HI Torsten,
da du mich persönlich fragst: Ich finde das spannend. Das sind Beispiele von Hypothesenbildungen, von denen es zugleich viele andere gibt. Die eine macht mehr Wirbel (eine zeitlang), die andere weniger. Witzig ist dabei, daß immer gleich Namen gefunden werden (wir z.B. bei Detering „radiaklkritisch“), um aus den Hypothesen einzelner möglichst schnell eine „Schule“ oder „Richtung“ zu machen … und andere greifen das auf und propagieren es als ebensolche.
Derweil ist jeder einzelne, der an solchen Fragen arbeitet, bemüht, seine Argumente als die besondersten der besonderen herauszustellen … auch hier herrscht Eitelkeit.
Jeder Forscher arbeitet „kritisch“, und viele haben das Verdienst, anderen bewußt zu machen, daß sie, ohne es zu bemerken, an Positionen festhalten, die man auch mal fallenlassen kann. Das radikale in Frage Stellen eigener Ergebnisse gehört zur wissenschaftlichen Methode.
Daß in den Texten, wie sie in den mehreren tausend über die Jahrhunderte aufgefundenen Manuskripten vorliegen, mehrere Generatinen von Redakteuren ihre Spuren hinterlassen haben, das weiß man übrigens schon lange. Diskutiert wird darüber, wer welche Spuren hinterließ und wann …
Gruß
Metapher