Anfängerfragen Aquarium

Hallo,

ich möchte mir ein Aquarium zulegen. Bevor ich dies aber mache, hätte ich ein paar Anfängerfragen. (Hat da jem. ne FAQ dazu?)

  1. Kann man mit nem 54L Aquarium schon was anfangen? Läuft das „stabil“?
    Wahrscheinlich häufig gestellte Frage.

  2. Wie Pflegeintensiv ist solch ein Aquarium? Was sind regelmäßig arbeiten?
    Ist möglicherweise von Fischen und Pflanzen abhängig. Zuanfang würde ich wahrscheinlich mit etwas robusteren Spezies beginnen :smile:.

  3. Bei Baur gibts so ein 54L Komplettset. Ist es ratsam mit solch einem Komplettset anzufangen? Was kommt an zusätzlichen Kosten auf mich zu?

  4. Kennt jem. gute Seiten die einem den Einstieg erleichtern? Vielleicht auch ein gutes Anfängerbuch?

Danke im Voraus.

Gruss
Marco

  1. Kann man mit nem 54L Aquarium schon was anfangen? Läuft das
    „stabil“?

Geht schon irgendwie, ist aber IMHO nicht empfehlenswert, da der Eintrag von Schmutzlast für ein so kleines Becken fast immer zu groß ist, als dass in einem sinnvollen Umfang biologische Selbstreinigungsprozesse stattfinden könnten. Um z.B. 5-6 kleine Garnelen und ein Pärchen Zwergbuntbarsche oder 2 kleine Otocinclus (Ohrgitter-Harnischwelse) und 8 Neonsalmler zu pflegen, reicht es bei guter Bepflanzung und Filterung aus. Beschränkung ist bei solchen Minibecken definitiv angesagt. Ein nur 20 cm längeres Becken hat schon etwa 100 Liter Inhalt und lässt sich bei gleichem Fischbesatz schon sehr viel entspannter pflegen.

  1. Wie Pflegeintensiv ist solch ein Aquarium? Was sind
    regelmäßig arbeiten?

Je weniger Wasser pro g/Fisch, desto höher der Pflegeaufwand. Darum ist in so kleinen Aquarien der Pflegeaufwand meist höher, da sie - relativ gesehen - viel dichter besetzt sind als große Aquarien. Es kommt leicher zum „Umkippen“ der Wasserwerte, Algenbildung etc. Biologische Selbstreinigungsprozesse können meist nur sehr eingeschränkt stattfinden, da jede Reinigung bei so kleinen Becken schon einen gewaltigen Eingriff in die biologischen Prozesse darstellt (das nötige Auswaschen des einzigen Filterschwamms reduziert die nitrifizierenden Bakterien gleich radikal, jeder Wasserwechsel kommt fast einer kompletten Leerung des Beckens gleich und wirbelt alle chemischen Werte gehörig durcheinander).

Wichtig: für reichliches und gutes Pflanzenwachstum sorgen (ausreichend hoher Bodengrund, kräftige Beleuchtung, der Verzicht auf Sprudelsteine und evtl. Kohlendioxid-Düngung sind da hilfreich), für gute Filterung sorgen (auch bei kleinen Aquarien lohnt sich ein Außenfilter, z.B. Eheim Professionel 2222 mit zwei seperaten Filtereinsätzen, die im Wechsel gereinigt werden, so dass immer genügend schadstoffabbauende Bakterien im Filter verbleiben), wenig Fischbesatz, keine wühlenden Fische kaufen.

Arbeiten: idealerweise täglich 1-2 x füttern, 2 x pro Woche ca. 30% Wasser wechseln, gleichzeitig Mulm absaugen, Algen entfernen; 1 x pro Woche Filter reinigen, wenn nötig Pflanzen pflegen.

Ist möglicherweise von Fischen und Pflanzen abhängig. Zuanfang
würde ich wahrscheinlich mit etwas robusteren Spezies beginnen

-).

