Angebot zur Fernwartung des Laptops. Ab wann entstehen Kosten?

Hallo zusammen,
vor einiger Zeit habe nach Hilfe am Laptop  per Inserat gesucht. Da meine Anliegen nicht so kompliziert sind, hoffte ich auf Tipps von Privatpersonen, die da einfach versiert sind.
Es entstand ein netter Kontakt, der im Umgangston schnell kumpelhaft wurde. Dabei erfuhr ich, daß derjenige in einer IT-Firma arbeitet.
Bisher geholfen hat mir das bisher noch nicht. Stattdessen wird ständig auf Fernwartung gedrängt. Obendrein werde ich stets während der Dienstzeiten kontaktiert.
Würde ich dem zustimmen, ab wann gehe ich einen Vertrag ein?
Zwar ist es angeblich kostenlos, aber ich habe ein Komisches Bauchgefühl.
Mit einer Fernwartung hätte man Zugriff auf  alle privaten Daten, oder?

Hi,

Mit einer Fernwartung hätte man Zugriff auf alle privaten Daten, oder?

Generell ja. Ich arbiete gerne mit „Teamviewer“. Da sieht man halt was der andere macht und wo er gerade rumklickt. Sicher gibt es da auch Wege das zu verschleiern, aber da es mein Firmenlaptop ist wo keine privaten Daten drauf sind ist mir das egal.

Also für Dich zwei Möglichkeiten: Entweder keine Fernwartung zulassen sondern sich jemanden ins Haus holen dem man über die Schulter gucken kann oder alle privaten Daten auf Deinem Laptop verschlüsseln. Hierfür sind meine Favoriten Axcrypt (für „mal eben schnell“) und Truecrypt um ganze Verzeichnisse komplett vor fremden Blicken zu schützen. Hat man alle privaten Daten so geschützt kann man auch eine Fernwartung machen lassen. Denn dann gibt es ja nichts mehr zu gucken.

Trotzdem kommt mir das merkürdig vor dass so bestimmt auf eine Fernwartung gedrängt wird. Also Vorsicht.

Gruss
K

Hallo Kasi,
Danke Dir für Deine Meinung. Also lohnt es sich offenbar, die kumpelhaften Angebote zu hinterfragen.
LG, Eifelkatzen

Hi,

auf jeden Fall!! Ein anderes Szenario wäre dass man Dir einen Virus unterjubelt der Deine Passwörter ausliest oder jeden Anschlag auf der Tastatur. Oder gar irgendein Programm installiert und Dir dann sagt Dein Laptop sei „kaputt“ aber man könne den für x EUR reparieren. Siehe http://www.computerbild.de/artikel/cb-Aktuell-Intern…

Wer wirklich eine gute Dienstleistung bietet muss nicht „kumpelhaft“ rüberkommen, sondern macht das zwar freundlich aber professionell und sachlich.

Gruss
K

Mit einer Fernwartung hätte man Zugriff auf  alle privaten
Daten, oder?

Nein. Mit einer Fernwartung kann der andere, soweit du dies zulässt, Tastatur und Maus übernehmen und sieht den Bildschirminhalt. Er sieht genau das selbe, was auch du siehst und du kannst ihm die Kontrolle jederzeit entziehen. Damit hat er keinerlei Zugriff auf private Daten, soweit du dies nicht explizit zulässt.

Das Insistieren auf Fernwartung ist durchaus üblich und sinnvoll; alleine schon deshalb, weil ein ITler eine Sprache spricht, die du als Laie nicht verstehst und an technischen Aufgabenstellungen arbeitet, die du ebenfalls nicht verstehst. Ohne Fernwartung ist der ITler daher hauptsächlich damit beschäftigt, komplexe Zusammenhänge in ganz individuell auf dich zugeschnittene Bilder, in eine Art Märchensprache zu übersetzen - ähnlich wie ein guter Seelenklempner das macht. Das ist überaus anstrengend für ihn und in keiner Weise zielführend. Die Fernwartung erübrigt diesen Übersetzungsaufwand.

HTH

Hallo Kasi,
Danke Dir erneut. Habe gerade mit einer Freundin telefoniert. Die warnte mich davor. Der aktuelle Trend geht scheinbar dahin, PC`s zu knacken und zu verseuchen. Danach braucht man als Nichtprofi spätestens Hilfe. Ist echt unsexy!!!
Schaue gleich mal auf Deinen Link.
LG

Hallo,

das ist das Problem, wenn du nichts zahlen willst, besteht immer die Gefahr von solchen Angeboten. Auf deinem Rechner würde ich nur jemand lassen, dem du vertraust.

