zumindest sah es so
aus, vielleicht war es auch der Einfachheit halber geklebt),
an den ‚Kreuzungen‘ saßen Blütenköpfe. Es sah genial aus.

Genau daran habe ich auch schon gedacht - an ein „Meer aus kleinen Blumen“ als Netz. Nur habe ich den Floristen noch nicht dazu befragt. Das ist mir dann aber doch irgendwie zu „gewagt“…

Danke für deine Ausführungen zum Gesteck.
Du scheinst in dieser Hinsicht wirklich kreativ zu sein. Ich habe noch gar keine genauen Vorstellungen - dafür habe ich zu wenig gesehen… Ich kann zwar recht viele Ziersträucher bestimmen, aber mit Blumennamen habe ich es nicht so - daher mangelt es an einer Vorstellung, dass ich xy passen würde. Wenn du diesbezüglich einen Linktipp hast, würde mich das sehr freuen!

Du hast mir aber schon mal weitergeholfen und mir Mut gemacht, von den 0815-Kränzen abzuweichen.

Viele Grüße
Tato

Hallo Tato,

Normalerweise befindet sich ja auf dem Sarg auch
Blumenschmuck. Was passiert mit dem, nach dem Schließen der
Grabstätte? Kommt der ebenfalls auf den Hügel?

nein, er bleibt auf dem Sarg und wird mit eingebuddelt.
Außer, Du sorgst dafür, dass das unterbleibt.

viele grüße
Geli

Hallo Tato,

zum einen ist es gar nicht so unüblich, den Sargschmuck vor dem Absenken des Grabes abzunehmen, um ihn später auf das Grab zu legen. Aber die Idee des „Blumenmeeres“ auf ein Netzt (meist aus Draht) arbeiten zu lassen ist auch toll! Bei mir gibt es öfter einen Sargschmuck, der nicht längs zum Sarg liegt, sondern eben auf Draht gearbetet quer über dem Sarg. Sowas kann beliebig breit und lang gearbeitet werden. Nur zwei Dinge sollte man wissen: die Blumen halten nicht sehr lang, weil sie im Gegensatz zum klassischen Sargschmuck oder anderen Dingen, die auf die berühmten „Moosikissen“ gefertigt werden überhaupt kein Wasser kriegen und es wird nicht billig, wenn Du damit tatsächlich den ganzen Grabhügel bedecken willst.

Liebe Grüße

Avera

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Hallo,

Ähem… Was wäre daran verkehrt? Anders ausgedrückt: wo bitte
steht geschrieben, daß ein frisches Grab in einem Meer von
geschmacklosem Gestrüpp zu versinken hat? Ich würde mich in
dem Grab, auf dem meine ‚Feinde‘ heuchlerisch (weil es sich
nach dem Motto ‚ich lasse mich nicht lumpen‘ oder ‚was sollen
die Leute denken, wenn ich da mit einer einzelnen Rose oder
was-weiss-ich hinkomme?!‘ so gehört) einen protzigen
Kranz deponieren, umdrehen.

Ich weiß ja nicht, wen Du so auf deiner Trauerfeier erwartest, aber es soll einfach auch Familien/Freundeskreise geben, in denen man Freude an schönen Blumen hat, und gerne und mit Überzeugung einem geliebten Menschen eine Beerdigung ausrichtet, die nicht so aussieht, als ob man froh sei, jemanden endlich los geworden zu sein. Und die darin zum Ausdruck kommende Wertschätzung des Verstorbenen kann für die nächsten Angehörigen ein echter Trost sein (wenn man dahinter nicht gleich Böses vermuten will). Und gerade wenn der Verstorbene auch ein großer Blumenfreund war, ist dies eine schöne Geste, die man dann zum Abschied gerne bereiten will. So wird es vielfach gesehen, und daran kann ich nichts Falsches entdecken. Du magst Da für dich andere Erfahrungen gesammelt haben, die zu verallgemeinern, und jedem, der nicht auf den Cent schaut, wenn er aus Überzeugung und mit Freuden einen aufwändigen Kranz in Auftrag gibt, unterstellen zu wollen, damit angeben zu wollen, in Wirklichkeit ganz andere Gefühle gegenüber dem Verstorbenen und den Angehörigen zu hegen, … geht doch wohl deutlich zu weit.

Aber um zum Thema zurück zu kommen: Es gibt eine interessante Kranzvariante, die wir vor einigen Wochen bei einer Beerdigung erstmals zum Einsatz gebracht haben, und von der wir vollkommen begeistert sind/waren. Es handelt sich dabei um Kränze auf Basis eines Drahtgeflechts, in das dann Beetpflanzen mit Wurzelballen eingesetzt worden sind. D.h. das Ergebnis sieht aus wie ein „normaler“ Kranz aus Schnittblumen, tatsächlich handelt es sich aber um Beetpflanzen, und daher ist die Haltbarkeit des Kranzes deutlich besser, und man kann ihn wie eine Art Erstbepflanzung auf dem Grab liegen lassen. Wir hatten in der Familie zwei dieser Kränze in Auftrag gegeben, und es dann so gehandhabt, diese zunächst mit den anderen Kränzen, Gestecken und STräußen mit auf das Grab kamen. Nachdem die Schnittblumen verwelkt waren, sind diese dann entfernt worden, und nur die beiden Kränze mit den Wurzelballen verblieben. Dank regelmäßiger Pflege und Wässerung liegen sie inzwischen schon rund zwei Monate dort.

Gruß vom Wiz