Kleinere Fische sind meist nicht so robust, aber wenn du den Besatz in Grenzen hälst, so dass die Wasserwerte im Rahmen bleiben, halten es auch „empfindlichere“ Fische sehr gut aus. Wichtig ist, dass du Fische kaufst, die etwa dieselben temperaturansprüche haben und v.a. mit der Härte (Kalk-/Mineralgehalt) deines Leitungswassers umgehen können. Wenn das Wasser weich oder mittelhart ist, könnte der maximal vertretbare Fischbesatz für so ein Kleinstauqarium etwa so aussehen:

Als interessante Hauptfische ein Pärchen offenbrütender Zwergbuntbarsche, z.B. Schmetterlingsbuntbarsche:
http://www.dennerle.de/images/Brennpunkte/ramirezis.jpg

Als Beifische einen kleinen Schwarm (5 - 6) sehr klein bleibende Salmler, z.B. Roter Neon oder Glühlichtsalmler:
http://www.webmic.de/suedamerika/Sa20.jpg

Als Putzkolonne und Abfallverwerter einige Bienengarnelen, z.B. die beliebten Caridina „Crystal Red“:
http://crystalred.latos.pl/img/galeria/galeria06.jpg

  1. Bei Baur gibts so ein 54L Komplettset. Ist es ratsam mit
    solch einem Komplettset anzufangen? Was kommt an zusätzlichen
    Kosten auf mich zu?

Meist nicht, da das Zubehör aus Preisgründen sehr billig ist und nix taugt. Statt des unschönen Stabheizers und des platzraubenden und meist hoffnungslos unterdimensionierten Innenfilters solltest du lieber einen Außenfilter mit genügendem Filtervolumen und integrierter Heizung kaufen.
Daneben benötigst du eine Abdeckung mit integrierter Beleuchtung und die entsprechenden Leuchtmittel (z.B. 2 x 18 Watt Neonröhren mit pflanzenförderndem Lichtspektrum), Füllmaterial für den Filter (PUR-Schaum), ca. 7,5 Liter feinen Kies als Bodengrund, ausreichend Pflanzen und Dekomaterial, z.B. eine Wurzel. Für die Pflege des Beckens solltest du ein Thermometer zur Temperaturkontrolle (gibt es als Foliestreifen zum Aufkleben auf die Scheibe), ein Testkit für pH-Wert, Wasserhärte und Nitrit/Nitrat sowie einen Schlauch mit Mulmglocke für die Reinigung des Bodengrundes kaufen, zum Reinigen der Scheiben nehme ich einen Topfschwamm aus Kunststoff.

LG, Jesse

  1. Kann man mit nem 54L Aquarium schon was anfangen? Läuft das
    „stabil“?
    Wahrscheinlich häufig gestellte Frage.

Viele Aquarianer sagen, dass ein 54L Aquarium schwerer stabil zu halten ist als ein 80 Liter Aquarium. Ich habe allerdings auch ein 54L Aquarium und bis jetzt nur einmal Probleme ( eingeschleppte Krankheit ). In einem 80 Liter Aquarium ist das Spektrum an haltbaren Fischen natürlich größer.

  1. Wie Pflegeintensiv ist solch ein Aquarium? Was sind
    regelmäßig arbeiten?
    Ist möglicherweise von Fischen und Pflanzen abhängig. Zuanfang
    würde ich wahrscheinlich mit etwas robusteren Spezies beginnen

-).

Einmal die Woche sollte ein Teilwasserwechsel gemacht werden. Ca 30 Prozent des Inhalts sollten dabei gegen frisches Wasser ausgetauscht werden. Dazu kommt eventuell noch alte Pflanzenreste raussammeln ( wenn es zuviele sind ) oder mulm absaugen ( wovon ich nichts halte ). Der Wasserwechsel dauert 5 - 10 Minuten. Wenn der Filter dann mal zu sehr zugesetzt ist muss dieser auch mal gesäubert werden ( dazu gibt es aber bestimmte Sachen die beachtet werden müssen! Informieren vorher! ). Zu Anfang solltest du erst nur Pflanzen einsetzen und das Becken erst mal 4 -6 Wochen so laufen lassen, BEVOR Fische rein kommen. Zuerst bildet sich nämlich Nitrit, welches giftig ist für die Fische. Dieses wird dann durch die Pflanzen und Bakterien abgebaut ( die sich aber erst bilden müssen ).

  1. Bei Baur gibts so ein 54L Komplettset. Ist es ratsam mit
    solch einem Komplettset anzufangen? Was kommt an zusätzlichen
    Kosten auf mich zu?

Ich habe auch mit so einem Komplettset angefangen. Prinzipiell ist dagegen nichts zu sagen. Für Anfänger ist es auch besser sich nicht gleich eine sündhaft teure Anlage anzuschaffen, wenn nach einem Jahr die Lust auf Fische verloren geht. Zusätzliche Kosten entstehen für den Kies ( eventuell auch Bodendünger ), die Pflanzen, das Futter, die Fische, für den Strom und für das Wasser. Die Kosten halten sich aber in Grenzen.
Das Becken sollte auf jeden Fall einen Filter, eine Heizung und natürlich Leuchtstoffröhren beinhalten. Die Leuchtstoffröhren würde ich allerdings gegen gute aus dem Aquaristikfachhandel tauschen ( oder gleichwertige aus dem Baumarkt ).