Oder du suchst dir eine zuverlässige Firma und lässt es von denen erledigen.

hth

PS: Wenn du jemand im Bekannten oder Freundeskreis hast, der dir da Hilft, vergiss bitte nicht, das die Leistung die er da bringt, dich gern mal ein paar Hundert Euro kosten könnte, daher biet ihm doch wenigstens was leckeres zu Essen an :wink:

Nicht schlecht.
Zunächst hatte ich diese Kontakte im Bekanntenkreis. Leider entstanden da Eifersüchteleien (…wenn du den fragst, dann brauchst du mich ja nicht! ) Ich fand es blöd, weil die Leute es echt drauf haben). Allerdings kann ich ja auch nicht erwarten, daß jeder sofort springt, wenn ich was frage. Aber Gastfreundschaft wird bei uns groß geschrieben!

dann solltest du dich für einen entscheiden :stuck_out_tongue:, das problem bei kerlen ist halt immer, das sie meistens sich viel mehr erhoffen als real ist und itler sind da besonderes schlimm.
(just kidding :smile: )

Hallo,

einerseits alles richtig, andererseits aber mE zu kurz gedacht. Wenn der kontrollierende Eigentümer ein PC-Laie ist, kann er nicht wirklich überprüfen, was der andere da macht, auch wenn er dabei am Bildschirm zuschaut.

Wenn der Dir mit Absicht eine mit Viren, Keyloggern, … verseuchte Datei installiert, die sich bei der Installation genau so verhält, wie das benötigte/sinnvolle Update, dann hast Du genau nichts davon, dass Du siehst, wie da die klassischen Bildschirme eines Updates von MS, Adobe, … angezeigt werden. Von dem, was dann die so installierten Schädlinge auf dem PC anstellen, ohne dass davon irgendetwas auf dem Bildschirm angezeigt wird, bekommst Du dann nichts mehr mit.

Und selbst, wenn sich ein Profi ganz „offiziell“ auf dem Bildschirm im Affentempo durch x Bildschirme der Systemsteuerung klickt, hat der Laie kaum eine Chance zu erkennen, ob dass, was da gerade gemacht wird, nur dazu dient einen Fehler zu beheben, oder Unfug zu treiben, der hinterher böse Konsequenzen haben kann.

Insoweit ist die Gewährung eines Fernwartungszugriffs nicht mehr und nicht weniger gefährlich, als die Übergabe der Rechnerhardware an einen Dritten! Und daher gilt für beides gleichermaßen, dass man dafür auf der anderen Seite eine Person haben sollte, zu der man entsprechendes Vertrauen hat, und im Falle des Falles bestimmte Dinge besser verschlüsselt, bevor man Dritten den Zugriff gestattet.

Gruß vom Wiz

Hi,

jemandem ohne Fernwartung zu helfen ist wie jemanden übers Telefon mit dem Auto irgendwo hin zu lotsen: unglaublich mühsam. Jetzt beim gelben Haus links abbiegen, da ist kein gelbes Haus, oder da sind zwei, oder es ist zwar ein gelbes Haus da, aber es ist ein ganz Anderes als man denkt, oder es wurde vorgestern auf rosa umgestrichen und ich weiß das nicht … jenseits trivialer Routen ist das eine Nervenprove für beide, und außerdem nicht ganz ungefährlich. Ich kann gut verstehen dass der Experte nur hilft, wenn er ein ordentliches Werkzeug an die Hand bekommt, man hat seine Zeit schließlich auch nicht gestohlen, und möchte gerne ohne viel Blindflug ein gutes Ergebnis hinterlassen.

Im Fall von Teamviewer ist das Ganze sehr gut gelöst. Der Helfer steuert dabei den PC des Geholfenen, und beide sehen den Bildschirm des Geholfenen, dieser sieht also auch genau, was der Helfer macht. Weitere Aktivitäten, wie z.B. eine Dateiübertragung, müssen separat bestätigt werden. Idealerweise gaben beide PCs Sound-Ausstattung, also Mikro und Lautsprecher, dann kann man sich auch gleich live darüber unterhalten was gemacht wird.

Der Unterstützte muss das Teamviewer Tool nicht einmal dauerhaft installieren, er kann es für eine einzelne Session einfach vom Internet laden und starten. Spätestens beim nächsten Rechnerstart ist das Tool also wieder weg. Wenn man es dauerhaft installiert, verlangt es bei jeder Sitzung einen sich jedes Mal ändernden Code vom Helfer, er muss den Code zwingend vorher per Telefon oder Mail vom Geholfenen erfragen bevor er auf den Rechner zugreifen kann.

