Amputation was nun

mein mann hat vor 3 Wochen sein rechtes Bein verloren - im moment läuft alles mehr oder weniger schlecht zu hause mit rollstuhl - er kommt bald in die REHA wenn die Protese fertig ist. Jetzt zum Kern —

keiner - weder Krankenhaus noch ämter können mir sagen was ich beantragen kann - wie es weitergeht.

kann man mit der protese wieder einigermaßen laufen -
bleibt der rollstuhl ein ewiger begleiter -
wer hat erfahrung???

wir waren lange selbständig - und sind erst nach dem neuen Krankenkassengesetz wieder versichert - kann er pflegegeld beantragen ?
rente bekommt er nicht - zu jung - trotz 80% G - abgelehnt. Wir haben nicht eingezahlt (es hat nie gereicht).

ich bin unheimlich enttäuscht von unserem system - sie lassen uns alleine stehen - keine beratung - selbst auf die idee mit der Physiotherapie mußte ich alleine kommen - im Krankenhaus ließen sie in 9 wochen liegen, die muskeln sind total abgebaut. bitte um Auskunft…

Hallo Ulrike,

andere Betroffene können Euch beraten und unterstützen:

in NRW die AS http://www.as-ev.de
in Hannover die SHG für Amputierte http://www.amputierte-region-hannover.de/

Alles gute!
Diana

Hallo Ulrike,

mein mann hat vor 3 Wochen sein rechtes Bein verloren

es tut mir leid, das zu hören.
Gute Besserung - im Sinn von: mögt Ihr beide die optimale Anpassung an die Situation finden

  • im
    moment läuft alles mehr oder weniger schlecht zu hause mit
    rollstuhl - er kommt bald in die REHA wenn die Protese fertig
    ist. Jetzt zum Kern —

keiner - weder Krankenhaus noch ämter können mir sagen was ich
beantragen kann - wie es weitergeht.

zuständig ist die Krankenkasse, bei der Ihr versichert seid.
Wobei kein Versicherter freiwillig (nur sehr selten freiwillig) erfährt, welche Leistungen er/sie denn nun konkret erwarten darf.
Nachhaken, nachhaken, nachhaken.
Ich weiß dies, weil meine Mutter bei der Krebserkrankung ihres Lebensgefährten erst nach mehrmaligen Anläufen erfuhr, dass es so etwas wie Schmerztherapeuten gibt und dass die Krankenkasse sie natürlich zahlt.

Ein sehr guter Ansprechpartner für alle Formen von Behinderung ist der VdK, die Diakonie, die Caritas!
Was die Mitarbeiter der Krankenkasse vielleicht nicht im Hinterkopf haben, die wissen, was geht.

kann man mit der protese wieder einigermaßen laufen -

das kommt auf den Einzelfall an und auf den Willen des Betroffenen.
Schnell geht es sicher nicht, andererseit ist Amputation zwar heute in Deutschland eine Seltenheit, aber denke mal an die vielen unter unseren Großvätern, die versehrt aus dem Krieg kamen. Ich bin ein bisschen älter, ich kann mich nicht erinnern, in den 1960er viele Männer an Krücken oder im Rollstuhl gesehen zu haben.
Umgekehrt weiß ich aber aus Verwandtschaft und Bekanntschaft von mehreren, die auf künstlichen Beinen liefen. Zum Teil Doppelamputiert.
Bei Einigen hätte ich es nie geglaubt, hätte ich es nicht gewusst.
Und damals war die Technik für Ersatzglieder noch längst nicht da, wo sie heute ist.

bleibt der rollstuhl ein ewiger begleiter -
wer hat erfahrung???

ganz ohne Rollstuhl wird es nicht mehr gehen, denn Du darfst nicht vergessen, dass der Amputationsstumpf, der das Gewicht tragen musst, dazwischen einfach mal „Pause“ braucht.
Trotzdem spricht nichts gegen ein fast normales Leben.

wir waren lange selbständig - und sind erst nach dem neuen
Krankenkassengesetz wieder versichert - kann er pflegegeld
beantragen ?