  1. Kennt jem. gute Seiten die einem den Einstieg erleichtern?
    Vielleicht auch ein gutes Anfängerbuch?

Gute Links und sonstige gute Informationen findest du in den FAQS unter Aquaristik

Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

Arbeiten: idealerweise täglich 1-2 x füttern, 2 x pro Woche
ca. 30% Wasser wechseln, gleichzeitig Mulm absaugen, Algen
entfernen; 1 x pro Woche Filter reinigen, wenn nötig Pflanzen
pflegen.

Da muss ich dir widersprechen. Teils aus verlässlichen Quellen und teils auch aus eigener Erfahrung. 2 mal pro Woche 30% des Wasser zu wechseln ist definitiv zu viel. Einmal pro Woche langt dicke! Den Mulm würde ich nur absaugen, wenn er wirklich zu viel wird. In ihm sind viele Bakterien die zum Abbau von pflanzlichen Überresten da sind. 2 mal täglich füttern ist auch zu viel. Einmal am Tag soviel füttern, dass es innerhalb von ein - zwei Minuten weg ist. Und einmal pro Woche den Filter säubern ist ( zumindest bei Innenfiltern ) absolut nicht produktiv. Einmal im halben Jahr reicht. Dann den Filter ausstellen, das Filtermaterial im Aquarienwasser reinigen und anschließend einen kleinen Wasserwechsel machen.

Zum Besatz:

Als interessante Hauptfische ein Pärchen offenbrütender
Zwergbuntbarsche, z.B. Schmetterlingsbuntbarsche:
http://www.dennerle.de/images/Brennpunkte/ramirezis.jpg

ist ok, obwohl ich diesen Fisch eher in einem 80 LIter Becken halten würde.

Als Beifische einen kleinen Schwarm (5 - 6) sehr klein
bleibende Salmler, z.B. Roter Neon oder Glühlichtsalmler:
http://www.webmic.de/suedamerika/Sa20.jpg

Der rote Neon als Beispiel ist ein ausgeprägter Schwarmfisch und sollte erst ab 10 Tieren gehalten werden. Sie in kleineren Gruppen zu halten führt zu Verhaltensstörungen und einige Tiere können zu tode gehetzt werden.

Als Putzkolonne und Abfallverwerter einige Bienengarnelen,
z.B. die beliebten Caridina „Crystal Red“:
http://crystalred.latos.pl/img/galeria/galeria06.jpg

Bienengarnelen und Crystal Red sind zwei Arten ( sie zählen zu der Art der Zwerggarnelen ), welche sich unter Umständen kreuzen, wenn sie in einem Becken gemeinsam gehalten werden.

  1. Bei Baur gibts so ein 54L Komplettset. Ist es ratsam mit
    solch einem Komplettset anzufangen? Was kommt an zusätzlichen
    Kosten auf mich zu?

Meist nicht, da das Zubehör aus Preisgründen sehr billig ist
und nix taugt.

Mein erstes Becken ist so ein Komplettset und es hat die selbe Qualität wie mein zweites Becken, welches etwas teurer war. Dennerle bietet zum Beispiel auch Komplettsets. Mein Filter und der Heizstab sind noch die vom Originalkauf und ich hatte absolut keine Probleme.

Teils aus verlässlichen Quellen
und teils auch aus eigener Erfahrung. 2 mal pro Woche 30% des
Wasser zu wechseln ist definitiv zu viel. Einmal pro Woche
langt dicke! Den Mulm würde ich nur absaugen, wenn er wirklich
zu viel wird. In ihm sind viele Bakterien die zum Abbau von
pflanzlichen Überresten da sind. 2 mal täglich füttern ist
auch zu viel. Einmal am Tag soviel füttern, dass es innerhalb
von ein - zwei Minuten weg ist. Und einmal pro Woche den
Filter säubern ist ( zumindest bei Innenfiltern ) absolut
nicht produktiv. Einmal im halben Jahr reicht. Dann den Filter
ausstellen, das Filtermaterial im Aquarienwasser reinigen und
anschließend einen kleinen Wasserwechsel machen.

