Die Arztbesuche und Behandlungen sind ja teuer. Ich habe gehört, dass zB eine Entbindung da 90.000€ kosten soll. Wie bezahlen die das? Nicht jeder hat eine Krankenversicherung und haben die zum Beispiel bei Starbucks nicht ähnliche Löhne wie wir? Oder sind da die Lebenshaltungskosten wie Miete günstiger oder bekommen sie mehr Zinsen, wenn sie Geld anlegen? Hier muss man ja Jahrzehnte lang sparen, wenn man keinen höheren Job hat um 90.000€ zusammen zu bekommen. Gibt es „armen“ Krankenhäuser?
Hallo!
Wenn das sooooo schwierig wäre, wären die Straßen nicht voller Autos, die +/- 90.000 € kosten.
Schöne Grüße!
hi,
wenn ich Google Frage, bekomme ich 10.000 usd als Antwort.
hast du daher eine Quelle die diesen gewaltigen Unterschied erklären könnte?
Bei gleichem Lohn verdienen die logischerweise mehr, da in DE die Versicherung verpflichtend ist. Das würden sie dann ja ausgezahlt bekommen (und zwar doppelt, der AG Anteil gehört ja auch dazu)
grüße
lipi
Naja… eine „normale“ Geburt ist deutlich billiger. Wenn allerdings Komplikationen auftreten, kann das schon ins Geld gehen: https://www.focus.de/familie/videos/keine-krankenversicherung-im-bundesstaat-alabama-mutter-bringt-kind-zur-welt-danach-bekommt-sie-eine-rechnung-ueber-180-000-dollar_id_7145195.html
Nein.
Es gibt Organisationen, die Patienten kostenlos behandeln.
Und es gibt Gesetze, nach denen im Notfall jedem geholfen werden muss. Lies dir mal hier Kapitel 3 und 4 durch: https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitssystem_der_Vereinigten_Staaten
Gruß,
Kannitverstan
Eine schnelle Suche bei Google zeigt, dass diese Summe nicht den Tatsachen entspricht:
The average cost to have a baby in the US, without complications during delivery, is $10,808 — which can increase to $30,000 when factoring in care provided before and after pregnancy.
Das ist natürlich immer noch eine stolze Summe und ein Krankenhausbesuch ist in der Regel nicht billig. Wer nicht versichert ist oder in ein staatliches Programm (zB Medicaid) fällt, muss das aus eigener Tasche bezahlen. Wer das nicht kann, geht in den Privatkonkurs:
This is the real reason most Americans file for bankruptcy
A new study from academic researchers found that 66.5 percent of all bankruptcies were tied to medical issues —either because of high costs for care or time out of work. An estimated 530,000 families turn to bankruptcy each year because of medical issues and bills, the research found.
Das US Gesundheitssystem ist zudem unglaublich teuer:
How the U.S. Compares With Other Countries
LG
Tach,
kurze Recherche über Google sagt: Das kostet viel weniger, Statista weist für 2014 etwas über 10.000$ aus.
Wenn man nicht versichert ist, versucht man es halt ohne Krankenhaus. Geht was schief, wird es gefährlich, dann sind Krankenhäuser in den USA verpflichtet, jeden nicht Versicherten zumindest so lange kostenlos zu behandeln, bis der Zustand stabil ist. Dafür bekommt das Krankenhaus keinen Dollar, sie können das nur als Spende absetzen.
Und das ist dann auch der Grund, warum zahlende Kunden mehr bezahlen müssen als in einem Land mit einer Krankeversicherung für (fast) alle.
Was willste machen?
Wenn einige Betonköppe meinen, eine staatlich verordnete Gesundsheitsfürsorge sei so etwas wie die EInführung des Kommunismus und vorsichtig eingeführte Verbesserungen großkotzig wieder einstampfen, dann bekommt man so einen Mist.
Als du das veröffentlicht hast, tippte ich noch an meiner Antwort. Ist kein Plagiat!
Ich war ja selber nicht der Erste
Moin,
die Sozialversicherung in den USA ist anders gestrickt. Es gibt große Firmen, die für ihre Mitarbeiter eine Krankenversicherung abschließen. Aber es gibt viele Firmen, die das nicht tun. Da muss der Arbeitnehmer eine eigene Krankenversicherung abschließen. Obama hatte ja eine allgemeine KV-Pflicht installiert (Obamacare), welche aber ständig von den Republikanern torpediert wird.
Viele Menschen in den USA haben mehrere Jobs, um halbwegs über die Runden zu kommen.
