Alterung von Zuchtrassen bei Pflanzen

Hallo,
es gibt ja Pflanzensorten, die sich nur durch Veredeln vermehren, also Abschneiden von Trieben und auf andere Unterlage draufsetzen.
Aber die Zellen altern doch ständig weiter, oder?
Wenn sich z.B. bei einem 200 Jahre alten Baum im Lauf der Zeit so 10 Gendefekte eingeschlichen haben werden sie auch in den Trieben drin sein.
Und wenn die dann nach dem Transfer zu einem Baum heranwachsen kommen neue Defekte dazu, usw.
Das heisst, solche Zuchtarten müssten ständig an Qualität verlieren.
Ist das wirklich so?

mfg
vume5

Hallo,

Wenn sich z.B. bei einem 200 Jahre alten Baum im Lauf der Zeit
so 10 Gendefekte eingeschlichen haben werden sie auch in den

und einer von den 10 Gendefekten würde in einem der jüngeren Äste eines z.B. Gravensteiner Apfelbaumes (soll bis zu 100 Jahre alt werden siehe:
http://www.arche-noah.at/etomite/assets/downloads/Bi…)
schlecht schmeckende Äpfel bringen (ein Gendefekt von den zehn = „schlechter Geschmack der Äpfel“), so würde man aus diesem Zweig kein Reis zur Aufpfropfung auf eine geeignete Unterlage entnehmen.

Das heisst, solche Zuchtarten müssten ständig an Qualität
verlieren.

Da man offensichtlich ungeeignete Reiser nicht entnimmt, bzw. wenn Reiser nach dem Anwachsen vorher unsichtbare Nachteile zeigen den Baum absägt, verliert die Zuchtart nicht an Qualität.
Man müßte schon auf „Qualitätsverlust“ hin züchten.

Die Gravensteiner Apfelsorte soll seit etwa 1670 bekannt und aus einem Zufallssämling entstanden sein.

Gruß

watergolf

Da man offensichtlich ungeeignete Reiser nicht entnimmt, bzw.
wenn Reiser nach dem Anwachsen vorher unsichtbare Nachteile
zeigen den Baum absägt, verliert die Zuchtart nicht an
Qualität.

Aber müssten nach Dutzenden Jahren Zellteilung nicht alle Zellen viele Defekte/Alterserscheinungen haben?
Dass Einzeller ihr Erbgut über Jahrhunderte hinweg exakt weitergeben können wenn es optimal auf die Umwelt angepasst ist leuchtet mir einigermaßen ein, da Mutationen dann benachteiligt sind und zurückgedrängt werden.
Aber bei Bäumen gibt es doch einen Alterungsprozess, der nach dem Transfer einfach weitergehen müsste?

Aber müssten nach Dutzenden Jahren Zellteilung nicht alle
Zellen viele Defekte/Alterserscheinungen haben?

Da kannst du dich mit den Stichworten: „alterung meristem“ im Internet selber umfangreich informieren.

Etwa:
http://download.till-biskup.de/botanik/bandi-kap2.pdf

daraus das Kapitel: 2 Meristeme.
„Die Meristeme sind vielleicht die charakteristischsten Gewebe der Pflanzen, jedenfalls sind sie für eine erstaunliche Eigenschaft der Pflanzen verantwortlich: Ihre potentielle Unsterblichkeit.
Bei den Meristemen handelt es sich um Gewebe, die ihre Teilungsfähigkeit ein Leben lang beibehalten und so immer wieder sich später differenzierende Zellen abscheiden können, ohne jemals selbst auszudifferenzieren.“
und:
„Altern entwicklungsphysiologisch offenes Problem:
Meristeme müßten immer wieder neues Gewebe bilden können“

Vielleicht auch:
http://www.treeland.de/Baeume/Wachstum.htm

daraus:
„Während die Meristeme der Bäume praktisch nicht altern, da sie sich ständig selbst erneuern,“

oder aus:
http://www.wiley-vch.de/books/sample/3527323589_prob…
das Kapitel: „Alterung“.

usw. … usw.