Ende des 2. WK krepierte in unserer Kirche eine wahrscheinlich amerikanische Artilleriegranate. Ein Teil des leichten Gewölbes stürzte ein, alle Fenster waren zerstört, der Schaden nach meiner Auffassung von Artillerie aber relativ gering. Um welche (leichte) Waffe bzw. welche Art von Geschoss kann es sich hier gehandelt haben?
vdmaster, bitte verschiebe meine Frage in die „Militärgeschichte“. Danke.
Halli und auch hallo,
kann ich nicht verschieben, da ich nicht der MOD bin. Das „@“ vor dem MOD heisst übersetzt „diese Info ist für den MOD(erator) des Bretts“. In den nächsten zwei oder drei Tagen wird es sicher verschoben.
Deine Angaben sind natürlich etwas spärlich, da man sich damit recht wenig vorstellen kann. Vom Artilleriegeschoss bis hin zum Mörserbeschuss wäre alles möglich.
Gruß
vdmaster
Man wundert sich ja über solche Fragen.
Wozu muss man das wissen ?
Kann das jemand beantworten ? Selbst der Frager weiß nicht mal definitiv wer geschossen hat. Man hat weder die Größe der Kirche noch weitere Infos.
Alle Scheiben raus = recht hoher Explosionsdruck, also größeres Kaliber in jedem Fall(oder Kirche sehr klein, da reicht Handgranate, Gewehrgranate)
Und wenn dann noch eine Decke einstürzt, stützt es die Aussage eines größeren Kalibers einer Sprenggranate.
Aber man weiß ja schon nicht, ob Geschoss die Decke direkt traf( also von außen) oder ob Geschoss durch Wand/Fenster eindrang und der Explosionsdruck Deckengewölbe und Fenster zerstörte ?
Mehr ist da als Aussage nicht zu erwarten. Woher die Aussage „leichte Waffe“ stammt weiß wohl nur der Frager.
Alles Spekulation und wertlos.
MfG
duck313
Hallo duck313,
Wozu muss man das wissen?
Unsere Kirche hat 1948 sehr schöne neue Glasfenster bekommen.
Die bauzeitlichen wurden am Kriegsende zerstört. Im Schadenprotokoll des Pfarrers heißt es:
„Die Kirche hat zunächst sehr unter dem Bordwaffenbeschuß der Jagdflieger gelitten, vor allem aber hat sie gelitten unter dem Aribeschuß. Sie hat einen Volltreffer erhalten, der im Altarraum krepiert ist. Dadurch ist ein Teil des Gewölbes heruntergerissen worden und alle Fenster, vor allem die schönen bunten Fenster im Altarraum vernichtet worden. Durch den gewaltigen Luftdruck sind auch alle Pfeifen der Orgel aus ihrem Lager herausgehoben worden. Das Gestühl im Schiff hat am wenigsten gelitten…“
Das Gewölbe ist sehr leicht gebaut. Nach der sparsamen Variante von 1903 wurde ein Drahtgeflecht gespannt und mit Putz beworfen, der zum Kirchenraum hin als Gewölbe profiliert wurde. Die Putzstärke beträgt nach meiner Schätzung vielleicht fünf Zentimeter.
Die Kirche ist klein. Das Schiff bemißt sich auf ca. 10 mal 12 Meter, hat 12 Sitzreihen mit 2mal 6 Plätzen je Reihe.
Ich versuche zu verstehen, warum es das Gebäude nicht zerlegt hat. Für die Begriffe „Aribeschuß“ und „Volltreffer“ scheint mir die Wirkung etwas gering.
Der Hinweis auf Hand- oder Gewehrgranate ist mir schon hilfreich.
Übrigens waren hier im Ort die Amerikaner die Ersten und haben demzufolge auch geschossen. Zur SBZ wurde Thüringen erst im „Tausch“ mit Westberlin.
Besten Gruß
hirschhorn01
Hallo,
soweit ich weiss war die US-Feldartillerie überwiegend mit 10,5 cm Haubitzen ausgestattet.
Luftlandeeinheiten hatten statt dessen solche mit dem Kaliber 7,5 cm.
Als mittleres Kaliber wurde 15,5 cm verwendet.
Schwere Geschütze hatten das Kaliber 20,3 cm.
Als Mörser waren 60 mm und 81 mm in Gebrauch.
Rein von der Verbreitung her, ist es wohl am wahrscheinlichsten, dass es ein 10,5 cm Geschoss oder eine 81 mm Granate war.
Gruß
Werner
Hallo Werner,
mehr wollte ich garnicht wissen. Es ging mir vor allem darum, welche Möglichkeiten es gab. 10,5 cm scheint mir immer noch ein ganz schöner Scholli. Ich werde einen Artikel in unserem Heimatblatt so formulieren, dass ich as Zitat de Schadensprotokolls mit dem Hinweis auf diese verschiedenen Optionen ergänze.
Danke
hirschhorn01