Aluminium schweißen an Motorradschwinge

Hallo,eine Frage an die Schweißer-Experten:
Es geht sich hier nicht um eine Reparaturschweißung nach einem Unfall.Ich möchte lediglich an der Alu-Schwinge meines Motorrads von unten kleine Alustücke anschweißen lassen,um daran Buchsen für einen Montageständer befestigen zu können.Klar,daß das nicht TÜV-konform ist.Dennoch,kann man das,wenn es professionell gemacht wurde,ohne Bedenken machen?Möchte natürlich mit einem guten Gefühl Motorrad fahren.Meine Bedenken:Schwächung des Materials durch Hitzeeinwirkung,Risse,etc…
Es handelt sich um eine Ducati 900ss ie Bj2001
Die genaue Zusammensetzung des Materials ist mir (noch) nicht bekannt.Was sagen die Experten dazu?

Vielen Dank für Eure Hilfe

Volkmar Brakonier

Hallo,
also abgesehen von den Problemen mit dem TÜV, die du sicherlich bekommen würdest, würde ich von dem Vorhaben abstand nehmen:

  1. Aluschweißen erfordert einiges an Erfahrung und man kann viel falsch machen (also nicht mal eben zuhause in der Hobbywerkstatt mit dem schutzgasschweißgerät)
  2. Das Schweißen senkt die Festigkeit (stat. und dyn.)ganz erheblich im Bereich der Schweißnaht. und je fester das Ausgangsmaterial ist, umso größer ist der Festigkeitsabfall. das ist bei einem so hochbelasteten Bauteil wie der Schwinge äußerst problematisch.
  3. es besteht auch die Gefahr, dass sich das bauteil beim Schweißen verzieht.

Schonmal an Kleben gedacht ? damit kann man heutzutage wahre Wunderdinge mit machen (aber mit entspr. Spezialkleber, kein Uhu…)
Gruß
Martin

owt

Ja,da hab ich schon dran gedacht,mache gerade Versuche mit Belastungstest.Hab nen Kleber gekauft,2K von J B Weld.Der scheint bisher noch die besten Ergebnisse zu liefern.Aber da es keine reine Zug-oder Druckbelastung ist,sondern eher eine Kombination aus Zug-und "Knick"kräfen,ist die Belastung doch sehr punktuell.Danke schön trotzdem,für Deine fundierte Antwort.
Gruß,Volkmar Brakonier

P.S. Oder weißt Du noch einen „Superkleber“ ??

Eine sehr aussagekräftige Antwort.Vielen Dank,sehr hilfreich :frowning:

Hallo Volkmar,

Oder weißt Du noch einen „Superkleber“ ??

Du solltest dich direkt an den Hersteller wenden. Die haben spezielle Anwendungslabors.

z.B. gibt es von Araldit etwa 3’000 Produkte. Dabei kann man dann noch unterschiedliche Härter und Harze kombinieren. Im freien Handel sind aber nur 2 oder 3 Produkte erhältlich.

Ich hatte früher einmal ein System um Elektronik zu vergiessen. Dabei waren 2 Harze. Mit dem einen wurde das Ergebnis glashart, das andere erzeugte eine Gummiartiges Ergebnis. Durch Mischen der Harze konnte man jede gewünschte Härte einstellen.

MfG Peter(TOO)

P.S. Oder weißt Du noch einen „Superkleber“ ??

Nein, tut mir leid, bin kein Klebespezailist, aber immer wieder erstaunt, was da heutzutage alles geht. Die Firma LOCTITE hat auch ein recht großes Sortiment, vielleicht findest Du auf deren HP weitere Infos.
Viel Erfolg
Martin