Altes Fertighaus (60er) Finger weg?

Hallo liebe Wissende,

im Außenbereich eines schönen, gut gelegenden Ortes steht ein altes Fertighaus aus sechziger Jahre im Bestandschutz. Das Haus soll verkauft werden und reizt mich aufgrund der besonders idyllischen Lage und des scheinbar guten Zustandes von außen. Mehr kann ich noch gar nicht zum Haus sagen.
Nur wenn man durch das Internet schaut, scheinen die Meinungen recht eindeutig und man sollte die Finger von solchen Häusern lassen (Schadstoffe, aufwendige Sanierungen). Auch aufgrund des Bestandschutzes ist die oft genannte Lösung: „Abriss und neu bauen“ - so ohne weiteres nicht machbar.
Lohnen sich weitere Besichtigungen und ein baubiologisches Gutachten für solche Immobilien oder sollte man generell die Finger von diesen Häusern lassen?
LG

Ja.
Skepsis ist schon berechtigt, die ersten Fertighäuser ( das ist ja noch die Anfangszeit hierzulande) können konstruktive Probleme haben, die sich durch falsche Nutzung noch verschärften.
Aber man kann so etwas besichtigen und an den Fachleuten bekannten Schwachstellen gezielt kleine Öffnungen machen und in die Konstruktion hineinschauen (Endoskopkamera). Auch Thermografien geben erste Eindrücke auf Problemstellen.

Man muss feststellen, wie die Grundsubstanz ist und ob schon wärmetechnisch nachgebessert wurde ( denn 1960er Standard ist sehr mager !), wie es um die Haustechnik bestellt ist usw.

mfG
duck313

Moin…

ach… das waren oft in holzständerbauweise errichtete Häuser und das damals sehr in Mode gekommene Formaldehyd ist zwischenzeitlich … im Ozonloch.

You get, what you pay for - natürlich ist das kein ökologisch-ökonomischer Leckerbissen und man kann vor allem und etwas „sich Angst machen lassen“ (siehe Diskussion NOx) - die richtigen Giftbomben kamen aber erst Ende 60er / Anfang 70er richtig zum Zuge (Asbest, PCB…).

Also: erst mal gucken, was und wie das errichtet wurde und eben erst mal selbst nach Schadstellen Ausschau halten. Ist es dann immer noch interessant, dann jemanden beauftragen, sich das mal näher anzuschauen. Kostet ja auch etwas Geld… aber dann immer noch besser, als auf einem Haufen Schrott zu sitzen.

LG
Ce

Es gab schon immer bessere und weniger gute Fertighausanbieter. Daher sollte die erste Frage die sein, von welcher Firma das Haus ist, und wer über die Jahre ggf. an dem Haus rum gebaut / saniert hat. Ein anständiger Hersteller, der seine Häuser kennt, und immer mal wieder Sanierungsmaßnahmen anbietet und durchführt (wenn der Eigentümer dies beauftragt) ist ein recht guter Garant für ein noch brauchbares Haus. Gibt es den Hersteller immer noch, kann man den ja auch gleich mal fragen, was er für ein solches Objekt an Sanierungsmaßnahmen anbieten würde, wenn die noch nicht durchgeführt worden sind.

Schadstoffe können ein Thema sein. Da sollte man sich in der Tat einen Fachmann dazu holen.

Hallo,

wir haben vor 15 Jahren auch ein 60-er Jahre Fertighaus (Sockel gemauert, darauf das 80 qm Haus in Ständerbauweise gebaut) gekauft. Uns war klar, dass wir von An -und Umbauten sowie Wände versetzen wg Statik die Finger weg lassen müssen. Wir haben neue Fenster eingesetzt und sind mit der Wärmedämmung recht zufrieden. Vielleicht haben wir Glück gehabt? Wenn dich das Haus und die Lage so reizt, investiere das Geld und lass es von einem Fachmann begutachten. Viel Glück!

Gabi

Vielen Dank für die vielen Antworten. Dann schauen wir mal, was es an weiteren Informationen zum Haus gibt.
LG