Androhung von Schulausschluss

Mein Sohn ist in der 1. Klasse. Da sind 17 Kinder davon 7 Jungen. Vor 2 Wochen mein Sohn hatte als Strafarbeit einen Blatt abschreiben müssen da er und sein Gruppe zu laut gesprochen hätte ohne die Warnung der Lehrerin zu achten. Andere Kommentar über Thema Disziplin in der Klasse hatten wir noch nicht gehört, außer dass irgendwann ein paar Jungs hätten in der Pause gestritten.

AM Mittwoch haben wir per Post eine Androhung von Schulausschluss. Mein Mann ist gleich in die Schule gegangen. Eine Gruppe Kinder (darunter mein Sohn) hätten von Innen die Klassentür festgehalten währen anderen die Tür aufmachen wollten als die Lehrerin kam. Keine Verletzung, obwohl klar, könnte etwas passieren.

Ist es nicht ZU viel, so eine Androhung einer schweren Maßnahme?

Es ist wahr dass die Kinder diszipliniert sein müssen, aber sollen die Eltern so eine Androhung für etwas nicht so schlimm einfach akzeptieren?

Danke für Ihre Meinung :smile:

Hallo,

Bitte gib an, um welches Bundesland es sich handelt.

Wurde tatsächlich der Schulausschluss angedroht oder ein Unterrichtsausschluss? Der Unterschied ist wichtig.

Gab es wirklich vorher nur eine Strafarbeit?

Gruß
MklMs

Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen, dass einem Kind den Schulausschluss angedroht wird, weil er eine Türe zugehalten hat.

Haben die anderen Kinder von der Gruppe, die die Türe zugehalten haben, auch diese Androhung erhalten? Oder steckt doch noch was anderes dahinter?

Oder spielt da irgendjemand nicht mit offenen Karten?

So wie du schreibst, könnte die Lehrerin auch etwas überfordert sein. Wenn man Kindern in der 1. Klasse schon Strafarbeiten wegen der Lautstärke schreiben lässt, hat man von Pädagogik nicht so viel Ahnung. Denn dadurch entsteht Angst und Angst ist der denkbar schlechteste Begleiter für Schüler. Allerdings lesen wir hier auch nur deine Meinung.

Was sagt denn die Lehrerin?

LG
Stefan

Danke für die Antworten.
Es ist in Rheinland Pfalz.
Die ganze Gruppe, die drinnen waren (5-6), haben den Brief bekommen. Da steht „Androhung von Schulausschluss“
Mein Sohn hatte NUR diese Strafarbeit bekommen. Andere Kinder hätten schon „kleine“ Probleme (laut sprechen, in der Pause gestritten, etc), aber besonders ein Junge hätte schon den Brief mit der „Androhung von Schulausschluss“ mehrere Male (oder mindestens noch einmal bekommen), und obwohl eine bilinguale Ganztagschule ist, seine Mama ihn im Moment jeden Tag um 12.00 Uhr abholen muss. Das wäre ein Disziplinproblem.
Obwohl die andere Jungen ziemlich ruhig sind, ich kann mir doch vorstellen dass sie in Masse quach machen können. Trotzdem finde ich es nicht so schlimm für eine „Androhung von Schulausschluss“.
Ein Elternabend haben wir erst nächste Woche. Aber als mein Mann mit der Lehrerin gesprochen hatte, hat sie gesagt dass es war nicht so schlimm aber könnte sein, und dass die Gruppe ein Disziplimproblem hat und es ist sehr schwer so zu arbeiten (ich war Leider nicht dabei).

Hallo,

da würde ich jetzt einfach mal auf den Elternabend warten und schauen was da passiert.

Wenn nichts dabei raus kommt, solltet ihr euch zusammentun und euch an die Schulleitung wenden. Diese soll dann Stellung beziehen. Ansonsten mal beim Schulamt informieren.

Sehr unglaubwürdig ist auch, dass ein Junge die Androhung mehrmals bekommen hat. Wer weiß, vielleicht ist die Schulleitung gar nicht informiert und die Lehrerin arbeitet mit der Angst. Ich würde auf alle Fälle am Ball bleiben.

