Andere Klassenarbeit als angekündigt

Hallo,

das ist gemein!

Grundschule, 2. Klasse, Baden-Württemberg.

Angekündigt war ein so genanntes Schleichdiktat, in dem die Kinder den Text an einem Ort des Klassenzimmers ablesen können und dann in Schreibschrift an ihrem Platz niederschreiben.

Entsprechendes wurde mit dem Kind auch geübt und das Kind war stolz, es zu können.

Tatsächlich fand dann statt ein normales Dikatat in dem einzelne Wörter diktiert wurden. Hierbei wurde auf Schreibschrift keinen Wert gelegt.

Hätte man es gewusst, hätte man auch das entsprechend üben können.

So hat man jetzt ein total frustriertes Kind mit entsprechender Zensur.

Ist so was wirklich möglich, oder überspitzt ausgedrückt, kann der Lehrer einen Aufsatz über die alten Römer ankündigen und dann Kolumbus abfragen?

Ich kann mir unmöglich vorstellen, dass bei dieser Handhabung, wenn möglich, auch noch der selbe strenge Notenschlüssel angewandt werden darf.

Gruß
Lawrence

Hallo, Lawrence,

Grundschule, 2. Klasse, Baden-Württemberg.

Angekündigt war ein so genanntes Schleichdiktat, in dem die
Kinder den Text an einem Ort des Klassenzimmers ablesen können
und dann in Schreibschrift an ihrem Platz niederschreiben.

Tatsächlich fand dann statt ein normales Dikatat in dem
einzelne Wörter diktiert wurden. Hierbei wurde auf
Schreibschrift keinen Wert gelegt.

wem gegenüber und in welcher Form wurde das „Schleichdiktat“ angekündigt? Kann es sich um ein Missverständnis handeln?

Ist so was wirklich möglich …?

Habt Ihr den Lehrer kontaktiert? Wie begründet er diese Änderung?

Ich kann mir unmöglich vorstellen, dass bei dieser Handhabung,
wenn möglich, auch noch der selbe strenge Notenschlüssel
angewandt werden darf.

Auch danach würde ich zunächst den betreffenden Lehrer fragen.

Gruß
Kreszenz

Hallo,

ich erinnere mich noch sehr lebhaft an unserem Biolehrer, der uns ein Schulhalbjahr lang den Bienentanz eintrichterte um dann die Klausur über das Nervensystem und Synapsen zu schreiben.

Es macht keinen Sinn eine Klausur zu schreiben über das nicht unterrichtet wurde.

Ich kann mir aber nur sehr schwer vorstellen, dass es bei euch der Fall war, es sei denn es wurden keine Diktate im Unterricht geübt. Das würde ich nachfragen.

Viele Grüße

Hallo Kreszentia,

es lag in der Tat ein Missverständnis vor, gepaart aus undeutlicher Ankündigung des Lehrers und undeutlichen Verstehens durch Schüler und Eltern.

Trotzdem würde es mich interessieren, ob so eine Handlungsweise eines Lehrers korrekt wäre.

Gruß
Lawrence

Hallo, Lawrence,

Trotzdem würde es mich interessieren, ob so eine
Handlungsweise eines Lehrers korrekt wäre.

es wäre sicher nicht korrekt, einen bestimmten Stoff/Themenbereich ausdrücklich und detailliert anzukündigen und die Klassenarbeit dann zu einem völlig anderen Bereich zu stellen. Wenn der Lehrer ein Diktat ankündigt, muss es natürlich auch ein Diktat werden und kein Aufsatz.
Falls die Kinder mit verschiedenen Diktat-Varianten vertraut sind, steht es dem Lehrer grundsätzlich frei, welche er für die Klassenarbeit wählt. Er würde aber wohl nicht explizit eine Variante ankündigen, die dann nicht drankommt (… aber vielleicht sagen: „Es könnte ein Schleichdiktat werden oder ein Lückendiktat oder …“).

Erfahrungsgemäß kommt es aber immer wieder zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen dessen, was tatsächlich explizit angekündigt wurde. Der Grund dafür liegt - neben „selektivem Zuhören“ - häufig darin, dass - besonders in der Grundschule - manche Schüler und Eltern davon ausgehen, es dürfe nur etwas geprüft werden, was genau in dieser Form und mit gleichem Inhalt schon geübt wurde.
Vorausgesetzt wird i. d. R. aber schon ein gewisser Transfer; so sollten die Schüler in der Lage sein, z. B. bei dem (neuen) Thema „Wie man einen Fahrradschlauch flickt“ zu erkennen, dass es sich um die gleiche Aufsatz_art_ handelt wie bei dem (geübten) Thema: „Wie ich mein Fahrrad putze“ - und die für die Vorgangsbeschreibung gelernten Regeln dann auch entsprechend anwenden können.

Um Unstimmigkeiten zu vermeiden, sollten Schüler bzw. Eltern lieber immer noch einmal mehr nachfragen. Auf diese Weise wird es auch den Lehrkräften eher bewusst, wenn sie sich falsch oder missverständlich ausgedrückt haben.

Gruß
Kreszenz

3 Like

Klassenarbeiten dienen der Leistungsüberprüfung des bis dahin vermittelten Stoffes. Wohlgemerkt des gesamten vorausgegangenem.

Es ist ein weit verbreitetes Missvertständnis es genüge schon, sich nur schnell durch Wiederholung des letzten, aktuellen Lernstoffes auf eine angegündigte Klassenarbeit vorzubereiten :frowning:

Unterstellt, es wurden beide Diktatformen geübt, kann sich weder das Kind noch die enttäuschten Eltern darauf berufen, es hätte ein Schleichdiktat sein müssen, nur weil gerade das doch zuletzt verstärkt behandelt worden war.

Vielmehr konnte er auch diese Form wählen, um besonders das Hörverständnis der Schüler zu überprüfen.

G imager761