Anfänger-Problem: Link auf Desktop

Ein frohes neues Jahr, liebe UNIX-Linus-Ubuntu-Gemeinde!

nach ca. 15 Jahren mit Windows war ich jetzt mal neugierig genug und habe mir Ubuntu 11.10 installiert und mal etwas reingeschaut.
Zwei Dinge sind mir bisher unverständlich. Sie haben beide mit Links auf dem Desktop zu tun:

  1. Ich wollte mir auf den Desktop z.B. einen Link zu dem Multimedia-Programm „banshee“ anlegen. Also habe ich mir das Programm über die „Dash-Startseite“ (links oben in der Leiste links) herausgesucht und mit der linken Maustaste auf den Desktop gezogen (auf dem Rechner meiner Freundin geht das problemlos). Bei mir erscheint dann aber ein Link mit dem Namen „banshee.desktop“. Das Icon ist nicht das vom Banshee-Programm sondern ein allgemeines Verknüfungs-Icon (Papierblatt mit Verknüpfungspfeil). Wenn ich darauf doppelklicke, erscheint die Meldung: "Starter für nicht vertraueneswürdige Anwendungen. Der Anwendungsstarter >>banshee.desktop

Hallo Andreas,

Ein frohes neues Jahr, liebe UNIX-Linus-Ubuntu-Gemeinde!

Danke, gleichfalls.

  1. Ich wollte mir auf den Desktop z.B. einen Link zu dem
    Multimedia-Programm „banshee“ anlegen.

Dein Problem hängt weniger mit dir als „Anfänger“ zusammen, sondern mit dem unseligen Gnome3-Desktop, den selbst der Linux-Erfinder Linus Torvalds als „unholy mess“ bezeichnet.
http://www.techdrivein.com/2011/08/linus-switches-to…
Eine Lösung für das Problem findest Du hier:
http://wiki.ubuntuusers.de/Menue#Starter-auf-dem-Des…
Ich selbst löse das Ganze so, daß ich Gnome3 nicht benutze und stattdessen xfce installiert habe.
„Unter Xfce und LXDE tritt das Problem nicht auf.“

Meine Frage nun: Wie kommt es, dass ich als einziger Benutzer
des System nicht standardmässig „root“ bin?

Nun, das wäre ja der falsche Weg. Der ganze Sicherheitsmechanismus ginge flöten, wenn Du standardmäßig als root unterwegs wärst (wie übrigens auch beim unbedachten Änderungen an den Dateirechten. Alles auf 777 stellen ist auch nicht der richtige Weg). Ganz abgesehen davon, daß Du dich unter Ubuntu bewußt nicht als root einloggen kannst und Du dafür den Befehl sudo hast, wenn es notwendig wäre, Kommandos als Admin auszuführen.
https://help.ubuntu.com/community/RootSudo

(Meine Freundin hat auf ihrem Rechner nie irgend etwas bewusst
eingestellt und hat trotzdem keine Probleme).

Nur so nebenbei, Du redest vom Rechner deiner Freundin, auf dem alles funktioniert, aber irgendwie sehe ich nicht, welches BS und welchen Desktop hat sie denn? Habe ich das nur übersehen?

  1. Wie kann ich auf dem Desktop einen Link zu einem Ordner
    erstellen?

Du erinnerst dich an deine grafiklosen Unixtage? Da gab es den netten Befehl ln.
Der existiert auch unter Linux noch :wink:
http://linux.die.net/man/1/ln

Viele Grüße
Marvin

Hi,

Du benutzt eine experimentelle Oberfläche, Gnome 3, mit einer noch experimentelleren Anpassung von Ubuntu. Da kann schon einiges schief laufen.

Es sollte fast nie notwendig sein, Systemdateien anzufassen. Modernerweise sollten die einzigen Änderungen in /etc/default stattfinden.

Und genau deshalb bist Du nicht root, damit Du nicht Ausversehen etwas im System kaputt machst bzw. von Dir ausgeführten Programmen dies ermöglichst.

Was hätte passieren sollen wäre, dass die .desktop-Datei in Dein Desktop-Verzeichnis kopiert wird. Die dazu nötigen Leserechte hast Du ja. Bei der Startleiste wird genau dies passiert sein, so dass der Aufruf wieder ausführbar wurde.