LG
Stefan

Es ist in Rheinland Pfalz.
Die ganze Gruppe, die drinnen waren (5-6), haben den Brief bekommen. Da steht „Androhung von Schulausschluss“
Mein Sohn hatte NUR diese Strafarbeit bekommen. Andere Kinder hätten schon „kleine“ Probleme (laut sprechen, in der Pause gestritten, etc), aber besonders ein Junge hätte schon den Brief mit der „Androhung von Schulausschluss“ mehrere Male (oder mindestens noch einmal bekommen), und obwohl eine bilinguale Ganztagschule ist, seine Mama ihn im Moment jeden Tag um 12.00 Uhr abholen muss. Das wäre ein Disziplinproblem.
Obwohl die andere Jungen ziemlich ruhig sind, ich kann mir doch vorstellen dass sie in Masse quach machen können. Trotzdem finde ich es nicht so schlimm für eine „Androhung von Schulausschluss“.
Ein Elternabend haben wir erst nächste Woche. Aber als mein Mann mit der Lehrerin gesprochen hatte, hat sie gesagt dass es war nicht so schlimm aber könnte sein, und dass die Gruppe ein Disziplimproblem hat und es ist sehr schwer so zu arbeiten (ich war Leider nicht dabei).

Hallo aus Hamburg!
1.) Wenn man etwas für den Wiederholungsfall androht, so muss es bei einer Wiederholung auch durchgezogen werden! Aber bei etwas herumkaspern in der 1.Klasse ein Schulverweis? Das passt nicht!
2.) Es ist sicherlich schwierig eine 1. Klasse an normale Schulregeln zu gewöhnen. Ich würde weiterhin Kontakt zur Lehrerin halten und sie unterstützen, auch den Elternabend nutzen.
3.) Was denken die anderen Eltern?
4.) Lässt sich das Problem mit der Lehrerin nicht lösen, frag den Rektor… aber erst dann.
Viel Glück!
Dino

hallo,

17 Kinder in der Klasse, Bilingual - das klingt nach einer Privatschule, kann das sein? Eventuell mit einem speziellen ideologischen Hintergurnd?

Könnte mir vorstellen, dass ein „Verweis“ von einer solchen Schule schneller passieren kann, wenn Kinder oder Eltern den Lehrern nicht in den Kram passen.

Für Erstklässler finde ich die Maßnahme auch überzogen. Wenn das tatsächlich der Usus an der Schule ist und sich auch keine Einigung finden lässt, würde ich mir ernsthaft überlegen, ob mein Kind an einem solchen „Kasernenhof“ gut aufgehoben ist.

Gruß von Bixie

Wehret den Anfängen …
Auch wenn die Maßnahmen vielleicht etwas überzogen erscheinen: wenn schon zu Beginn der ersten Klasse solche Probleme auftreten, muss entschieden dagegen vorgegangen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sich so eine Klasse in ihrer Disziplinlosigkeit noch steigert und dann gar nicht mehr in den Griff zu bekommen ist.
Ich schreibe das aus eigener leidvoller Erfahrung mit der Klasse unserer Tochter, die schon früh extreme Auffälligkeiten einzelner Kinder zutage brachte und in der sich bis zum Ende der Grundschule die Probleme potenzierten. Unser Kind war am Ende nur noch froh, endlich aufs Gymnasium wechseln zu können um ‚den Chaoten‘ zu entkommen.

Hi,

Privatschulen schmeißen Schüler noch seltener raus als staatliche Schulen. Staatliche Schulen müssen sich nur Gedanken um die Schulpflicht machen. Für private Schulen geht es um das Einkommen: ein Schüler, der der Schule verwiesen wurde, zahlt kein Schulgeld mehr.
Bevor jetzt Widerspruch aufkommt: ich habe selbst in entsprechenden Sitzungen dringesessen.
Weiterer Beweis dafür, dass der Schulverweis nicht so dringend ins Haus steht, ist, dass er anderen Schülern ohl schon mehrfach angedroht und nciht ausgesprochen wurde.

die Franzi

Danke für Ihre Kommentare. Die Schule ist nicht privat, sie ist eine städtische Schule in Rheiland Pfalz.
Grüße

Danke für Ihre Kommentare. Die Schule ist nicht privat, sie ist eine städtische Schule in Rheiland Pfalz.
Grüße

Hallo,

habe zwar schon einmal auf dein Posting geantwortet, doch möchte ich es nun nochmals etwas anders versuchen.

wenn schon zu Beginn der ersten Klasse solche Probleme
auftreten, muss entschieden dagegen vorgegangen werden.

