Ambulante anlaufstellen bei akuter depressiver episode

Hallo, ich bin leider schwer depressiv mit suizidalen Gedanken, jedoch keiner suizidabsicht.
Die Gedanken drängen sich mir auf werden jedoch strikt abgelehnt, sind allerdings belastend.
(Ich höre keine Stimmen)
Die nächstgelegene Klinik lehnt eine ambulante Behandlung ab und bietet mir einen stationären Aufenthalt an. Welche Möglichkeiten habe ich möglichst schnell anderweitig in ambulante Behandlung zu kommen? Auslöser der akuten Situation lag darin das ich mich im Moment in einer kritischen Lebensphase befinde und nicht alles gut lief, hier habe ich jedoch eingegriffen, meine Umgehung gewechselt und arbeite nun daran die Situation zu ändern, eine stationäre Therapie kann ich mir nicht erlauben auch wenn ich der Sinnhaftigkeit tendenziell zustimme, die aktuellen Umstände erlauben es nicht und die Welt dreht sich weiter auch wenn ich diese Auszeit nehme, meine Befürchtung ist das ich in stationäre Behandlung komme, merklich besser zurückkehre und dann zurück in die depression falle weil ich für neun Monate keine Perspektive habe. Sobald ich meine schäfchen im trocknen habe würde ich die stationäre Therapie auch annehmen, das dauert jedoch noch rund nen Monat.

Seit ich die Änderungen meines Umfelds ect. Vorgenommen habe hat sich mein Zustand schon merklich verbessert.

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Eine weitere Frage in Bezug auf die Klinik:

Was denkt ihr von dieser Situation?
Vor zwei Wochen nahm die depression überhand und ich dachte erstmals aktiv über suizidhandlungen nach, dies war bis dato meine rote Linie und löste in mir einen gewissen trotz und hass auf die Krankheit aus mit dem Resultat das ich mit geschworen habe die depression niemals “gewinnen“ zu lassen.
Drei Stunden später saß ich mit Gepäck im Zug auf dem weg in meine Heimat, mit dem Ziel nun alle Hebel in Bewegung zu setzen um meine Situation zu ändern (nachdem ich über Wochen nur zum einkaufen das Haus verlassen habe).

Angekommen rief ich sofort die Klinik an und habe einen ambulanten Termin vereinbart. Zwei Tage später ging ich einfach hin da ich die Situation als gravierend genug empfand bzw. Empfinde um als notfall behandelt zu werden.

Nach dem Gespräch bei dem mir ein stationärer Aufenthalt angeboten wurde traf ich mit dem Arzt die Vereinbarung das ich mit überlege in stationäre Therapie zu gehen jedoch etwas Zeit brauche un darüber nachzudenken. Im Bezug auf meinen zuvor vereinbarten Termin trafen wir die Abmachung das ich anrufe sofern ich mich stationär behandeln lasse damit die ambulanz den Termin streichen kann. Ansonsten solle ich zum Termin kommen.

Ich entschied mich dagegen und kam zu meinem ambulanten Termin um mir erzählen zu lassen dass dieser abgesagt sei. “leicht angepisst“ verlangte ich nach dem diensthabenden Arzt und im Gespräch mit diesem (wobei ich wie beim ersten mal meine Probleme schilderte) sickerte durch dass a) in meiner Akte verzeichnet war das nach Absprache der Termin in der ambulanz geistrichen sei b) eine ambulante Behandlung von der Klinik abgelehnt würde c) die Ärztin davon ausging dass ich mich stationär behandeln liesse.

Als nächstes wurde ich angeschissen warum ich mich denn einer Behandlung verweigere (wobei ich die Gründe ausgeführt hatte) und auf meine Frage ob ich denn mit dem Oberarzt sprechen könne (mit diesem hatte ich die Abmachung bzgl. Ambulanz getroffen und wollte nachfragen wie es dazu kam das der Termin gestrichen wurde) verneint da er nicht im Haus sei (keine zehn Minuten vorher auf dem Flur gegrüßt) …

Ich habe ja vollstes Verständnis wenn der Klinik eine ambulante Behandlung zu riskant ist und sie dies ablehnt dann soll sie mir das aber gefälligst mitteilen und mich nicht zwei Wochen auf den Termin warten lassen um mir dann mitzuteilen das dieser gestrichen sei. So habe ich zwei Wochen verloren die ich genutzt haben könnte um niedergelassene neurologen und psychiater zu kontaktieren und fühle mich zudem völlig verarscht von der Klinik (soviel zu Vertrauensverhältnis…)

Ist dieser Vorgang überhaupt rechtens? Darf die Klinik mir einfach so eine ambulante behandlung verweigern?

Du solltest zu einem Psychologen oder Psychotherapeut, dem Du die Situation ausführlich und allumfassend erzählen kannst und der Dir auch FACHLICHEN Rat geben kann.

Im Internet von Fach- und Wildfremden alle möglichen Ratschläge und Weisheiten zu hören/lesen ist vermutlich eher kontraproduktiv.

Viel Erfolg.

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Hallo,

das ist gut. Behalte dir dieses Gefühl in Bezug auf die Suizidalität. Das Vorgehen der Klinik ist insoweit nicht in Ordnung, als dass die Absprache wohl nicht klar war. Das sollte nicht und bei jemandem, der sich in so einem kritischen Zustand befindet, gar nicht passieren.

Wenn du das jetzt nur als überbrückende Unterstützung benötigst, dürfte die niedrigschwelligste Möglichkeit ein Krisendienst sein. Das kannst du ergoogeln unter „Krisendienst“ und deiner Stadt oder Region. Dort bekommst du zumindest telefonische Hilfe durch Experten, meist auch mit der Möglichkeit kurzfristiger persönlicher Termine.

Der Vorteil dieser Hilfe ist, dass du sie schnell erreichen kannst und dort Experten hast, die mit dir gemeinsam deine Suizidalität einschätzen können. Das müsste dir dann auch etwas das Sicherheitsgefühl stärken.

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Die Antwort ist falsch gelandet, aber ich denke, sie erreicht ihr Ziel trotzdem.

Selbstverständlich!

jedoch sind Termine für Kassenpatienten in den Bereichen Neurologie, Psychiatrie oder gar Psychotherapie (hier z.T. noch extremer) Mangelware und auf dem „normalen Weg“ (gehe zu Hausarzt, erhalte Überweisung vereinbare Termin mit Arzt) mit Wartezeiten von rund 3 Monaten verbunden, drei Monate in denen es mir erbärmlich geht und ich darum Kämpfe morgens die Augen aufzuschlagen ohne mich von dem Gedanken „Scheisse ich bin Wach und Existiere“ vom aufstehen abbringen zu lassen.

Weshalb ich hier nachfrage ob jemandem ein schnellerer Weg bekannt ist, mit meinem ehemaligen Therapeuten stehe ich in Kontakt und wir suchen eine Lösung (wobei er keine Medikamente verschreiben darf und auch nur im Zuge einer Krisenintervention einzelne Therapiegespräche anbieten kann (da Schwerpunkt auf kindern und Jugendlichen und ich aus dem alter nunmal rausgewachsen bin.)

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Hi vielen Dank für den Tipp!
Diese Möglichkeit war mir nicht bekannt und ich habe zwei potentielle Anlaufstellen in meiner Umgebung gefunden.

Alles Gute!
Du kümmerst dich und tust etwas für dich. Das ist gut.