Am eigenen Blut ersticken?

Hallo!
Ich muss mich bei einer Übersetzung damit beschäftigen. Jemand erhält einen Messerstich in den Rücken, der offenbar die Lunge verletzt. Weiter heißt es, dass er hustend und würgend an seinem eigenen Blut erstickt. Wenn ich google, ist meistens von Pneumothorax die Rede und „dass man auch mit einem Lungenflügel noch gut weiterleben kann“.
Ich wüsste es gern genau.
Gruß,
Eva

Das stimmt,wenn der eine Flügel chirurgisch entfernt werden musste,kann man noch gut weiterleben.

Aber siehst Du nicht den Unterschied zu einem Messerstich mit Blutung ?

ist nicht von mir, deshalb die Anführungszeichen.

Hmm
Wenn mehr Blut in den einen Flügel hineinsprudelt, als er Volumen hat, wird es doch weitersprudeln in den anderen, oder?
Ich meine, die sind doch über die Luftröhre verbunden …

Alles hat seinen vorgesehenen Platz. So auch in der Lunge. Die hat Platz für Gas („Luft“) und Flüssigkeit (Blut). Aber das über zwei zunächst unabhängige Systeme. Die Luft kommt samt dem darin enthaltenen Sauerstoff über die Luftröhre und die Bronchien zu den Luftbläschen. Dort findet der Austausch statt mit den umschließenden Blutgefäßen, die ihrerseits nun wieder Blut im eigenen System transportieren.
Wenn nun Flüssigkeit egal welcher Form in die Lungenbläschen kommt, ist das doof. Dann ertrinken wir, wobei letztlich das Ertrinken eine besondere Form des Erstickens ist, weil die Flüssigkeit an dem Austausch hindert. Welche Flüssigkeit das dann ist, ist wurscht. Das kann Badewasser sein oder eben Blut. Und letzteres kann durch eine Stichverletzung halt auch ins Bronchialsystem kommen.

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/wie-funktioniert-die-lunge#:~:text=Umschlossen%20werden%20die%20Lungenbläschen%20von,statt%20und%20das%20ganz%20automatisch.
https://flexikon.doccheck.com/de/Ertrinken

Da ist jetzt ein Knoten in der Formulierung. der Austausch findet statt zwischen Luft und Blut. Einatmen, Sauerstoff aus der Luft ins Blut rein und Kohlendioxid aus dem Blut in die Luft rein, Ausatmen.

Bei einem Stich in die Lunge durch den Brustkorb gelangt Luft zwischen Lungen- und Rippenfell. Die haften normalerweise aneinander und die Lunge hat dadurch Halt. Mit Luft dazwischen (Pneumothorax) hat die Lunge keinen Halt mehr und der Lungenflügel fällt zusammen. Die Atemmuskulatur kann ihn nicht mehr mit Luft füllen. Wenn der Lungenflügel nicht zusammenfällt und Blutgefäße in der Lunge verletzt sind, gelangt eher Luft ins Blut und führt zu einer Embolie.

Tatsächlich an Blut ersticken würde man wohl nach einer schweren Verletzung im Hals oder im Rachen.

Aber durch einen Messerstich wird in der Regel nur ein Lungenflügel zusammenfallen oder? Dann kann man mit dem anderen ja noch atmen.
Und das Ersticken am eigenen Blut nach dem Stich in den Rücken ist also sowieso Blödsinn.

Danke @ alle! Ich habe bei der Rechtsmedizin Oldenburg nachgefragt. Mal abwarten, ob von da jemand antwortet :slight_smile:
Gruß,
Eva