Guten Morgen!
Überrascht hörte ich soeben Nachrichten, wonach in der Oberpfalz im Raum Nürnberg ein amerikanischer Übungsplatz ausgebaut werden soll, um dort ein größeres Truppenkontingent zu stationieren, das der Terrorbekämpfung dienen soll.
Einerseits wird amerikanische Selbstherrlichkeit bei der (nach meiner Ansicht vorgeschobenen) Terrorbekämpfung beklagt, andererseits wird den USA ein Stützpunkt zum Ausbau der Eigenmächtigkeiten geboten. Beklagt wird der nur mäßige europäische Einfluß auf das internationale Geschehen und einigen Politikern dämmert inzwischen sogar, daß es einen Schutz vor Terror mit militärischen Mitteln nicht geben kann. Terror läßt sich langfristig mit politischen Mitteln der Boden entziehen. Militär ist regelmäßig nur das Werkzeug für Strafaktionen NACH dem Terrorakt, wobei die damit in Gang gesetzte Spirale sattsam bekannt sein dürfte. Es liegt nun einmal in der Natur der Sache, daß Terror mit militärischen Mitteln gleich welcher Art grundsätzlich nicht zu verhindern ist. Auch Prävention durch Abschreckung und Gewaltandrohung funktioniert nur bei Menschen, die ihr eigenes Leben unter allen Umständen erhalten möchten.
Aus den genannten Gründen ist ein Militärstandort allenfalls ein potentielles Ziel für Terrorakte, es kann aber keine einzige terroristische Tat mit dem Militär verhindert werden. Der geplante Standort ist damit nur die Basis für Vergeltungschläge.
Es handelt sich nicht um deutsche, europäische, Nato- oder UN-Streitkräfte, die stationiert werden sollen. Es handelt sich um Streitkräfte, deren Einsatz sich deutscher Einflußnahme entzieht. Welcher Teufel hat die Verantwortlichen in Berlin und Münschen geritten, im europäischen und deutschen Interesse derart kontraproduktiv und kurzsichtig zu handeln?
Gruß
Wolfgang