Ich denke mal, alle diese Aussagen sind sehr relativ zu sehen und hängen von den gepflegten Fischarten, v.a. auch der Besatzdichte und der eingesetzten Aquarientechnik ab.

Wenn man z.B. bodenorientierte Buntbarsche und Panzerwelse pflegt, welche relativ viel Mulm aufwirbeln und zusätzlich einen mickrigen Innenfilter hat, wird man u.U. gar nich umhin kommen, den Filter wöchentlich zu reinigen, weil er sonst schlicht verstopft. In üblichen Innenfiltern und selbst in kleinen, stark beanspruchten Außenfiltern laufen biologische Abbauprozesse kaum und nur unvollständig ab, denn die eingetragene Schmutzfracht pro Filtervolumen ist viel zu groß, als dass sich ein effektives Gleichgewicht von organischen Abfallstoffen und den verwertenden Bakterien einstellen könnte. Und Denitrifikationsprozesse benötigen anaerobe Zonen im Filter, die bei den kleinen Filtervolumina und hohen Wasserdurchsätzen nicht gegeben sind. Diese Filter arbeiten in erster Linie mechanisch, sie dienen quasi als Sammelbehälter für organische Abfälle, welche das Wasser belasten. Darum sollte man sie IMHO nicht zu stark verschmutzen lassen, sonst geben sie die aufgefangenen Abfallstoffe in gelöster Form wieder ans Wasser ab und kann man sich den Wasserwechsel auch gleich sparen.

Auch das Mulm absaugen würde ich mir nicht sparen, hier gilt Ähnliches, wie für den Filter. Effektive biologische Abbauvorgänge in einem „normal“ besetzten und ausgestatteten 60 Liter - Aquarium sind nach meiner Ansicht ein Märchen, dass die Verkäufer von Aquarientechnik erfunden haben. Hier ist man schon gezwungen, den Großteil der über die Fütterung eingetragenen organischen Verschmutzung durch Mulm absaugen, Filterreinigung und Wasserwechsel mechanisch zu entfernen.

Die Anzahl der Filterreinigungen und benötigten Wasserwechsel hängt daher von der eingetragenen Verschmutzungsmenge ab. Pflegt man z.B. nur ein paar Zwerggarnelen, die sich von abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren und nicht gefüttert werden müssen, reicht bei Zugabe von Pflanzendünger vielleicht sogar ein halbjährlicher Wasserwechsel. Bei einem entsprechend hohen Fischbesatz ist man schnell gezwungen, ein oder mehrmals wöchentlich Wasser zu wechseln. Wobei 2 x 30% bei der von mir vorgeschlagenen Besatzdichte vielleicht doch eine etwas übertriebene Angabe war - ich korrigiere mich also gern auf 2 x 20%, entsprechend der Devise „besser weniger und öfter“. :smile:

Was das füttern von Fischen betrifft, gibt es durchaus sehr verschiedene Meinungen. Frühere Generationen von Aquarianern vertraten häufig die Meinung, Fische seien i.A. nur einmal täglich oder sogar nur alle paar Tage zu füttern. Seit sich die Meinung durchgesetzt hat, dass Fische auch Tiere sind, denen das Recht auf ein artgerechtes und qualfreies Leben zusteht, haben sich diese Ansichten aber doch einigermaßen überholt. Die meisten in kleinen Aquarien gehaltenen Fische sind Kleintierfresser, welche in der Natur den ganzen Tag über auf Nahrungssuche sind und kontinuierlich fressen. Ihr Organismus ist gar nicht auf die seltene Aufnahme großer Nahrungsmengen ausgelegt. Deshalb ist es für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere schon sehr zuträglich, wenn man öfter am Tag kleinere Nahrungsmengen gibt als einmal eine große. Ich weiß, das ist leider nicht immer möglich und die meisten Tiere sind auch äußerst anpassungsfähig an ungünstige Umweltbedingungen. Das gilt im Übrigen auch für den beengten Raum, die eher schlechte Wasserverhältnisse und die großen Schwankungen der Wasserwerte in solchen Miniaquarien. Aber anstreben sollte man eine möglichst artgerechte Pflege schon, wo es einem möglich ist.

Zum Besatz:

Als interessante Hauptfische ein Pärchen offenbrütender
Zwergbuntbarsche, z.B. Schmetterlingsbuntbarsche:
http://www.dennerle.de/images/Brennpunkte/ramirezis.jpg

ist ok, obwohl ich diesen Fisch eher in einem 80 LIter Becken
halten würde.

