Hallo,
nun mal langsam mit den jungen Pferden. Amerika ist wie so viele Länder von der weltweiten Wirtschaftskrise betroffen. Wobei, trotz aller Aufregung, denn wie die meisten US Amerikaner neigen auch die US Medien etwas dazu, Dinge laut und und bunt zu machen, nicht in dem Maße, das man nach all dem Wirbel annehmen sollte.
Beispiel: Wenn man die Zeitungen liest, könnte man meinen, die Arbeitslosigkeit hat hier ein Ausmaß erreicht, das nur mit der Krise nach 1929 zu vergleichen ist. Tatsächlich jedoch reden wir von 6% (selbst das erstmalig seit 16 Jahren, vorher niedriger), also von einer Zahl, von der die deutsche Politik lediglich träumen kann.
Auch das Wirtschaftswachstum ist nicht Null oder gar darunter. Die Prognosen gehen von einem drei-Prozenter für 2008 aus. Das ist natürlich für eine Nation, die eher fünf oder gar sechs Prozent Wachstum gewohnt ist, eine Krise, aber mal ehrlich, wenn man +3% irgendwo in Europa hat, würde man es als Erfolg feiern. Selbst 0.5% werden dort als Erfolg und nicht als Krise gesehen.
Es ist auch nicht so, dass die Chinesen die Finanzen der Amerikaner kontrollieren. Ich habe jetzt keine Ahnung, wo diese Behauptung herkommt. Es ist auch unklar wie sie das tun sollten.
Dazu kommt der Pnukt, den Du als „die EU übernimmt mehr Verantwortung“ beschreiben hast. Aus amerikanischer Sicht kann das ja nur gut sein. Nur hat es die EU nicht getan, sie hat sich lediglich als Papiertiger erwiesen und das mit Ausnahme Englands in einem Maße, das keine Hoffnungen auf Änderung zuläßt. Der Anspruch der EU auf internationaler Ebene und die Erfüllung dieses Anspruches klaffen weit auseinander, sehr weit. Die EU glaubt, unabhängig zu sein, aber de facto steht ja das nächste Problem schon ins Haus, denn Medwedew hat ja schon ein paar Töne darüber losgelassen, was Russland gerne hätte.
Also Fazit: Die USA sind immer noch sehr weit von einem Zusammenbruch entfernt, viel weiter als die EU. Der Wunsch der EU, selber Supermacht zu spielen, ist lächerlich solange die EU nicht einmal fähig ist, sich auf gemeinsame außenpolitische Positionen zu einigen und auch mal bereit zu sein, die Drecksarbeit zu erledigen. Die Hoffnung also, dass die USA einfach in der Versenkung verschwinden, ist unberechtigt, obwohl scheinbar ein in D allgegenwärtiger Traum. Und mal ehrlich, so wie die Welt derzeit aussieht, sollte Europa beten, dass die USA noch eine Weile als Supermacht erhalten bleiben, denn gerade D will sicherlich nicht sein Päckchen in einem entstehenden Machtvakuum mittragen. Stell Dir das mal vor, Bundeswehr nicht mehr nur in „sicheren“ Zonen in Afghanistan sondern überall auf der Welt. Bundeswher mit einem Auftrag der weitergeht als nur sich selbst zu schützen. Und statt des amerikanischen Steuerzahlers müsste der deutsche die Zeche zahlen. Ist es das, was Du von der Zukunft erhoffst?
Gruß
Peter B.
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