Hallo,
Laut Wikipedia (und manch anderen FAchbüchern) gibt es schon
auch homologe VErhaltensweisen, physiologische Vorgänge etc.
Ja, das ist richtig. Ich habe den Kontrapunkt zur KopfFORM setzten wollen.
Demnach ist homolog, was auf ein homologes Gen zurückzuführen
ist.
So einfach ist das wiederum nicht. Es gibt recht große Probleme, Phänotypen zwischen Arten eindeutig auf ein oder mehrere Gene zurückzuführen, weil sich die Gene ja auch verändern. Recht kleine Änderungen zB. im Promoter-Bereich eines Transkriptionsfaktorgens kann tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen - oder auch nicht. Wann nun bezeichnet man das Gen als „anders“?
Außerdem ist der Begriff „homologes Gen“ leider schon vergeben: Homologe Gene sind Gene innerhalb einer Zelle, welche die selben Merkmale kodieren. Beispiel Blutgruppe: Das gibt es unterschiedliche Allele („A“, „B“ und „0“), und das im diploiden Organismus je ein Gen für jedes Merkmal (wie auch für die Blutgruppe) von der Mutter und eines vom Vater stammt, hat die Zelle das Gen für die Blutgruppe zweimal. Diese beiden Gene sind homolog. Es kann sich dabei um alle Zweier-Kombinationen der Allele handeln, also AA, AB, A0, BB, B0, 00). Da Gene in Chromosomen organisiert sind und die betreffenden homologen Gene nie auf ein und demselben Chromosom sitzen, gibt es ganze Chromosomen, die in Gehalt und Anordnung der Gene gleich sind, nur dass es sich bei den Genen um die Homologen handelt. Diese Chromosomen-Paare werden damit auch als homologe Partner bezeichnet.
Und das ist hier bei den ähnlichen Kopfformen (bzw.
-silhouetten) doch nicht der Falll, oder?
Nochmal: Entscheidend bei der evolutionären Homologie ist, dass die Grundanlage (des Organs, des Verhaltens, des Stoffwechselwegs) auf ein genetisches Grundkonzept zurückgeht, das in einem gemeinsamen Vorfahr verwirklicht war (und dann bei den nachkommen mehr oder weniger stark abgewandelt wurde). Das ist für die „flache Kopfform“ aber NICHT der Fall. Die „Flachheit“ hat sich bei den genannten Arten als Modifikation herausgebildet. Es ist auf keinen Fall eine Homologie. Es ist auch auf keinen Fall eine Analogie, weil es nicht Ähnliche Lösungen gleicher Probleme VERSCHIEDENER Organe (oder Verhaltensweisen oder Stoffwechselprozesse) sind, sondern es sind - wie gesagt - nur Modifikationen des SELBEN Organs. Es macht einfach keinen Sinn, hier von Homologie oder Analogie im evolutionären Kontext zu sprechen.
Das ist schon auch klar, dass der Kopf an sich homolog ist.
Nur ist eben, die KopfFORM keine Hiomologie und somit auch
KEIn Hinweis auf eine nähere VErwandtschaft.
Ja, ich glaube, da würde ich zustimmen.
Weiß übrigens nicht, warum der Artikel in das Zoologie Brett
verschoben wurde, da das Problem ein allgemein-biologisches
ist (an einem BEispiel aus dem Tierreich veranschaulicht…)
naja.
Ja, da stimme ich definitiv zu!
Ich beantrage, diesen Artikel wieder ins Bio-Brett zu verschieben. Es geht hier um biologische Konzepte und NICHT um Tierkunde! Es gibt Auch bei Pflanzen und Mikroorganismen Analogien und Homologien (Bsp. Kletterorgane, Ranken, Luftwurzeln, Dornen & Stacheln usw.)!
LG
Jochen