Es gibt eine gemeinsame Voraussetzung
Hallo Maria,
Bedeutung, die ihr vom Propheten und seiner Gemeinde gegeben wird
unwillkürlich gegeben wird, evtl. völlig unbeeinflussbar mitgegeben wird
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- und die Frage ist: warum? Ist dann dieses „Warum“ auf natürliche Weise erklärbar? Nein, natürlich nicht immer. Man muss schon näher hinschauen und anfangen, Natürliches bzw. Übernatürliches zu definieren, evtl. angeblich „Übernatürliches“ aus seinem Zusammenhang in einen „natürlichen“ Zusammenhang zu rücken usw., sowie evtl. auch Dinge, die zu einer Zeit und an einem Ort natürlich sind, in anderem Zusammenhang neu zu betrachten „im Lichte der Botschaft“ usw.
dem menschlichen Entwicklungsstand
Der Entwicklungsstand der Menschheit auf der Kulturstufe X und die religionswissenschaftlich relevante Eingebung Y brauchen sich hinten und vorne nicht zu entsprechen.
Es gibt doch den Propheten A, der zu einer Zeit einsam in der Wüste predigt und von keiner Maus angehört wird, und den Propheten B, dessen Versammlungsraum vor lauter Andrang am Bersten ist, und von keinem der beiden ist aufgrund der Kultur allein ausgesagt, ob er Recht hat bzw. welche Vollmacht er hat.
Religion und (übrige) Kultur treffen ja fallweise völlig unterschiedlich aufeinander.
Der Mensch macht sich seinen Gott
zunächst mal ziemlich reine Glaubenssache: also auf das Ganze gesehen weder felsenfest belegt noch felsenfest widerlegt
seine Religion, zu jeder Zeit
Wäre dies eine auch nur irgendwie mögliche Prämisse der Religionswissenschaft - die wir hier betreiben -
von mir
also: wir -, dann müsste belegbar sein, woher die Kräfte kommen, welche hinter allen religionssoziologisch relevanten Grössen gedacht werden können.
Kannst Du mir vorrechnen, woher ich meine Kraft zur Feindesliebe beziehe, kannst Du die Behauptung evtl. untermauern, ich hätte meinen Gott gemacht - sonst kannst Du es eben nicht, und in dem Fall präsentierst Du eine reine Glaubenssache als Faktum.
Gruss,
Mike