Amerikas Streben nach Weltherrschaft

Ein lesenswerter Vortrag an der University of Michigan in Ann Arbor über Amerikas Streben nach der Weltherrschaft von David North:

[…] Am 17. September 2002 veröffentlichte die Bush-Regierung ihre „Nationale Sicherheitsstrategie für die Vereinigten Staaten von Amerika“. Dieses wichtige Papier ist in den etablierten Medien bisher nicht gründlich analysiert worden. Das ist höchst bedauerlich, denn es beinhaltet die politische und theoretische Rechtfertigung für eine kolossale Steigerung des amerikanischen Militarismus. Zur Leitlinie für die Politik der USA erhebt es das Recht, zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt militärische Gewalt anzuwenden, und zwar gegen jedes Land, das in ihren Augen eine Bedrohung amerikanischer Interessen darstellt oder irgendwann dazu werden könnte. Kein anderes Land, nicht einmal Nazideutschland auf dem Höhepunkt von Hitlers Wahn, hat in der modernen Geschichte einen derart uneingeschränkten Anspruch auf die globale Hegemonie - direkter ausgedrückt: die Weltherrschaft - erhoben, wie jetzt die Vereinigten Staaten. […]

Vollständiger Vortrag/Artikel unter:
http://www.wsws.org/de/2002/okt2002/nort-o10.shtml

Hi!

Natürlich ist das ein starkes Stück.
Andererseits kann ich die Amerikaner auch ansatzweise verstehen, denn sie sehen, was in anderen westlichen Ländern zur Bekämpfung des Terrrorismus getan wird - nichts.

Man möchte eben sicherstellen, dass man sich gegen Übergriffe wie in New York in Zukunft wehren kann.
Ob es natürlich ein probates Mittel ist, eine Quasi-Drohung gegen die ganze übrige Welt auszusprechen, bleibt zumindest eine interessante Frage…

Grüße,

Mathias

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Sorry…
… aber Verständnis für das Vorgehen der Bush-Administration (ich spreche bewusst nicht von den Amerikanern, weil sich mehr und mehr Widerstand regt) in Bezug auf die Terrorismusbekämpfung und ihre aussenpolitischen Amokläufe (erst Zuschlagen und dann Verhandeln) halte ich für blinden und unüberlegten Aktionismus…

Die jetzige Administration besteht aus Leuten, die aus der Öl- und Waffenwirtschaft kommen… klingelt da nichts? Die Terrorisbekämpfung ist nichts weiter als ein billiger Vorwand, um die Kontrolle über die Ölförderung zu erlangen - mehr nicht. Es gibt bis jetzt keine stichhaltigen Beweise, dass Saddam Hussein in den nächsten Jahren gefährlich werden kann… und dann kommt noch die Doppelzüngigkeit dieser Administration zustande: in früheren Jahren wurde Hussein von den jetzigen „Bush-Kriegern“ wie bsp.weise Rumsfeld hochgerüstet…

Man möchte eben sicherstellen, dass man sich gegen Übergriffe
wie in New York in Zukunft wehren kann.

Man hat ja gesehen, das es „geht“ und anscheinend hat keiner vorher etwas gewusst… sorry, langsam glaube ich, dass du wie viele auch auf diese Lügenbastion der Bush-Krieger reingefallen bist…

Ob es natürlich ein probates Mittel ist, eine Quasi-Drohung
gegen die ganze übrige Welt auszusprechen, bleibt zumindest
eine interessante Frage…

Das bleibt keine interessante Frage, das ist ein gefährliches Unternehmen… aber diesmal geht die Gefahr von der US-Administration aus… und wer schützt uns vor solchen Vorgehen?

Däubler-Gmelin wird mir immer sympathischer… sie hat das ausgesprochen, was viele denken… dumm, dass es im Wahlkampf war.

Grüsse

Matthias

Hi,

(ich spreche bewusst nicht von den Amerikanern, weil sich mehr
und mehr Widerstand regt)

Bist Du da sicher? Die Republikaner haben bei den Kongresswahlen unglaublich zugelegt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,221549,…

Das scheint mir Deine These nicht gerade zu untermauern…

Gruß

J.

