Amseln füttern im Winter

Hallo zusammen,

in wohne an einem Park und sehe dort jeden Tag viele Amseln, die es zur Zeit bei Schnee und Eis schwer haben, Futter zu finden. An einem Baumstamm, der in der Nähe der Straße steht, habe ich heute einen Haufen Sonnenblumenkerne entdeckt und dachte mir, ich könnte auch etwas Futter für die Amseln bereit stellen.

Ich lese überall immer nur von Futterhäuschen und dass die Hygiene am Futterplatz extrem wichtig sei.
Heißt das, man sollte das Futter NICHT auf dem Boden verstreuen (z.B. an dem Baumstamm)? Ich habe leider kein Futterhäuschen und weiß auch gar nicht, ob man das in einem öffentlichen Park anbringen darf. Würde aber trotzdem gerne was für die Amseln tun. Ist die Bodenfütterung eine schlechte Idee?

Ich würde gerne Äpfel, Haferflocken (dürfen die in normalem Pflanzenöl getränkt sein?) und Rosinen füttern.

Muss man, wenn man einmal mit der Fütterung angefangen hat, jeden Tag füttern? Ich bin nicht jeden Tag da und frage mich, ob ich dann überhaupt damit anfangen sollte.

Vielen Dank schon mal! Julia

Servus,

Ist die Bodenfütterung eine schlechte Idee?

bei Amseln sicherlich keine schlechte Idee - Amseln tun sich sehr schwer damit, wenn Futter nicht vom Boden aufgenommen werden kann. Hab zwar auch schon welche am Futterhäuschen gesehen, das ist aber eine große Ausnahme.

Äpfel, Rosinen, Hafer- und Weizenflocken sind ok.

Wenn Du Amseln füttern magst, mach es so, wie Du dazu kommst. Sie sind ständig unterwegs am Schauen, wo es etwas geben könnte, und es schadet nichts, wenn mal zwei Tage lang nichts da ist.

Wenn Du Getreideflocken ausstreust, kann das den erfreulichen Nebeneffekt haben, daß damit vielleicht ein paar Mäuse unter dem Schnee hervorgelockt werden und damit für Greifvögel (falls an dem Ort welche unterwegs sind) besser sicht- und greifbar sind: Greife tun sich bei früh und lange geschlossener Schneedecke sehr schwer.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Du kannst auch gerne hergehen und eine Körnermischung ähnlicheines Futterknödels in Pflanzen oder Tierfett einbringen und die gehärtete Masse in Form eines Knödels in einem Strauch so aufhängen, das auch Insektenfresser wie u.A. Amseln etwas davon haben.

Lass das Fett dabei nur geschmacks und relativ geruchsneutral…die meisten verbliebenen Vögel werden es gerne als Energiequelle annehmen.

mfg

nutzlos

Hallo Julia,

Frage am Rande: Was würde aus den Tieren ohne Fütterung?
Vielleicht dient es mehr uns selbst??
Guten Rutsch! :smile:

Futter auf dem Boden
Hallo!
Wir haben vor und hinter dem Haus insgesamt vier Futterstellen, die viele verschiedene Vögel anlocken, u.a. einen Buntspecht, der die Meisenringe frequentiert :smile:

Die kleineren Vögel werfen gern aus den Futterstationen heraus, was ihnen nicht schmeckt, bis sie ein genehmes Körnchen oder eine Nuss gefunden haben, deshalb ist der Tisch unten immer reich gedeckt für Amseln, Stare, Spatzen und wer sonst noch gern vom Boden frisst. Ganz ohne menschliches Zutun. So viel zur Hygiene am Futterplatz :smile:

Die Stare lieben übrigens ganz besonders Äpfel (halbiert). Und wir streuen immer ein paar Mehlwürmer hin, die sind überaus begehrt!

Gruß,
Eva

Hallo Julia,

Frage am Rande: Was würde aus den Tieren ohne Fütterung?

Die würden vermutlich an Hunger zugrunde gehen undirgendwo unterm Schnee ( oder generell auf dem Boden landen )

Vielleicht dient es mehr uns selbst??

Das glaube ich nicht mal. Warum bleiben manche Exemplare der als Zugvögel bekannten denn hier ?

Das dürfte weniger an den paar Menschen liegen, die selbst im Winter die verbleibenden Piepmätze versorgen wollen, sondern es könnte eher daran liegen, das zunehmend mehr P.m. nicht mehr wandern werden.

Zunehmende Schmandigkeit hiesiger Winter kann sich durchaus auch auf das Zugverhalten diverser Vogelarten auswirken.
Kommen zwischendurch mal " knackige ", sind die etlichen " Beifütterer " nimma verkehrt.

Guten Rutsch! :smile:

Gut gerutscht…doch Dito…

mfg

nutzlos

Vielen Dank für die bisherigen Tipps! Ich habe jetzt immer mal wieder Rosinen, in Pflanzenöl getränkte Haferflocken und für die Eichhörnchen Haselnüsse hingelegt. Ist auch immer alles gut weggegangen. Allerdings hab ich gestern gesehen, dass sich Tauben daran zu schaffen gemacht haben. Klar müssen auch Tauben etwas fressen, aber so kriegen die Amseln ja nichts ab… Aber da gibts wohl kein Patentrezept. Kann man nur hoffen, dass bald das Tauwetter einsetzt!

Ich mus Martin May zupflichten mit der Bodenfütterung. Amseln fressen nur am Boden und ich hab noch ie eine am Häuschen gesehen.
Übrigens lieben Amseln (faule) Äpfel, die man ihnen hinnlegt und diese werden wahrscheinlich von den Tauben nicht gefressen.

Gruss timu

Wenn man Spaß daran hat, kann man Vögel füttern. Aus Gründen des Naturschutzes ist es nicht notwendig. Amseln sind sehr häufig. Wie extrem hoch ihre Siedlungsdichte in Gärten und Parks ist, kann man auch daran erkennen, wie oft sie im Frühling miteinander Revierkämpfe ausfechten. Oft gehen diese auch tödlich aus.

Vor vielen Jahrzehnten kam irgendwer auf die Idee, dass Singvögel hygienebedürfte Tiere wären. Darüber wer das war und vor allem welche Motivation diese Behauptung hat, kann ich nur spekulieren.
Singvögel nehmen seit zigmillionen Jahren ihre Nahrung vom Boden auf und seit zigmillionen Jahren schließen viele Arten sich großen oder riesigen Scharen zusammen. Es gibt Vögel die sich seit Generationen von Abfall ernähren und auf Müllkippen und bei Kloaken Futter suchen.
Vielleicht war der Erfinder dieser Legende ja der erste kommerzielle Anbieter von Meisenknödeln - aber das ist Spekulation. Für noch wahrscheinlicher halte ich ältere Menschen mit Putzfimmel und reichlich Freizeit.

Schöne Grüße