Altglastrennung?

hallo.

wenn ich mein altglas entsorge, dann trenne ich das brav nach grün- weiß- und braun.
jetzt habe ich heute in einer firma einen altglasbehälter gesehen, für „alle sorten und alle farben“.

wie funktioniert das dann? trennt der glashersteller die farben auf einer hochmodernen automatischen „verarbeitungsstraße“?

oder ist eine trennung evtl. gar nicht nötig, weil dieses „mischglas“ sowieso nur für produkte niedriger qualität verwendet wird?

oder ist solches vorgehen vom recyclinggedanken her einfach quatsch?

gruß

michael

Hallo Michael,

wie funktioniert das dann? trennt der glashersteller die
farben auf einer hochmodernen automatischen
„verarbeitungsstraße“?

moderne Anlagen sind tatsächlich in der Lage, Glasscherben nach Farbe zu sortieren.
Das passiert mit Bildverarbeitung und Druckluftpistolen, die die verschiedenen Farben aus dem Strom blasen.

Gandalf

hallo gandalf.

moderne Anlagen sind tatsächlich in der Lage, Glasscherben
nach Farbe zu sortieren.
Das passiert mit Bildverarbeitung und Druckluftpistolen, die
die verschiedenen Farben aus dem Strom blasen.

so weit, so gut. aber heißt das, die „sammelstelle“ muß sich mit dem glasverwerter abstimmen, ob das glas sortiert angeliefert werden muß oder nicht?
oder anders gefragt: wie geht ein glasverwerter mit unsortiertem glas um, wenn er keine moderne anlage hat?

gruß

michael

Hi Michael,

so weit, so gut. aber heißt das, die „sammelstelle“ muß sich
mit dem glasverwerter abstimmen, ob das glas sortiert
angeliefert werden muß oder nicht?

keine AHnung, wie das in der Praxis geregelt ist.

oder anders gefragt: wie geht ein glasverwerter mit
unsortiertem glas um, wenn er keine moderne anlage hat?

Dann kann nur weitestgehend sortenreines Glas verarbeitet werden.
In solchen Anlagen werden die Schwerben einer manuellen Kontrolle unterworfen, wenn Weißglas hergestellt werden soll.
Ein Scherben Weißglas in der Farbglasproduktion ist nicht tragisch.

Gandalf

Hallo, Gandalf,
in der Tat ist Farbtrennung bei Glas nicht mehr notwendig. alle wesentlichen Anlagen sortieren mittlerweile automatisch, schon einmal deshalb, weil die ca 30% Fehlwürfe und die Kosten für manuelle Sortierung eine rentable Wiederverwertung nicht zulassen.
Aber man hat nun einmal die Altglas-Sammelcontainer und wenn der Verbraucher zumindst grob vorsortiert, ist das ja nicht schädlich, ja, es gibt ihm sogar noch das gute Gefühl, etwas „für die Umwelt“ getan zu haben.

In gleicher Weise ist eigentlich die Sortierung nach Verpackungsmüll und Hausmüll nicht mehr notwendig. Die Wiederverwertung von Kunststoffen ist sowieso erst rentabel, wenn größere Mengen relativ sortenreiner Kunststoffe anfallen, was bei der Hausmüllsammung eher nicht der Fall ist, zudem dort die Fehlwurfquote noch höher ist als bei Glas. Der Rest wird sowieso der thermischen Verwertung zugeführt.

Das „Duale System“, einstens mit heißer Nadel gestrickt, hat sowieso eher den Müllverwertern als der Umwelt Gewinn gebracht.

Es heute abzuschaffen, würde allerdings wüstes Geschrei der Müllverwertungslobby und der wohlmeinenden Umweltfreunde hervorrufen, nebenbei auch würden sich die Bürger, jahrzehntelang zu pingeligem Trennen von Müll verpflichtet zu Recht veralbert fühlen. Und das bereits oben erwähnte Umweltgewissen ist ja auch ein gutes Gefühl und hilft dabei die Überzeugung aufrecht zu erhalten, dass „die da oben“ etwas Wichtiges für die Umwelt tun.

Vom Umweltgesichtspunkt aus ist es eher ein eklatanter Unsinn, wenn die gute, umweltbewußte Hausfrau heute jeden Joghurtbecher (möglichst mit heißem) Wasser und Spülmittel säubert.

Gruß
Eckard

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