Nicht sicher, aber ich spreche bewusst nicht von den Anhängern der Republikaner… denn die scheinen eine Lobby zu haben, sonst hätten sie die Wahlen nicht gewonnen… ich spreche von den vernünftig denkenden Amerikanern, die einen Krieg gegen den Irak als nicht gerechtfertig sehen … schau mal hier http://www.nion.us/ … die Republikaner haben die Wahlen wegen eines Menschen gewonnen, der innenpolitisch nichts zustande bringt, aber aussenpolitisch den Helden mimt, aber nichts sonst kann…

Grüsse

Matthias

Moin Matthias,

die Republikaner haben die Wahlen
wegen eines Menschen gewonnen, der innenpolitisch nichts
zustande bringt, aber aussenpolitisch den Helden mimt, aber
nichts sonst kann…

Und wohl aufgrund der Demokraten, die kurz vor der Wahl die Irak-Position von Bush (mit geringen Änderungen) abgenickt haben und somit ihre Anhänger nicht mobilisieren konnten.

Grüsse

Matthias

Ciao

Ralf

Hi,

ich spreche von
den vernünftig denkenden Amerikanern, die einen Krieg gegen
den Irak als nicht gerechtfertig sehen …

Schon klar. Du sprachst aber davon, daß sich da langsam was formiert, und das klang in meinen Ohren wie wachsender Einfluß.

die Republikaner haben die Wahlen
wegen eines Menschen gewonnen, der innenpolitisch nichts
zustande bringt, aber aussenpolitisch den Helden mimt, aber
nichts sonst kann…

Darüber baruchen wir nicht zu diskutieren, da sind wir einer Meinung. Die bisherige Mehrheit war aber hauchdünn, die letzte´Wahl hat deren Position deutlich gestärkt. Insofern glaube ich nicht, daß sich vernünftiges Denken in irgend einer Form ausbreiten würde. Der kleine Mann auf der Straße scheint, warum auch immer, diese Haudrauf-Mentalität zu unterstützen.

Gruß

J.

'Der Mensch denkt,…
…der Amerikaner lenkt."
G.Dudenhöffer, frei nach Luther

Natürlich streben die Amerikaner die Weltherrschaft an. Nicht aus Bosheit, Übermut, Angst oder was weiß ich was, sondern einfach, weil sie jetzt die historische Chance dazu haben, und es wider dem menschlichen Wesen wäre, sie nicht nutzen zu wollen.
Die letzte verbliebene Supermacht muß sich um ein Gleichgewicht der Kräfte nicht mehr scheren, weil es die balance of power nicht mehr gibt! Homo homine lupus (est).
Es gibt nur ein Gebilde, welches diese wiederherstellen könnte (und diese Mal auf eine friedliche und freundschaftliche Art und Weise) - EUROPA. Wenn wir uns aber nicht sputen, die alte Dame dazu bereitzumachen, könnte es passieren, daß wir den Amerikanern ermöglichen, ihre momentane Führungsposition zu einer auf absehbare Zeit ohne enorme Konflikte nicht mehr streitig zu machende (All-)Machtsposition auszubauen.
Das ist kein Antiamerikanismus, sondern Proeuropäismus.

Gruß
L.

Hi!

… aber Verständnis für das Vorgehen der Bush-Administration
(ich spreche bewusst nicht von den Amerikanern, weil sich mehr
und mehr Widerstand regt)

das haben wir ja bei der Parlamentswahl gesehen…
Das amerikanische Volk hat vielmehr Bush eindeutig bestätigt. Noch dazu ist es in den USA völlig unüblich, dass bei den Parlamentswahlen der aktuelle Präsident nicht an Stimmen verliert.
Soviel zur Meinung der Amerikaner.
Ach ja, fairerweise möchte ich noch erwähnen, dass die Wahlbeteiligung bei 37% lag.

in Bezug auf die
Terrorismusbekämpfung und ihre aussenpolitischen Amokläufe
(erst Zuschlagen und dann Verhandeln) halte ich für blinden
und unüberlegten Aktionismus…

Möglicherweise.
Nur konnte in der ganzen Diskussion niemand brauchbare Alternativen bringen.
Das finde ich das eigentlich schlimme.

Die jetzige Administration besteht aus Leuten, die aus der Öl-
und Waffenwirtschaft kommen… klingelt da nichts?

