Anderes Wort für Bayern

Hallo,

in Berlin veranstaltet ein Radiosender des öfteren Bayern wecken, oder auch Bartziwecken genannt.
Über den Sinn oder Unsinn möchte ich hier gar nicht diskutieren.

Mich interessiert nur ob es eine Beleidung für die Bayern ist Bartzi genannt zu werden und woher kommt dieser Begriff eigentlich?
Wird Bartzi so überhaupt geschrieben?

Danke und Gruss
Tobi

Hallo Tobi,

Franz Ringseis schreibt in seinem ‚Neuen Bayerischen Wörterbuch‘ folgendes:

Baazi (auch Bazi): durchtriebener Mensch (auch im Spaß oder bewundernd gesagt; vermutlich von Lumpazius, scherzhafte Form von Lump).

Ich kenne es vor allem in der Bedeutung Schlitzohr und durchaus eher positiv gemeint.

Viele Grüße
Eva

Hi, was kratzt es einen deutschen Eichbaum, wenn sich eine Sau an ihr scheuert?

A.

Hi Eva,

Baazi

ganz gewiss nicht, das wäre eine Verniedlichung von Baaz. Der Bazi geht wohl auf den Lumpazi Vagabundus zurück, eine Figur von Johann Nestroy.

Gruß Ralf

… „Beitrag zur allgemeinen Ratlosigkeit“

P.Wehle („Wienerisch“) gibt Ralf recht, und leitet den
„Bazi = Kerl, Bursch; eher in Bayern gebräuchlich“ von Nestroys „Lumpazi[vagabundus] = vermutlich Mischbildung aus Lump und dem bayerischen Bazi“ her

Duden/Herkunftswörterbuch dagegen hält es mit Eva und sieht „Lumpazius, verkürzt Lumpazi“ als scherzhafte latinisierte Bildung zu „Lump“ im Studentenjargon des 19.Jhdt.

  • womit sich die Katze in den Schwanz beißt,
    und wir so schlau dastehen als wie zuvor …

Servus!

Ich kenne es vor allem in der Bedeutung Schlitzohr und
durchaus eher positiv gemeint.

Des wer´n d´Preissn nia kapiern, dass a Baazi des net ois Schimpfwort vosteht, wenn er a Baazi g´hoaßn werd…

Interessant is´ aa, wos da Ringseis Franz übern Baaz gschriem hot! Do steht nämli:
Baaz (m): 1. Matsch (…) 3. Geld: I hab koan Baaz mehr!

Hot da Baazi oiso definitiv wos mit Geld zum toan…und do kimmt wascheinli aa da Nama her, net vom Lumpazi Vagabundus - do hot da Nestroy an Lumpn und an Baazi oafach kombiniert…da Baazi is eita wia da Lumpazi!

A Baazi is oiso - kurz zsammgfasst - der andre übern Tisch ziagn ko - KO! Wer des nämli dauernd und mit krimineller Energie macht, is scho koa Baazi mehr, sondern a Vabrecha!

Servus!
Christian

PS: kurz no amoi für d´Preissn:
Der Name Baazi kommt vom bayerischen „Baaz“ = Matsch, aber auch Synonym für Geld.
Bedeutung von Baazi: Schlitzohr.
Die Bezeichnung Baazi leitet sich direkt vom Baaz her. Nestroy kombinierte den Baazi mit dem Lumpen und schuf so den Lumpazi.

1 Like

Hi, was kratzt es einen deutschen Eichbaum, wenn sich eine Sau
an ihr scheuert?

A.

Kann man anstatt Eiche wirklich Eichbaum sagen oder nur Eichenbaum? Eichbaum klingt so nach einem Meßgegrenstand.

hi christian,

reschpekt für deinen mundartlichen
text.

und das als schwabe! ;->

cu
alex

Interessant is´ aa, wos da Ringseis Franz übern Baaz gschriem
hot! Do steht nämli:
Baaz (m): 1. Matsch (…) 3. Geld: I hab koan Baaz mehr!

Baaz von „Batzen“ (= Klumpen). Bezeichnung der Dickpfennige (geringwertige Münzen) im Bistum Salzburg und Bayern ab 15.Jhdt.

… des is fei a koa Schmarrn, gei.

Hi,
also wenn man man Google anwirft und Bier als Suchbegriff auszuschliessen(um die Eichbaumbrauerei auszufiltern) finden sich beide Varianten, wobei „Eichbaum“ eher im dichterischen Bereich vorkommt.
Da ich aber den Duden nicht als Autorität anerkenne (da kan ja jeder daherkommen), ist`s eigentlich egal.
Gruss
A.

Salve,

und jetzt nochmal alles auf deutsch.
Damit die Deutsche Bevölkerung das auch versteht und nicht nur die Seppels!

In diesem Sinne
Gruss
Tobi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo, Tobi,

und jetzt nochmal alles auf deutsch.
Damit die Deutsche Bevölkerung das auch versteht und nicht nur
die Seppels!

vielleicht hilft dir dies bei der Weiterbildung:

http://www.bayern-des-samma-mir.de/bayern-des-samma-…

Gruß
Kreszenz

Servus Alex!
Zuviel des Lobes, I bin do in Datschiburg a Zuagroaster - a Holledauer im Exil, quasi…im als recht angenehm empfundna Exil, muas I sog´n :smile:)

Servus,
Christian

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Servus!

Interessant is´ aa, wos da Ringseis Franz übern Baaz gschriem
hot! Do steht nämli:
Baaz (m): 1. Matsch (…) 3. Geld: I hab koan Baaz mehr!

Baaz von „Batzen“ (= Klumpen). Bezeichnung der
Dickpfennige (geringwertige Münzen) im Bistum Salzburg und
Bayern ab 15.Jhdt.

Paßt des? Batzen mit geschlossenem, kurzem „a“ werd zu Baaz mit offenem, langem „a“? Ich hab in der Mittelhochdeutschen Grammatik von Paul/Wiehle/Grosse (die erscheint mir hier angebracht) dazu was gefunden:
„Kurzes /a/ blieb im Nhd gewöhnlich erhalten in geschlossener Stammsilbe (man, lan, nacket), in offener Stammsilbe nur in bestimmten Fällen, so häufig vor /t/ (Mhd gate = Nhd Gatte) und /m/ (Mhd. zesamen = Nhd. zusammen), bes. wenn er, el folgen. (Mhd. gater, hamer, hamel). Ansonsten wird /a/ in offener Tonsilbe im Nhd. gedehnt (Mhd. sagen, vane (=Nhd. Fahne), malen (Nhd. mahlen)) (…)“

Fritz?!?

Servus,
Christian

Seawass Spezi!

Paßt des? Batzen mit geschlossenem, kurzem „a“ werd zu
Baaz mit offenem, langem „a“?

Wundere mich selber drüber, weil ja der Batzen = Klumpen ebenso wie patzen = kleckern
gemeinhin als „båtzen“ intoniert wird.
Dennoch leitet der „oide Weana Bazi“ P.Wehle in „Wienerisch“ den
„Baaz = klebrige, schleimige Masse“ von
mittelhochdeutsch „batzen = klebrig, weich sein“ ab.
(die Verdoppelung „patzweich“ hört man in Wien tatsächlich in beiden Varianten
baazwaach oder båtzwach ad lib.)