Da schließe ich mich ohne Weiteres an und rate dementsprechend zum Kauf eines größeren Aquariums. :smile:

Aber selbst, wenn das nicht möglich ist, würde ich doch zur Pflege eines Pärchens einer Zwergbuntbarsch-Art (und die damit verbundene weitgehende Beschränkung auf diese Tiere) raten. Es gibt kaum etwas Schöneres und Interessantes zu beobachten, als ein brutpflegendes Buntbarschpaar.

Als Beifische einen kleinen Schwarm (5 - 6) sehr klein
bleibende Salmler, z.B. Roter Neon oder Glühlichtsalmler:
http://www.webmic.de/suedamerika/Sa20.jpg

Der rote Neon als Beispiel ist ein ausgeprägter Schwarmfisch
und sollte erst ab 10 Tieren gehalten werden. Sie in kleineren
Gruppen zu halten führt zu Verhaltensstörungen und einige
Tiere können zu tode gehetzt werden.

Das sehe ich nicht ganz so eng. Viele Schwarmfische werden in so kleinen Auqarien sogar als Einzeltiere oder paarweise gehalten. Schwarmfische, wie Salmler oder Panzerwelse in Gruppen von 5 - 6 Tieren zu halten, geht da meiner Ansicht nach schon in Ordnung. Letztlich steht ja immer der Kompromiss zur Aquariengröße und da ist eine Beschränkung auf eine geringere Anzahl von Exemplaren m.E. einem Überbesatz mit Fischen vorzuziehen.

Aus eigener Erfahrung möchte ich außerdem sagen, dass die angesprochenen „Verhaltensstörungen“ nicht durch eine zu geringe Anzahl von Individuen einer Fischart hervorgerufen werden, sondern in erster Linie durch zu kleine Aquarien, in denen kein Raum zum Ausweichen besteht und Stress und Aggressionspotential bei den Fischen enorm steigen. Diesem Zustand damit abzuhelfen, dass man die entstehende Aggression auf eine größere Anzahl Exemplare verteilt, bekämpft da eher die Symptome als die Ursachen.

Wenn man mal erlebt hat, wie friedlich selbst relativ große, als aggressiv verschrieene Buntbarsche (Blaupunkt/ Orangesaum) in einem 1000 Liter - Becken in Gruppen zusammen leben oder wie alt Neonsalmler in einem solchen Aquarium werden (bei mir 12 - 13 Jahre), merkt man erst mal, welche Zumutung solche kleinen Becken für die Fische bedeuten. Aber wenn es eben partout nicht größer geht, muss man das beste draus machen.

Als Putzkolonne und Abfallverwerter einige Bienengarnelen,
z.B. die beliebten Caridina „Crystal Red“:
http://crystalred.latos.pl/img/galeria/galeria06.jpg

Bienengarnelen und Crystal Red sind zwei Arten ( sie zählen zu
der Art der Zwerggarnelen ), welche sich unter Umständen
kreuzen, wenn sie in einem Becken gemeinsam gehalten werden.

Da will ich jetzt mal keine Diskussion anfangen, das Thema Caridina/ Neocaridina ist einfach zu komplex und die „Arten“ wackeln noch zu sehr. Selbst die Fachleute sind sich da noch sehr uneins und es werden ständig neue Arten und Unterarten aufgestellt, in andere Gattungen verschoben oder wieder revidiert.
Ziemlich fest steht aber, dass die „Crystal Red - Garnele“ keine eigene Art ist, sondern eine Pigmentmangel-Mutante einer anderen Garnelenart. Vermutlich existieren sogar rote Mutanten verschiedener Arten (Caridina sp. „Biene“ A1/ A10, Neocaridina denticulata und dentriculata sinensis A20 rev.) im Handel, die unter dieser Bezeichnung verkauft werden.

LG, Jesse

1 Like

^Absolute Zustimmung owT

Hallo,

es werden so kleine Becken zwar für Anfänger angeboten,
aber letztlich ist das Quatsch und nur als Lockangebot
gedacht. Für Anfänger eher ungeeignet.

Pauschal mal folgende Aussagen:
Sehr kleine Aquarien (unter 50l) sind oft Tierquälerei
und Arbeitsintensiv, dafür anfällig.

Größere Becken (ab 100l, besser 150…200l) machen viel
mehr Spaß und sind einfacher und pflegeleichter.

Wer also ersthaft ein Aquarium haben will, sollte es gleich
richtig anpacken oder im anderen Fall eben sein lassen.
Gruß Uwi