Natürlich. Und in solchen wirtschaftlich desaströsen zeiten würde ich mir wünschen, dass die deutsche Regierung auch etwas vehementer eintritt für die Wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Die Mittel hierzu sind immer strittig.

Die
Terrorisbekämpfung ist nichts weiter als ein billiger Vorwand,
um die Kontrolle über die Ölförderung zu erlangen - mehr
nicht.

Aber die haben sie doch sowieso schon. An Preissenkungen wäre ohnehin nicht zu denken, ausser der Irak würde kolonialisiert. Und das steht wohl nicht zur Debatte.

Es gibt bis jetzt keine stichhaltigen Beweise, dass
Saddam Hussein in den nächsten Jahren gefährlich werden
kann…

Wie bitte?

und dann kommt noch die Doppelzüngigkeit dieser
Administration zustande: in früheren Jahren wurde Hussein von
den jetzigen „Bush-Kriegern“ wie bsp.weise Rumsfeld
hochgerüstet…

Das ist ein in der US-Außenpolitik übliches Vorgehen. Ich fürchte, in diesem Bereich werden die Amis keine großen Diplomaten mehr werden.

Man möchte eben sicherstellen, dass man sich gegen Übergriffe
wie in New York in Zukunft wehren kann.

Man hat ja gesehen, das es „geht“ und anscheinend hat keiner
vorher etwas gewusst…

Richtig. Man muss eben verschiedene Versuche fahren, wie man in Zukunft mit dem Thema Terrorismus umgehen möchte.
Es wird in den nächsten Jahren sicherlich ein noch schärferer Ton angeschlagen werden, wenn auch in Europa die ersten Bomben geflogen kommen.
Wir werden hier auch irgendwann darüber diskutieren, ob es sinnvoll wäre, den Islam komplett auszurotten.
Ich persönlich weiß aktuell nicht, wie man die Frage des Terrors am besten löst, aber ich denke, dass ein harter Kurs gegen die „Hostes“ auf alle Fälle angeraten ist.

sorry, langsam glaube ich, dass du wie
viele auch auf diese Lügenbastion der Bush-Krieger
reingefallen bist…

Gedanken sind frei, Du darfst glauben, was Du willst.

Ob es natürlich ein probates Mittel ist, eine Quasi-Drohung
gegen die ganze übrige Welt auszusprechen, bleibt zumindest
eine interessante Frage…

Das bleibt keine interessante Frage, das ist ein gefährliches
Unternehmen… aber diesmal geht die Gefahr von der
US-Administration aus… und wer schützt uns vor solchen
Vorgehen?

Niemand, denn wir haben uns selbst zu Vasallen gemacht. Und das liegt rein am deutschen Wesen des Stutzers und Spiessers. Due USA oder sonst wer haben uns nicht in diese Rolle gezwungen.
Der Deutsche lehnt sich eben gerne an bequeme Ansichten anderer an.

Däubler-Gmelin wird mir immer sympathischer… sie hat das
ausgesprochen, was viele denken… dumm, dass es im Wahlkampf
war.

Sie hat einen Kapitalfehler begangen, denn diese Vergleiche können wir hier auf unserer Ebene bringen. Ein Politiker, noch dazu ein Deutscher, darf das nicht.
Generell bin ich ja dafür, sich als Deutsche auch in diesem Punkt von der Moraldiktatur gewisser Gruppierungen zu befreien, allerdings geht das nicht, indem man den Faschisten Scharon hätschelt, während man den angeblichen Über-Hitler Bush massiv kritisiert. Hier wäre schon etwas Konsistenz in der Beurteilung gefragt, denke ich.

Grüße,

Mathias

Hi!

Natürlich ist das ein starkes Stück.
Andererseits kann ich die Amerikaner auch ansatzweise
verstehen, denn sie sehen, was in anderen westlichen Ländern
zur Bekämpfung des Terrrorismus getan wird - nichts.

Hi,

die Amis könnten aber wesentlich intensiver uind erfolgreicher gegen den weltweiten Terrorismus vorgehen, indem sie Leute Leute wie G.W.B. dorthin deportieren, wo sie unter ihresgleichen sind: z.B. in den Mato.

Gruß
Frank