Genau da gebe ich dir recht. Nur die Frage, gegen wen oder besser: MIT wem.
Es kann nicht sein, dass man die Verantwortung, dass in einer Klasse etwas schief läuft den Kindern überträgt. Und mit der beschriebenen Maßnahme erreicht man nur, dass Schulfrust oder (noch schlimmer) Schulangst entsteht. Dafür wären mir meine Kinder zu schade!

Die Verantwortung, welche Stimmung in der Klasse herrscht haben die Erwachsenen. Ganz besonders in einer 1. Klasse.

Mir scheint es eher so, dass die Lehrerin (aus welchen Gründen auch immer) die Führung in der Klasse nicht wahrnimmt. Dadurch haben einige Kinder die Führung übernommen. Doch diese sind nicht in der Lage.
Sie dafür zu bestrafen wäre fatal! Doch die Lehrer bestrafen geht ja auch nicht. Dazu sind sie erstens unantastbar und zweitens würde es genauso wenig Sinn machen.

Man könnte jetzt über Schulpolitik sprechen und über Lehrerausbildung, doch das würde hier zu weit führen.

In der 1. Klasse muss es also heißen: Lehrer an die Macht! Doch diese muss man sich verdienen bzw erarbeiten. Und niemand anderen dafür abstrafen, weil man es nicht geregelt bekommt! Durch Strafe verdient man keinen Respekt, man erntet höchstens Angst.

LG
Stefan

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Auch wenn die Maßnahmen vielleicht etwas überzogen erscheinen:

Die Maßnahme Androhung Schulausschluss ist nicht überzogen, sie ist völlig ungeeignet.

wenn schon zu Beginn der ersten Klasse solche Probleme
auftreten, muss entschieden dagegen vorgegangen werden.

Richtig. Aber mit geeigneten Maßnahmen.
Wenn Kinder eine Tür zuhalten, dann muss unmittelbar und sofort in passender Weise reagiert werden. Und nicht abstrakt mit irgendeiner „papiernen“ Disziplinarmaßnahme, die in erster Linie etwas für die Köpfe der beteiligten Erwachsenen ist.

Dadurch lernt weder der 6-jährige, der die Tür zugehalten hat, etwas, noch die, welche zugehalten haben.

Zu groß ist die Gefahr, dass sich so eine Klasse in ihrer
Disziplinlosigkeit noch steigert und dann gar nicht mehr in
den Griff zu bekommen ist.

Das bekomme ich aber mit Sicherheit nicht dadurch in den Griff, in dem ich fehlende gesunde Autorität und Selbstvertrauen mit sinnlosen Disziplinarquatsch kompensiere - was letztlich die Autorität nur noch weiter untergräbt. Da wäre der Schaden in dem Fall tatsächlich geringer, wenn man gar nichts täte.

So eine Situation ist natürlich immer heikel. Vielleicht lässt sich im Gespräch mit der Lehrerin vorsichtig darauf hinwirken, dass künftig andere, unmittelbarere Maßnahmen ergriffen werden, die den Kindern auch eingängig sind bzw. sein können. Selbstverständlich als Elternteil deutlich signalisierend, dass man keineswegs darauf aus ist, Rabaukentum zu dulden.

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Korrektur

Dadurch lernt weder der 6-jährige, der die Tür zugehalten hat,
etwas, noch die, welche zugehalten haben.

welche zugeguckt haben.

Hallo,

da fragt man sich doch,was passiert, wenn die Kinder mal richtig mist bauen?

Halte das für übertrieben und auch wenig wirksam.

Lg

Brenna

Hallo,

was mir in diesen Antworten hier fehlt, ist ein Hinweis, Vorschläge, Ideen usw., was denn diese Lehrerin (oder Lehrer überhaupt in solchen Fällen) stattdessen tun soll/en.
Zwar sehe ich so etwas wie „Schulausschluß“ auch als eine „Strafmaßnahme“ höherer Kategorie, nicht als das Passende bei so einer Art Übermuthandlung einer kleinen Gruppe (und so junger Kinder).

