Anforderungsprofil Soziologistudium vs.Psychologie

Möchte fragen warum ein Psychologiestudium so hohe Abbrecherquoten (trotz rel. guter Berufsaussichten) hat und es ist auch kein so nutzloses Fach wie Geschichte oder Germanistik und Theologie.

So ist schon mal das Zulassungsprozedere recht schwierig. Es wird ein NC von 1,0 verlangt (also der höchste NC aller Studiengänge überhaupt). Und es ist doch davon auszugehen, daß die Mehrzahl die über die Warteliste reinrückt die Zeit schon nutzt sich Gedanken zu machen und sich vorzubereiten.

Viele Fächer des Drumherum wie Methodenlehre und Statistik/SPSS müßten doch in beiden Studiengängen recht ähnlich sein.

Evtl. hat Psychologie eine leichte Ausrichtung an Medizin. Dürfte doch aber nicht die Schwierigkeit sein die neuronalen (evtl. sogar pharmazeutusche) Zusammenhänge zu lernen.

Oder gilt es in Psychologiehochschulen als Chic möglichst hohe Durchfallquoten zu haben ?

Kann man vielleicht mal auflisten wie sich das intellektuelle Anforderungsprofil der beiden Studiengänge unterscheidet.

und es
ist auch kein so nutzloses Fach wie Geschichte oder
Germanistik und Theologie.

Wie bittesehr definierst du „nutzlos“?

Der NC sagt ja erstmal nichts drüber aus, wie schwierig ein Studium ist, sondern nur, wie viele Leute rein möchten.

Ich denke, dass viele sich unter Psychologie ein Laberstudium vorstellen und anschließend desillusioniert sind, wenn sie merken, dass es doch härter ist als erwartet.

LG,
batz

Hallo,

woher hast Du die Information, dass Psychologiestudenten mehr abbrechen als andere Studienfachstudenten?

In den ersten beiden Semestern wird „ausgesiebt“, d.h. die Klausuren sind sehr anspruchsvoll, bzw. streng im Sinne von viel Stoff im ersten Modul und Statistik im zweiten. Wer diese beiden Prüfungen nicht schafft, der darf nicht weitermachen.

Die Gründe für das „Abbrechen“ sind also recht unterschiedlich und reichen von einfach mal „nicht bestanden“ bis hin zu „wenn ich im zweiten Semester schon so schlechte Noten habe, dann lohnt es sich nicht weiter zu machen, denn so werde ich nicht zum Master zugelassen“.

Viele Grüße

Ergänzung

Der NC sagt ja erstmal nichts drüber aus, wie schwierig ein
Studium ist, sondern nur, wie viele Leute rein möchten.

… bezogen auf den Bedarf. Also letztendlich: wieviel mehr studieren wollen als gebraucht werden. Und da ein NC von 1.0 auch nicht bedeutet, dass die meisten den auch haben, ist die Abbrecherquote ebenfalls kein Maß für die Schwierigkeit des Studiums.

Gruß
achim

Hallo,
ob die Abbrecherquoten höer sind als in anderen Studiengängen, weiß ich nicht.
Ich konnte während meines Studiums die Erfahrung machen, dass viele sich eingeschrieben haben aus dem vagen Wunsch heraus, sich selbst und besser zu verstehen. Als sie sahen, dass es nicht um sie selbst geht, sondern harte Fakten zu lernen sind, und gerade zu Anfang viel Statistik, waren sie raus.

Als Gegensatz dazu fallen mir Lehramtsstudenten ein. Die schienen seltener abzubrechen, merkten dann aber oft erst im Referendariat, dass der Beruf nicht ihren Vorstellungen entspricht. Auch nicht toll…

Hallo!

Ich hätte noch eine Hypothese, die aus meinen persönlichen Eindrücken stammt, die ich aber nicht weiter belegen kann:

Ein Fach mit hohem NC erhöht die Abbrecherquoten, weil Einige so ein Studienfach allein aus dem Grund wählen, es wegen ihres Notenschnitts oder ihrer Wartezeit zu können - nach dem Motto: „Jetzt habe ich so ein gutes Abitur/so eine lange Wartezeit, dann muss ich davon auch Gebrauch machen.“

Diese Studenten sind oftmals kaum informiert über die tatsächlichen Inhalte des Studiums. Sie sind schnell enttäuscht, dass im Studium nicht wie im Alltag „psychologisiert“ wird, sondern dass sie es mit einem naturwissenschaftlichen (oder naturwissenschaftlich nahem) Studienfach zu tun haben.

Viele Grüße

Hans-Peter