Alterssturrheit

Meine Mutter ist vor 8 monaten verstorben. Meinen Steifvater ist es gar nicht gut gegangen. Ich habe mich intensiv um ihn gekümmert. Er hat es auch angenommen. Aber leider muss ich immer wieder von ihn hören,was ich falsch mache. Er akzeptiert einfach nicht so wie ich bin. Seit ca 2. Wochen ist er ständig unterwegs und sagt auch nicht Bescheid. Er war auch mal über 2 Nächte weg. Da habe ich natürlich große Sorgen gemacht und habe versucht ihn zu fiden. Ich stellte ihn dann zur Rede, aber er meinte ich würde mich nur lächerlich machen, ich hätte mir sonst nie Sorgen gemacht, ich würde ihn einsperren … Aber so ist es nicht. Ich mache mir nur große Sorgen, da er auch Herzkrank ist. Auch habe ich ihn immer im Haushalt geholfen, schon vor dem Tod meiner Mutti. Sie hat mich immer beschützt, wenn er so böse zu mir war.Wie soll ich mich verhalten? in einer Art tut er mir leid, aber ich möchte auch leben und nicht ständig sein Abtreter sein. Könnt ihr mir einen Rat geben?

Hallo, ich kenne durch meinen Beruf solche Situationen. Es gibt einige Möglichkeiten warum sich dein Stiefvater so verhält. 1)Vielleicht kommt er über den Tod deiner Mutter nicht hinweg und es gibt eben Menschen die über das Sterben bzw. über den Verlust eines geliebten Menschen nicht reden können oder wollen. 2)Vielleicht fühlt er sich von dir zu sehr bemuttert. Ich bin davon überzeugt, daß du alles gut meinst, aber auch Fürsorge kann übertrieben werden. 3) War deine Mutter sehr lange krank? dann kann es sein, daß er einfach eine Auszeit braucht. Ich rate dir mit ihm zu sprechen. Sage ihm, daß du immer für ihn da sein wirst, wenn er dich braucht. Du wirst dich aber nicht aufdrängen, sondern ihm nur dann helfen, wenn er es auch will. Dafür erwartest du aber auch von ihm, daß er dich respektiert.Wenn du nur schwer mit ihm sprechen kannst, dann schreibe ihm einen Brief und warte auf seine Reaktion bzw. auf seine Antwort. Lege ihm den Brief auf sein Bett oder auf seinen Lieblingssessel und daneben einen Zettel mit dem Satz „wenn du mich brauchst und deine Tel.Nr.“. Laß ihn einfach los, aber gib ihm die Gewissheit, daß du da bist, wenn er dich wirklich braucht. Ich wünsche dir alles Gute

Hallo,
das hört sich nicht so gut an.
Wie alt ist der Stiefvater?
Waren dies „Aussetzer“ auch schon vor dem Tod der Mutter zu spüren?
War seine ganze Art auch schon früher agressiv?
Eine Diagnose zu stellen, ist nicht möglich.
Allerdings sollte man sich auch überlegen, ob der alte Herr unter dem Tod der Ehefrau leidet und ob es allenfalls in eine Depression geht (Depression äussert sich manchmal auch in Agression)
Sollte es in Richtung Demenz gehen, rate ich dazu, einen Facharzt für Gerontopsychiatrie beizuziehen.
Ein Assessementinstrument ist der MMS (Mini-Mentel-Status) Der Arzt kann mittels dieses Instrumentes feststellen, ob und in wieweit es sich um eine Demenz handelt. Der Test hat aber bei einmaliger Anwendung keine Aussage. Er muss wiederholt werden.
Sie könnten jetzt ein Tagebuch führen und darin aufschreiben, in welcher Zeit, wann und in welcher Form die „Aussetzer“ auftreten. Dies dem Arzt vorzulegen ist eine sehr gute Sache.
Es gibt diese Tagebücher in Form einer Broschüre.
Wenden Sie sich bitte auch an die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Schauen Sie, wo es in Ihrer Nähe eine Beratungsstelle gibt. Sie haben dann Hilfe direkt vor Ort.
Viel Erfolg
Mit freundlichem Gruss
GuJo

hallo!
1.wohnt ihr im selben haus? wenn ja - weiter zu punkt 2
wenn nein - lebe dein leben und mach ihm das klar.
abhängig von seinem alter und ob eine demenz vorliegt oder nicht)

  1. kommunikation ist wichtig - kleiner buchtipp: „gewaltfreie kommunikation“ von marshall rosenberg (wichtig fürs ganze leben)
    wenn er nicht bereit ist, respektvoll zu kommunizieren,stelle für dich selbst regeln auf - z.B. „wenn er mich heute verbal verletzt, gehe ich sofort weg.“ er soll verstehen, warum das passiert und dass deine reaktionen abhängig von seinem verhalten sind - ohne mitleid, denn mitleid schafft mit - leiden.
    vielleicht gibt es in deiner nähe eine selbsthilfegruppe zum thema: „pflegende angehörige“.
    oder du arbeitest an deinem selbstwertgefühl und gehst zu einem coach (was dir bestimmt die augen öffnet)
    es ist schwierig, eine „ferndiagnose“ zu stellen, hoffe, es ist was dabei für dich.
    (