Pflegegeld bekommt, wer sich nicht mehr selbstständig anziehen und waschen kann.
So meine Information, fragt aber beim Sozialamt!

rente bekommt er nicht - zu jung - trotz 80% G - abgelehnt.
Wir haben nicht eingezahlt (es hat nie gereicht).

wer Rente will, nach Nicht-Einzahlung, darf keinerlei Vermögen haben.
Nur mal so im Prinzip.
Auch hier: alle Sozialerbände fragen!
Nicht auf die erste Auskunft verlassen!

ich bin unheimlich enttäuscht von unserem system - sie lassen
uns alleine stehen - keine beratung - selbst auf die idee mit
der Physiotherapie mußte ich alleine kommen - im Krankenhaus
ließen sie in 9 wochen liegen, die muskeln sind total
abgebaut.

das Krankenhaus behandelt zunächst und primär Krankheit/Verletzungen; Gesundheit muss der Patient mit der nächsten Institution erarbeiten.
Zum Trost: mein Cousin lag nach einem schweren Unfall 6 MOnate. Seine Beine waren danach nur noch Kniegelenk und Knochen. Nach 6 Wochen hartem Reha-Training war die Muskulatur komplett wieder vorhanden.

Fazit: wer selbst aktiv wird, kriegt alles, was er braucht.

viele grüße
Geli

hi

mein mann hat vor 3 Wochen sein rechtes Bein verloren

mein Vater letztes Jahr - vor genau einem Jahr

keiner - weder Krankenhaus noch ämter können mir sagen was ich
beantragen kann - wie es weitergeht.

dem KH ist das auch kreuzegal ! Denen gehts nur um die OP. die Wundversorgung, nicht um das Leben danach

Wende dich an die Sozialstation im Ort, an den VdK, an DRK etc. auch das Sozialamt der Gemeinde und natürlich deine Krankenkasse - sie können dich beraten - schnapp dir deinen Kassenvertreter am Kragen und beorder ihn zu euch nach Hause

der Medizinische Dienst der Krankenkasse wird bei euch einen Vor-Ort-Termin machen und schauen was man alles in der Wohnung verändern kann - was davon von der Kasse getragen wird und wie hoch euer Eigenanteil ist !!

Da ist eine Menge möglich - angefangen bei Toilettensitzerhöhung, Badewanneneinsteigehilfe, Griffe, Treppenlift, Motorisierter Rollstuhl bei entsprechenden GEfällstrecken am Wohnort, etc. dann die Wundnachsorge zu Hause, KFZ-Umbauten … bei Neukauf eines PKW bekommt er bei den meisten der Vertrags-Autohäuser heftige Prozente aufgrund seines SB-Grades (meistens zwischen 20 und 30 % ) - Umbauten auf Handgas/Schaltung sind in vielen Fahrzeugen relativ günstig möglich …

Plant euer Leben immer MIT Rollstuhl !!! Wenn das gut geht, gehts noch besser mit Prothese, aber lass niemals den Rollstuhl ausser Acht

kann man mit der protese wieder einigermaßen laufen -

naja - das hängt vom Alter, dem Willen und der Sportlichkeit und vielen anderen dingen ab - es gibt Menschen die gehen damit locker Bergwandern - mein Vater ist froh wenn er 500 m schafft - er ist aber auch sehr gebrechlich :-\ deswegen kann man das natürlich nicht vergleichen !

bleibt der rollstuhl ein ewiger begleiter -

JA

Gruß H.

danke hexi
jemand der selbst betroffen ist und weiß wovon hier die rede ist - das habe ich gesucht.

Modellverbund Unabhängige Patientenberatung
Hallo liebe Ulrike,

bei der Patientenberatung NRW findest Du auch noch Informationen darüber, wer Dich kostenlos und kompetent beraten kann:
http://www.nrwpatienten.de/Dokumente/Fur_PatientInne…

Bundesweites Netz zur Patientenberatung
Am 30. Januar 2007 hat der Modellverbund Unabhängige Patientenberatung Deutschland offiziell seine Arbeit aufgenommen. Damit stehen den Rat suchenden Patientinnen und Patienten in 22 Orten bundesweit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Unabhängigen Patientenberatung Deutschland – UPD gGmbH“ für eine kostenfreie persönliche Beratung zur Verfügung. Gleichzeitig startet eine telefonische Beratungshotline, die über eine bundeseinheitliche Telefonnummer zu erreichen ist ( Tel. 01803 - 11 77 22, Mo-Fr 10-18 Uhr, 9 ct/min aus dem dt. Festnetz. )
Ergänzend zu diesem Angebot wird in vier überregionalen Beratungseinrichtungen z.B. über Essstörungen oder Arzneimittel informiert.

Der Modellverbund wird durch die gesetzlichen Krankenkassen gemäß § 65 b Sozialgesetzbuch V gefördert; die Laufzeit dieser Modellphase ist bis Ende 2010 angesetzt.

Liebe Grüße
von
Stefanie