Ambulante oder stationäre Reha: Pro & Contra

Liebe Experten!

Demnächst bekomme ich eine Hüft- TEP und war am recherchieren, in welche Rehaklinik ich anschließend gehen soll. Nun kam mir der Gedanke, dass ich mich wahrscheinlich wohler fühlen würde in einer ambulanten Reha.

Rehakliniken gibt es hier in der Umgebung sehr gute, aber es gibt auch ein ambulantes Rehazentrum, von dem ich gehört habe. Sie bieten einen Fahrdienst an, der mir die Sache sehr erleichtern würde.
Bei der stationären Reha wüsste ich bspw. nicht, wie ich dort hinkomme und wieder zurück, weil ich selbst ja nicht fahren kann.

Nach einer Hüft-OP vor 5 Jahren war ich stationär in einer sehr guten Klinik, und das war damals auch genau das Richtige für mich.
Diesmal hab ich aber das Gefühl, es wird mir zuhause besser gehen (weil eigenes Bett, eigenes Essen, mein Klavier, mein Telefon mit Auslandsflatrate, etc.), v.a. wenn die Frage nach den täglichen Fahren bereits geklärt ist.

Meine Frage:
Gibt es schwerwiegende Argumente, die gegen eine ambulante Reha sprechen?

Danke und Gruß, Diva

Meines Wissens nicht. Wenn es welche gäbe, würde dein Arzt sie dir vermutlich erzählen bzw die Reha Klinik eine „Ausschluss-Liste“ haben.

Ich würde vorhr im Internet recherchieren, nach Zufriedenheit der Patienten, nach Art der Therapie und Häufigkeit.
Manchmal bekommt man ambulant mehr Anwendungen als stationär (meine Erfahrung). Da waren z.T. lange Freizeiten dazwischen, die man „totschlagen“ muss.

Ich habe eine Bekannte, die nach ihrer ersten Hüft-OP in eine stationäre Reha ging, und nach ihrer zweiten Hüft-OP in eine ambulante. Letzte hat ihr mehr zugesagt, da sie praktisch „zu Hause“ war. Das Endergebnis war bei beiden Reha’s (ziemlich) gleich.

Hallo,

das läßt sich nicht pauschal beantworten.
Es kann von Vorteil sein, wenn man nach der Reha in die gewohnte Umgebung zurückkehren kann. Genau das kann aber auch ein großer Nachteil sein, weil man/frau den Kopf nicht frei kriegt und u.U. weiterhin häusliche Pflichten erfüllen muß.

Ein eindeutiger Vorteil einer stationären Reha ist aber der private Fluchtpunkt (= eigenes Zimmer), in den man sich bei Lücken im Tagesplan zurückziehen kann, statt in irgendwelchen unpersönlichen Aufenthaltsräumen evtl. stundenlang 'rumlungern zu müssen.

&Tschüß
Wolfgang

Hallo DropDeadDiva,

Albarracin hat gute Argumente sowhl pro als auch contra geliefert!
Was mir dazu noch einfällt:

Dabei stellt sich auch mir die Frage, ob dieser Fahrdienst kurzfristig und für Einzelpersonen funktioniert oder so nach Art des Sammeltaxis alle Reha-Leutchen zusammensammelt, in die Reha bringt und sie dort dann eben warten müssen bis nach der Therapie und dann wieder auf das Sammeltaxi.
Das würde den Erholungsfaktor eigenes Bett, eigenes Essen, Klavier, … wohl eher zunichte machen.
Ich persönlich würde das im Vorfeld abklären und abwägen, ob es denn dann dafürsteht, die ambulante Reha in Anspruch zu nehmen.

  • Was, wenn es dir nicht ganz so gut geht und du ganz gerne HIlfe in Anspruch nehmen möchtest?
  • Einkaufen und Kochen beanspruchen dich länger, bzw deine Hüfte
  • eine zusätzliche Therapie wird angeboten (und die Zeit zwischen den Therapien kann nicht auf dich abgestimmt werden)

Musst du dich schon jetzt entscheiden oder kannnst du das eher kurzfristig (also gleich nach der OP, bzw. nach wenigen Tagen im KH) tun?

Auf jeden Fall wünsche ich dir eine für dich passende Entscheidung.

Gruß

dafy

Na, ich weiß nicht, von welchen Ärzten du da sprichst.
Mir wurde vor 6 Wochen Metall entfernt, den Operateur hab ich nie wieder gesehen, stattdessen jeden Tag einen anderen Assistenzarzt. Keiner hat mich bspw. drauf hingewiesen, dass ich nach der Entlassung noch 4 Tage lang spritzen muss gegen Thrombose, da bin ich selbst drauf gekommen.

Die Ärzte in der Klinik sind sehr gute Operateure, aber zum Händchenhalten haben die keine Zeit. Dito die Schwestern. Um Reha muss ich mich schon selbst kümmern. Und da hab ich hier persönliche Erfahrungen für einen guten Ratgeber gehalten.

Grüßle

Oha, das mit den spritzen nicht sagen ist schon hart.

Ich habe ja auch nicht viel gute Erfahrungen mit Ärzten, aber das hat er damals hinbekommen.

Hast du keinen Orthopäden, bei dem du vorher zur Behandlung warst, vor der OP? Den meinte ich eigentlich.

Lustig: Ich klag über Ärzte und du empfiehlst mir Orthopäden? :wink:

Ja, ich war bei ca. einem Dutzend Orthopäden. Einen „Haus-Orthopäden“ hab ich momentan nicht, mein Hausarzt ist auch ziemlich passiv, aber ich hab dadurch gelernt, für mich selbst die Verantwortung zu übernehmen.
Und was persönliche Erfahrungen mit Reha angeht, kann mir ein Arzt ja nicht weiterhelfen, sondern nur ehemalige Patienten.

Klinikbewertungen sind auch gut, wobei das Rehazentrum hier nicht als Klinik auftaucht und auch nicht bewertet wurde; gestern hat mir allerdings meine Putzfrau sehr Positives darüber berichtet.

Liebe Grüße, Diva