Wenn Du das nächste mal Linux ausprobieren möchtest, wähle LinuxMint als die derzeit stabilere Ubuntu-Variante oder eine Live-CD mit KDE als Oberfläche.

Gruß, Lutz

Hallo Marvin,

danke für deine ausführliche Antwort und die Links. Ich sitze gerade an einem Rechner ohne Ubuntu. Morgen werde ich die Tipps in Ruhe ausprobieren.

Nein, du hattest nichts überlesen - ich hab vergessen es zu erwähnen: Meine Freundin fährt auch Ubuntu 11.10. Allerdings ist es bei ihr ein Upgrade von mehreren früheren Ubuntus gewesen. Ich hatte auf meinem Rechner gleich 11.10 installiert. Kann das einen Unterschied machen?

Gruß, Andreas

Danke Lutz,

ich werde mich mal über LinuxMint und KDE schlau machen.

Nach dem Lesen der Links von Marvin ist mir allerdings schleierhaft, wieso man eine so unausgegorene Oberfläche auf Otto-Normalbenutzer loslässt. Bisher hatte ich immer nur gutes von Ubuntu gehört; dass alles viel klarer, einfacher und logischer aufgebaut sei als bei Windows. Zumindest Gnome 3 scheint das (bisher) nicht zu erfüllen.

Gruß, Andreas

Hallo Andreas,

Meine Freundin fährt auch Ubuntu 11.10. Allerdings
ist es bei ihr ein Upgrade von mehreren früheren Ubuntus
gewesen. Ich hatte auf meinem Rechner gleich 11.10
installiert. Kann das einen Unterschied machen?

Ehrlich gesagt, weiss ich jetzt gar nicht, ich benutze eigentlich kein Ubuntu, bin also noch nicht in die Verlegenheit gekommen, es upzugraden. Vielleicht hat sie einfach noch eine ältere Oberfläche beibehalten bzw. installiert, wie Gnome2. Das lässt sich ja machen, schliesslich gibt es Ubuntu auch mit KDE, XFCE u.ä.

Viele Grüße
Marvin

schleierhaft, wieso man eine so unausgegorene Oberfläche auf
Otto-Normalbenutzer loslässt. Bisher hatte ich immer nur gutes
von Ubuntu gehört; dass alles viel klarer, einfacher und

* Ubuntu hat sich auf Gnome festgelegt
* das was unter der Oberfläche von Gnome3 werkelt, ist ja auch moderner, besser, übersichtlicher geschrieben
* Und das Übergangschaos gab es auch bei KDE4.0

Es ist halt das Problem, wenn einer der großen Entscheider festlegt, dass man jetzt alles neu und anders machen muss. Wenn dann nicht die Übersicht da ist, was bisher sich als wichtige Bedienabläufe herauskristallisiert hat, dann kommt erstmal der große Aufschrei. Vielleicht wollte Ubuntu auf diese Weise die Gnome3-Entwicklung vorantreiben, indem Erfahrungen auf breiter Basis gesammelt werden.

D.h., in einem Jahr ist Ubuntu vielleicht wieder so, wie es mal war. Für mich ist aber Ubuntu von der administrativen Seite her schlechter als Debian.

Gruß Lutz

Hallo,

Nein, du hattest nichts überlesen - ich hab vergessen es zu
erwähnen: Meine Freundin fährt auch Ubuntu 11.10. Allerdings
ist es bei ihr ein Upgrade von mehreren früheren Ubuntus
gewesen. Ich hatte auf meinem Rechner gleich 11.10
installiert. Kann das einen Unterschied machen?

Das kann es durchaus. Vielleicht arbeitet sie mit Gnome 2 oder 3, und du mit Unity. Das ist nämlich die Oberfläche, die Ubuntu seit 11.10 standardmäßig installiert, und mit der ich überhaupt nicht zufrieden bin - ich habe deshalb auf Kubuntu mit KDE gewechselt.

Cheers, Felix

Hi,

Du weißt aber auch, dass man direkt von Ubuntu aus die KDE-Pakete installieren (und Gnome - zumindest großenteils - deinstallieren) kann, und dass dies, zumindest in einigen vergangenen Versionen, zu einem saubereren System als mit der Installation von Kubuntu führt.

