Hallo Gnadenbrot,
ich versuche dir die Nutzungskontextanalyse etwas näher zu erklären:
Nutzungskontextanalyse heißt, dass du den Kontext untersuchst, in dem der Endbenutzer die Software benutzen wird.
Du planst die SW also nicht aus der Sicht des Systems, sondern aus der Sicht des Benutzers, d.h. die Anforderungen des Benutzers an das System.
Wichtige Fragen mit Beispielen:
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Auf welchem Medium soll die SW später laufen?
(iPhone, anderes Smartphone, Webinterface auf einem PC (Welche Auflösung), Tablet?
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Was bedeutet dies für das Interface?
Z.B. muss ein Tablet per Finger oder Stylus bedient werden. D.h. dass Buttons und Abstände ausreichend groß designed sein müssen?
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Wer ist die Zielgruppe?
Z.B. sehen und hören Senioren nicht mehr sehr gut. D.h. Schriften müssen groß/vergrößerbar sein, Kontraste ausreichend stark. Ggf. muss ein Screenreader eingesetzt werden.
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Was sind die Aufgaben des Benutzers?
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Wie gehen die Benutzer bei Erledigung der Aufgabe vor?
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Was wäre der ideale Weg die Aufgabe zu erledigen?
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Benutzt der Enduser Hilfsmittel, um eine Aufgabe zu erledigen?
Z.B. Klebezettel am Bildschirm.
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Warum benutzt er … (z.B. Klebezettel)?
Es kann sein, dass das alte System Daten abverlangt, die sich der Benutzer mühevoll merken muss. Um die korrekten Daten einzugeben, werden diese auf diesem Zettel vermerkt.
Um diese Fragen zu beantworten und Anforderungen an das neue System zu erheben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann Benutzer bspw. dabei beobachten wie sie das die alte SW benutzen, man kann Fragebögen formulieren, uvm.
Welche Faktoren du untersuchen musst, ist abhängig vom System und vom Einsatzort.
Du solltest die Zielgruppe sehr genau unter die Lupe nehmen. Am besten sprichst du mit Menschen aus der Zielgruppe. Nur Annahmen zu treffen, kann nach hinten losgehen.
Dann ist es wichtig den Workflow der Benutzer zu betrachten. In welcher Reihenfolge würden sie welchen Schritt der Aufgabe erledigen? Das kannst du z.B. auch mit Hilfe von Papier Prototypen herausfinden.
Außerdem ist es wichtig wo das System verwendet wird. Ist es dort z.B. laut oder dunkel? Je nachdem muss Design und Feedback des Systems an den Benutzer designed werden.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Bei weiteren Fragen kannst du dich gern an mich wenden.
VG
pfff