Ich persönlich habe die AGBs von Facebook und auch Google gelesen und auch schonmal die Rückseite eines Kassenbons, aber darum ging es nicht. Wenn ich mein Geld (oder Daten) aus der Hand gebe, um damit ein Produkt oder einen Service zu erwerben, dann ist das ein Nutzgeschäft und muß unterschieden werden von einer (Kapital-)Anlage. Bei letzterer tausche ich ein liquides Gut (z.B. Geld) in ein mehr oder weniger liquides Gut mit, ich sage mal, Aufbewahrungsabsicht.
Der Unterschied ist diese Absicht. Ein sehr deutliches, weil ambivalentes Beispiel: Wein. Ich kann eine Flasche Wein im Supermarkt kaufen, um sie am Wochenende zu trinken, ich kann aber auch ein Gewölbe mieten, Wein einlagern, einen Sicherheitsdienst mit der Bewachung beauftragen und meinen Weinbesitz zertifizieren lassen. Dann habe ich eine (Kapital-)Anlage getätigt, denn ich habe Aufbewahrungsabsicht. Wenn ich nun nicht persönlich den ganzen Aufwand betreiben möchte, dann laß ich das meine Bank machen, und genau diesen Vertrag lese ich mir durch.
Falls Facebook und Twitter mal so bedeutend sein sollten, daß Kreditlinien und Krankenversicherungen nur noch auf Basis von Tweets, Likes und Followern vergeben werden, dann lebe ich hoffentlich nicht mehr, und falls doch, wende ich mich vertrauensvoll an Dich.
Bis dahin, hier mal das Forbes-Konzept (engl.). Demnach ist ein Twitter-Nutzer heute nur noch ca. $30 wert, ein Facebook-Nutzer nunmehr $220 und ein LinkedIn-Benutzer zuletzt ca. $40 (alle Zahlen grob gerundet). Und der Vollständigkeit halber: 1000 Twitter-Follower kosten $3, 1000 Instagram-Follower ca. $5, 1000 Facebook-Likes sind für $15 zu haben.
Das sind, in meinen Augen, Zahlen, die selbst für eine 5-köpfige Familie, die auf allen Netzwerken unterwegs ist, kaum Beachtung verdienen.