Gruß, Lutz

Hallo,

Du weißt aber auch, dass man direkt von Ubuntu aus die
KDE-Pakete installieren (und Gnome - zumindest großenteils -
deinstallieren) kann,

Das weiß ich. Bin aber einen Umweg gegangen: Habe genervt Ubuntu 11.10 - nach einem kurzen Gastpiel von XFCE - gelöscht und Debian Testing installiert, wo mir dann zwei Wochen später bei einem Update auch das unsägliche Gnome 3 aufgespielt wurde :wink:

und dass dies, zumindest in einigen
vergangenen Versionen, zu einem saubereren System als mit der
Installation von Kubuntu führt.

Das wußte ich nicht. Das aktuelle Kubuntu läuft aber sauber.

Cheers, Felix

bei einem Update auch das unsägliche Gnome 3 aufgespielt wurde

Dir wird bei einem Debian-Update ungefragt irgendwas installiert? Ist mir in vielen Jahren auf vielen, vielen Rechner noch nicht ein einziges Mal passiert.

Gruß

Hallo,

bei einem Update auch das unsägliche Gnome 3 aufgespielt wurde

Dir wird bei einem Debian-Update ungefragt irgendwas
installiert? Ist mir in vielen Jahren auf vielen, vielen
Rechner noch nicht ein einziges Mal passiert.

Nein. Gefragt, aber nicht gelesen. Ich bin bei meinen PCs eher ein Rundum-Sorglos-Nutzer und damit bei Ubuntu viele Jahre gut gefahren, bis sie mir mit 11.10 das dämliche Unity untergejubelt haben. Debian Stable war mir nicht aktuell genug, und Debian Testing braucht halt mehr Mitdenken, als ich in dem fraglichen Moment aufgebracht habe.

Das Ganze ist ärgerlich. Ich konnte Ubuntu immer empfehlen, gerade auch für Windows-Nutzer. Geniale Hardwareerkennung und die Installation hat immer auf Anhieb funktioniert, und die Bedienung mit Gnome 2 war einfach. Seit 11.10 geht das nicht mehr.

Cheers, Felix

Debian Stable war mir nicht aktuell genug

Da würd mich mal interessieren, welche Funktionalität du in Stable vermisst. Auf meinen Servern habe ich gelegentlich Testing; insbesondere nutze ich dort nach wie vor sehr gerne Mondo-Rescue, was aus irgendwelchen Gründen aus Stable rausgefallen ist.

Aber vor allem auf meinem privaten Rechner, der mir in erster Linie Komfort bieten soll, ist meine sources.list spätestens seit Squeeze erstaunlich langweilig, nix wie stable und nur ganz am Schluss ein kleine wheezy. Letzteres, weil ich halt immer noch hoffe, dass auch KVM eines Tages mal brauchbar wird…

Achja, meine Desktop-Umgebung ist auf der Basis von fvwm selbstgebaut. Bei den Themen ‚Gnome‘ oder allgemein ‚Window-Manager‘ kann ich also nicht wirklich mitreden. Da mögen neuere Entwicklungen durchaus Vorzüge haben. Oder eben Nachteile…

Gruß

Debian Stable war mir nicht aktuell genug

Da würd mich mal interessieren, welche Funktionalität du in
Stable vermisst.

Immer wieder irgendwelche Kleinigkeiten. Die letzte Version von Digikam. Virtualbox hat nur mit Klimmzügen funktioniert. Und so weiter - ich habs mir nicht notiert.

Achja, meine Desktop-Umgebung ist auf der Basis von fvwm
selbstgebaut. Bei den Themen ‚Gnome‘ oder allgemein
‚Window-Manager‘ kann ich also nicht wirklich mitreden. Da
mögen neuere Entwicklungen durchaus Vorzüge haben. Oder eben
Nachteile…

Selber bauen habe ich nicht probiert. Gnome 2 hatte den Vorteil, dass es mir eine gewohnte Benutzeroberfläche gab - an meinen Gewohnheiten hat sich in den letzten 10 Jahren wenig geändert. KDE macht das im Prinzip auch, aber mit mehr Rechenlast. XFCE ist mühsamer zu konfigurieren.