Hallo S.I.
was genau willst du mir damit nun sagen?
mit „natürlicher Autorität“ ist es so einfach wie mit
„Charisma“.
Ich sagte ja: Es ist nicht einfach!
Man hat’s oder man hat’s nicht.
Ich glaube sehr wohl dass man „natürliche Autorität“ erlernen kann. Man muss selbstreflektiert an seiner Person arbeiten. Durch Feedback von Kollegen, der Klasse, … Aber auch durch Fortbildung, Üben, Erfahrung, …
Auf pädagogischen Hochschulen wird sie ebensowenig gelehrt wie auf anderen.
Eben, habe ich weiter unten gesagt: Es ist auch ein Problem, dass Lehrer nicht für das ausgebildet werden, was sie oft benötigen: Einen souveränen Umgang mit schwierigen Situationen.
Da müssen wir uns mit Durchschnitt zufrieden geben (wie in allen
Berufen) und auf einen guten hoffen.
Natürlich muss man sich damit abgeben, aber nicht unbedingt zufrieden geben. Zufriedenheit ist in diesem Fall der Feind des Wachstums. Was nicht heißen soll, dass man mit Wachstum nicht zufrieden sein kann.
Was eigentlich spricht dagegen, daß Eltern IHRE Art der
Autorität in die Waagschale legen zugunsten der vernünftigen
Ausbildung ihrer Kinder?
Ganz ehrlich: Diesen Satz versteh ich einfach nicht.
Klar: sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren gehört mit dazu -
und wird die Kinder zu besseren Demokraten machen - aber ein
quasi reflexhaftes Bündnis mit den Kindern gegen „die da oben“
STOP mal. Also in der ersten Klasse bei einer Androhung von Schulausschluss die Reaktion darauf als reflexhaftes Bündnis auszulegen ist doch sehr weit hergeholt.
Wenn sich Eltern gegen die Lehrer verbünden ist es bereits zu spät. Denn dadurch entmachten sie die Lehrkörper und das ist kontraproduktiv.
Das heißt aber für mich, ich trage zwar die Entscheidungen (sofern ich das einigermaßen kann) mit, aber traue mich trotzdem kritische Fragen zu stellen. Mir gefällt auch die Ausdrucksweise „verbünden“. Wenn es um Verbündung geht, geht es um „Krieg“ und das ist falscheste, was es gibt. Da würde ich der Schule einfach ein gutes Krisenmanagement führen. Das was sich Schule oft gegenüber Eltern erlaubt, geht in keinem anderen Bereich.
Vernünftig ist, in meinen Augen: die Sachlage prüfen, wenn man
alle Fakten zusammen hat, sich überlegen, was man für seine
Kinder möchte (an charakterlicher Haltung; an Umgang mit sich
selbst; dem eigenen Leben, der eigenen Leistung; und an Umgang
mit anderen) - und nicht nur morgen, sondern auch in zehn
Jahren - und dann entscheiden.
Genau das traue ich der Fragestellerin zu.
LG
Stefan