Hallo Ulrike,
mein mann hat vor 3 Wochen sein rechtes Bein verloren
es tut mir leid, das zu hören.
Gute Besserung - im Sinn von: mögt Ihr beide die optimale Anpassung an die Situation finden
- im
moment läuft alles mehr oder weniger schlecht zu hause mit
rollstuhl - er kommt bald in die REHA wenn die Protese fertig
ist. Jetzt zum Kern —
keiner - weder Krankenhaus noch ämter können mir sagen was ich
beantragen kann - wie es weitergeht.
zuständig ist die Krankenkasse, bei der Ihr versichert seid.
Wobei kein Versicherter freiwillig (nur sehr selten freiwillig) erfährt, welche Leistungen er/sie denn nun konkret erwarten darf.
Nachhaken, nachhaken, nachhaken.
Ich weiß dies, weil meine Mutter bei der Krebserkrankung ihres Lebensgefährten erst nach mehrmaligen Anläufen erfuhr, dass es so etwas wie Schmerztherapeuten gibt und dass die Krankenkasse sie natürlich zahlt.
Ein sehr guter Ansprechpartner für alle Formen von Behinderung ist der VdK, die Diakonie, die Caritas!
Was die Mitarbeiter der Krankenkasse vielleicht nicht im Hinterkopf haben, die wissen, was geht.
kann man mit der protese wieder einigermaßen laufen -
das kommt auf den Einzelfall an und auf den Willen des Betroffenen.
Schnell geht es sicher nicht, andererseit ist Amputation zwar heute in Deutschland eine Seltenheit, aber denke mal an die vielen unter unseren Großvätern, die versehrt aus dem Krieg kamen. Ich bin ein bisschen älter, ich kann mich nicht erinnern, in den 1960er viele Männer an Krücken oder im Rollstuhl gesehen zu haben.
Umgekehrt weiß ich aber aus Verwandtschaft und Bekanntschaft von mehreren, die auf künstlichen Beinen liefen. Zum Teil Doppelamputiert.
Bei Einigen hätte ich es nie geglaubt, hätte ich es nicht gewusst.
Und damals war die Technik für Ersatzglieder noch längst nicht da, wo sie heute ist.
bleibt der rollstuhl ein ewiger begleiter -
wer hat erfahrung???
ganz ohne Rollstuhl wird es nicht mehr gehen, denn Du darfst nicht vergessen, dass der Amputationsstumpf, der das Gewicht tragen musst, dazwischen einfach mal „Pause“ braucht.
Trotzdem spricht nichts gegen ein fast normales Leben.
wir waren lange selbständig - und sind erst nach dem neuen
Krankenkassengesetz wieder versichert - kann er pflegegeld
beantragen ?
Pflegegeld bekommt, wer sich nicht mehr selbstständig anziehen und waschen kann.
So meine Information, fragt aber beim Sozialamt!
rente bekommt er nicht - zu jung - trotz 80% G - abgelehnt.
Wir haben nicht eingezahlt (es hat nie gereicht).
wer Rente will, nach Nicht-Einzahlung, darf keinerlei Vermögen haben.
Nur mal so im Prinzip.
Auch hier: alle Sozialerbände fragen!
Nicht auf die erste Auskunft verlassen!
ich bin unheimlich enttäuscht von unserem system - sie lassen
uns alleine stehen - keine beratung - selbst auf die idee mit
der Physiotherapie mußte ich alleine kommen - im Krankenhaus
ließen sie in 9 wochen liegen, die muskeln sind total
abgebaut.
das Krankenhaus behandelt zunächst und primär Krankheit/Verletzungen; Gesundheit muss der Patient mit der nächsten Institution erarbeiten.
Zum Trost: mein Cousin lag nach einem schweren Unfall 6 MOnate. Seine Beine waren danach nur noch Kniegelenk und Knochen. Nach 6 Wochen hartem Reha-Training war die Muskulatur komplett wieder vorhanden.
Fazit: wer selbst aktiv wird, kriegt alles, was er braucht.
viele grüße
Geli