Aber immer wieder fällt mir auf, wie selbstverständlich von Lehrern Lösungsmöglichkeiten gefordert werden für Probleme, die Eltern in der Erziehung ihrer Kinder oft genug selbst nicht in den Griff bekommen.
Ich habe, glaube ich, alle Postings hier gelesen und darunter keins gefunden, das darauf hingewiesen hätte, daß zuallererst die Eltern ihren Kindern etwas zur im Unterricht notwendigen Disziplin und Konzentration gesagt hätten oder sagen müßten.
Damit würden sie aber in Wirklichkeit viel deutlicher für ihre Kinder Partei ergreifen als, indem sie sich nur auf den nächsten Elternabend konzentrieren. Dort können sie selbstverständlich das ganze Problem erörtern. Aber der erste Schritt ist das m.E. nicht.

Ich bin kein Lehrer. Aber ich lese Zeitung und höre Nachrichten und erfahre, daß heute nicht wenige Kinder als Analphabeten aus der Schule kommen, nicht ausbildungsreif für Lehrstellen usw… Was da in der 1. Klasse anfängt, kann und wird ziemlich sicher schlimmer werden. Und es stört nicht nur die Lehrerin. Die ist diese Kinder irgendwann los. Es stört alle anderen Kinder beim Lernen. Zeit geht verloren für Diszplinierungsmaßnahmen, „verständnisvolle“ Gespräche,lange Konferenzen. Zeit, in der gelernt werden soll. Ist es nicht schlimm genug, wieviel Unterricht ohnehin schon ausfällt? Wäre das nicht die bessere „Baustelle“? (im Gespräch mit Schule und Schulpolikern übrigens).

S.I.

Hallo S.I.,

wennn es Patentrezepte gäbe, könnte man damit eine Menge Geld verdienen. So einfach ist das nicht.
Besonders weil es methodisch viele Wege gibt, die weder richtig noch falsch sind.

Wichtig ist vor allen Dingen die Lehrerpersönlichkeit und dass diese authentisch Führung übernimmt und dadurch eine natürliche Autorität ist.
Das ist letzendlich alles. Aber das ist gar nicht so einfach! Dazu gehört, dass der Lehrer sich selbstkritisch mit seiner Person auseinandersetzt und bereit für persönliches Wachstum ist. Auch das ist nicht einfach.

Ich kenne einen Lehrer, der ist verdammt streng und die Schüler lieben ihn trotzdem. Er hat so gut wie noch nie eine Strafarbeit aufgegeben, geschweige denn Schulverweise oder Einträge oder Tadel ausgesprochen.
Ein anderer Lehrer ist total witzig, da geht es als drunter und drüber und dennoch macht er eine gute Arbeit, weil es ihn nicht stört und die Kinder ihn lieben.
Beide Lehrer sind in ihrer Persönlichkeit und ihren Unterrichtmethoden total verschieden und haben doch eines gemeinsam:
Sie haben eine gute Beziehung zu ihren Schülern und sind authentisch!

Ohne Beziehung und Vertrauen gehts nicht! Und sie übernehmen Führung und die soziale Verantwortung!

LG
Stefan

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Vielen Dank an alle für ihre Worte.
Ich habe schon ein paar neue Ideen sammeln können.
Am Mittwoch ist der Elternabend. Ich bin schon gespannt.
Grüße
Cristina

Hallo Stefan,

mit „natürlicher Autorität“ ist es so einfach wie mit „Charisma“. Man hat’s oder man hat’s nicht. Auf pädagogischen Hochschulen wird sie ebensowenig gelehrt wie auf anderen. Da müssen wir uns mit Durchschnitt zufrieden geben (wie in allen Berufen) und auf einen guten hoffen.

Was eigentlich spricht dagegen, daß Eltern IHRE Art der Autorität in die Waagschale legen zugunsten der vernünftigen Ausbildung ihrer Kinder?
Klar: sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren gehört mit dazu - und wird die Kinder zu besseren Demokraten machen - aber ein quasi reflexhaftes Bündnis mit den Kindern gegen „die da oben“ (die Machthaber, die Lehrer), ist das ein richtiger oder auch nur vernünftiger Weg?

Vernünftig ist, in meinen Augen: die Sachlage prüfen, wenn man alle Fakten zusammen hat, sich überlegen, was man für seine Kinder möchte (an charakterlicher Haltung; an Umgang mit sich selbst; dem eigenen Leben, der eigenen Leistung; und an Umgang mit anderen) - und nicht nur morgen, sondern auch in zehn Jahren - und dann entscheiden.

Damit würde man den Anforderungen an diejenige Autorität genügen, die man als Eltern entfalten kann und sollte.

Was spricht dagegen? S.I.