Andere finden mich "komisch"

Hallo liebe Community

Ich bin ein 14 jähriges Mädchen und habe seit 6 Jahren Depressionen (u.a. auch wegen Mobbing und unzüchtigen/parthenophilen Nachrichten mir gegenüber von einem Ex-Freund meiner Mutter). Das geht natürlich auf’s Selbstbewusstsein, um nicht zu sagen ich bin sehr, sehr ängstlich anderen (besonders Jungs) gegenüber.
Hinter meinem Rücken wird oft über mich gesagt, dass ich „komisch“ sei und ich wurde deswegen auch schonmal ziemlich stark erniedrigt/gemobbt. Wenn ich aber bei den Leuten, die das sagen bzw. gesagt haben nachfrage wie genau deren Definition von „komisch“ ist, bekomme ich keine Antwort.
Wie soll ich irgendwas ändern, wenn ich nicht einmal weiß was ich ändern soll?

Es gibt natürlich Situationen, denen ich lieber aus dem Weg gehe. Ich habe auch nicht viel Kontakt zu den Leuten aus meinen Parallelklassen, weil ich neu dazu gezogen bin und deshalb niemanden da kannte. Ich würde mich denen voll gerne nähern, aber ich hab einfach mega Angst wieder verstoßen und fertiggemacht zu werden, weil die alle so cool und selbstbewusst sind und ich nicht wirklich in dieses Bild reinpasse.
Meine Freunde sagen z.B., dass ich voll cool und lustig bin, aber ich denke es wäre möglich, dass viele andere, die mich nicht kennen, mich für kalt, arrogant und einsam halten.

Wie bekomme ich es hin, dass meine Ausstrahlung einigermaßen gut wird und ich keine so große Angst mehr vor den anderen habe?
Habt ihr irgendwelche Tricks womit man lockerer wird und sich selbst weniger benachteiligt sieht?
Und wie bekomme ich die Leute dazu mir zu sagen, was sie komisch an mir finden?

Ich möchte jetzt NICHT irgendwas hören in der Richtung: „Scheiß doch einfach drauf, was andere sagen!“ Leute mit Sozialen Phobien, großer Schüchternheit, kaum/keinem Selbstbewusstsein und Minderwertigkeitskomplexen werden nämlich vielleicht verstehen, dass das
nicht so einfach ist für jemanden wie mich. Mein ganzes Leben dreht sich nur darum akzeptiert zu werden, damit es mir nicht noch schlechter geht.
Danke schon mal.

Liebe Grüße, SUM

Du hast ganz offensichtlich vor einigen Jahren wiederholt Dinge erleben müssen, die weit über das hinausgingen, was du zu dem Zeitpunkt damals psychisch verarbeiten hättest können.

Da du das nicht verarbeiten konntest, musstest du es von dir fernhalten mittels bestimmter Strategien wie zum Beispiel dem Rückzug, der Entwicklung von Schuldgefühlen, der Vermeidung zu großer emotionaler Nähe usw.
(das muss jetzt nicht voll auf dich passen, sondern ist von mir ein bißchen nach Schema F spekuliert und vielleicht auch ein bißchen zu sehr mit Psycho-Begriffen getränkt; aber ich hoffe, du kannst dennoch etwas damit anfangen)

Logischerweise haben sich diese Strategien, die dir damals geholfen haben, einigermaßen klarzukommen mit den schlimmen Ereignissen, nach und nach generalisiert und haben so deine Persönlichkeit deutlich mitgeformt:
z.B. (wieder nach Schema F spekuliert:

  • Rückzug -> Ängste, Vermeidungsverhalten, Einsamkeit, aber auch hohe Sensibilität usw.
  • Schuldefühle -> Depressivität, geringes Selbstbewusstsein, aber auch vermutlich viel Interesse am Lesen, am Denken, an Kunst usw.
  • Distanzierung -> wird als Arroganz empfunden, aber auch als Coolness
    usw.

Ich denke, die erbetenen „Tricks“ können dir nicht sehr weit helfen.
Stattdessen geht es m.E. darum, diese damals „weggedrängten“ Erlebnisse und Gefühle heute, da deine Bewältigungsfähigkeit so viel höher ist, nachträglich zuzulassen, um damit quasi ein bißchen das zu korrigieren, wo deine Bewältigungsstrategien damals übers Ziel hinausschießen mussten, damit du das Ganze damals ertragen konntest.
Im Rahmen einer Psychotherapie würdest du dabei gut und sicher begleitet werden.
Entscheidend dafür ist aber natürlich, dass du heute in deiner Familie sicher aufgehoben bist und dabei einigermaßen wohlwollend unterstützt wirst.
Wie gehts dir damit denn im Moment?

Liebe Grüße
F.