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/wdr/150118-weltspiegel-110.html
Zum Thema Zinsen… Die Rentenversicherung ist auch eine vollkommen private Sache. Als die Finanzkrise etliche Banken verschlungen hat, sind viele Investmentfonds im Wert von mehreren Milliarden Dollar über Nacht in Dampf aufgegangen. Somit waren auch die eingezahlten Rentenbeiträge weg und viele Menschen haben über Nacht ihre mühsam gezahlten Beiträge verloren und somit auch keinen Anspruch mehr auf Rente.
Es gibt mittlerweile so viele arme Leute in den USA wie nie, obwohl die Konjunktur angezogen hat und viele Menschen einen Job haben. Aber um welchen Preis?
Hier noch was zum Thema Armenkrankenhäuser
Soon
Nicht ganz. In dem Preis sind auch schon die Kosten des Krankenhauses für das Gerichtsverfahren enthalten, das du gegen es einleiten wirst…
Entschuldige, aber dieses saudumme Argument kann doch nicht ernst gemeint sein, oder?
Das muss ja ein tolles Gesundheitssystem sein, das ca. doppelt so viel kostet wie in vielen anderen hochzivilisierten Ländern…
Naja kein Wunder in dem sichersten Land der Welt, in dem jeder den eigenen Vorgarten mit seinem persönlichen Maschinengewehr verteidigen darf…
(OK, ich weiß, das die USA ganz viele ganz unterschiedliche Facetten hat, die man nicht über einen Kamm scheren darf, man verstehe also meinen Sarkasmus an den Teil Amerikas gerichtet, der aus Hohlköpfen besteht)
Karl
Oder wie das ein US-Chirurg mal formulierte:
Eine Behandlung durch mich selber könnte ich mir gar nicht leisten.
Darauf einen Pispers!
Eigentlich nicht. In den USA gibt es im Vergleich zum OECD Schnitt weniger Ärzte und Betten pro Einwohner. Zudem ist die Lebenserwartung geringer und die Säuglingssterblichkeit deutlich höher. Die Verwaltung und Medikamente kosten ein vielfaches und ja, die Ärzte verdienen dort tatsächlich mehr. Es ist also nicht nur teurer, sondern auch (in manchen Bereichen) schlechter als in vergleichbaren Ländern.
Natürlich verdient nicht jeder genug, um zu sparen. Mit einem Jahresbrutto von 35.000 € oder weniger ist das sicher schwierig, aber es gibt genug Leute, die deutlich besser verdienen, und da rede ich nicht von Managern und Ärzten, sondern von ganz normalen Angestellten und Arbeitern.
Wem es wichtig ist, der erspart sich halt ein Vermögen. Die meisten machen das in Form einer Wohnung oder eines Häuschens, dann haben sie keine 90.000 auf dem Konto, aber wohnen dafür drin.
Wem dagegen das schöne Leben wichtig ist, der fährt halt öfter und teurer in den Urlaub und geht gut essen. Dann spart er halt keine 90.000 € an, das ist aber nicht den Möglichkeiten geschuldet.
Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich haufenweise ganz normale Leute mit dicken Autos, Eigenheim oder entsprechenden Ersparnissen. Deutschland ist ein ziemlich reiches Land.
Moin auch,
aus eigener Erfahrung, wenn auch ein paar Jahre her: Eine Entbindung kostet ca. $ 10.000. Dabei sind 3 Tage für Mutter und Kind stationär mit inbegriffen.
Notfälle müssen von den Krankenhäusern behandelt werden, auch dann, der der betreffende nicht bezahlen kann. Dafür wird von allen, die bezahlen können, ein Obolus verlangt. Sah bei mir nach einem tiefen Schnitt in den Finger dann so aus, dass ich für die Behandlung durch den Arzt ca. 35 $ bezahlt habe, für eine antibiotische Salbe $ 3,50 und für den Notfallfonds $ 935,-
DE
Aber das kann doch gar nicht sein. Neulich hat Trump noch getwittert, daß die Zahl der Empfänger von Lebensmittelmarken auf einem Tiefstand ist. https://twitter.com/realdonaldtrump/status/1148573013237030914
Sollte da Trump etwa ausnahmsweise etwas falsches gesagt haben?
Antwort: Jein.
Über 40% der neu zugelassenen Fahrzeuge sind mit Leasing finanziert. Der Anteil dürfte bei den größeren Fahrzeugen höher sein.
Ja, sicher, oder es sind Firmenwagen, oder sie werden finanziert.
Trotzdem ist es ein Zeichen dafür, dass 90.000 € kein utopisch hohes Vermögen ist, sondern für viele Arbeitnehmer lediglich der Gegenwert von ein bis drei Bruttojahresgehältern. So einen Betrag kann man schon ansparen, wenn man das will, gerade bei der heutigen Generation, die (im Gegensatz zu den Amerikanern) kostenlos ausgebildet wird und oftmals auch noch erbt.