Abgesehen davon könnte der Geholfene seinen Teamviewer so einstellen, dass der Helfer nur den Bildschirm sehen kann, aber Maus- und Tastatur nicht in die Hand bekommt. Das ist für den Helfer bereits ausreichend, er kann nun sehen was los ist, und über die Sprachverbindung kann er dem Geholfenen ansagen was er tippen oder klicken soll.

–> ich sehe da kein Risiko.

Gruss Armin

Hallo,

so richtig es ist, dass die Fernwartung - in den richtigen Händen - eine gute Sache ist. Aber es ist und bleibt Vertrauenssache, und man sollte sich nicht in der Sicherheit wiegen, nur weil man als Laie auf dem Bildschirm mit verfolgen kann, was da vorgeblich gemacht wird, dass man damit auch wirklich sicher vor Leuten ist, die mit so einem Angebot andere Dinge im Sinn haben: „Ah, ich sehe, da fehlt Update … Das laden wir uns mal eben schnell von www.meineeigeneseitemitdenspezialversionen.de. Klick auf Install.exe“ Und schon hast Du im Hintergrund auch alles mögliche auf dem Rechner, das es künftig vollkommen unnötig macht, da noch mal mit Teamviewer gemeinsam drauf schauen zu müssen, und trotzdem jederzeit beliebige Dinge auf dem PC treiben zu können.

Gruß vom Wiz, der niemand persönlich unlautere Motive unterstellen möchte, aber genau solche Dinge schon erlebt hat

Hi,

Du wirst mir auch sicher recht geben wenn ich behaupte, dass die meisten PC Probleme, wo ein unerfahrener Anwender an seinem PC sitzt und ich ihm im Blindflug Aktionen anweise während er mir Bildschirme vorliest die er nicht versteht sich schnell in eine rechte Zeitverplemperungsorgie und Geduldsprobe auswachsen, und ich habe weder das Eine noch das Andere unbegrenzt zur Verfügung - unbezahlt schon zweimal nicht,

Wer also bei mir Hilfe sucht und keinen Teamviewer akzeptiert bekommt von mir keine Hilfe.

Vertrauenssache und Möglichkeiten zum Missbrauch der Unerfahrenheit - das trifft *immer* zu, wenn man jemand Anderen an seinen PC lässt. Ob er dazu eine Fernverbindung nützt oder ob er sich an den PC setzt, und ob das bei Dir stattfindet oder in einer Werkstatt eines PC Geschäfts macht keinen Unterschied - Du bist dem der werkelt ausgeliefert, und er kann relativ unbemerkt alles Mögliche machen.

insofern halte ich die Variante „Teamviewer ohne Tastatur/Maussteierung und ohne permanente installation“ sogar für sicherer als den PC einem Spezialisten in die Hand zu geben. Ohne Zugriff auf die Maschine ist er ziemlich eingeschränkt (USB Stick rein geht nicht), und ich sehe ständig was er tut, führe es sogar selber aus. Immerhin muss mir der Experte dann schon erklären, was das für ein Update sein soll, das ich da anklicken soll, warum es nicht von einer Webseite eines etablierten Anbieters stammt und er kann meinen Viren - und Schadsoftware Schutz auch nicht ohne Weiteres außer Gefecht setzen.

Lasse ich ihn dagegen einfach machen an meinem PC, während ich ihm einen Kaffee hole, kann er tun und lassen mit de Maschine was er will.

Gruss Armin.

Hallo,

Du gehst gar nicht auf meine Punkte ein. Es steht außer Frage, dass Fernwartung aus technischer Sicht eine gute Sache ist. Und selbstverständlich kann jeder, der bereit ist, freiwillig zu helfen, sich selbst überlegen, ob er das nur per Fernwartung macht. Und auch die Tatsache, dass ebenso selbstverständlich das Missbrauchspotential bei Weggabe der Hardware auch besteht, habe ich genau so genannt.

Es bleibt aber der Punkt, dass man als Laie auch bei gleichzeitiger Betrachtung des Bildschirms/eigener Tastatur-/Mausbedienung sich nicht in der Sicherheit wiegen darf, tatsächlich ausschließen zu können, dass da jemand Unfug treibt. Bei einem MS-Update mag es vielleicht dem Laien noch auffallen, wenn das jemand nicht von update.microsoft.com laden will. Aber wenn jemand „Diagnosetools“ braucht, oder Treiber-Updates, … hat der Laie schnell keine Chance mehr zu erkennen, was er da ggf. sogar selbst gerade installiert.

Und insoweit sehe ich durchaus eine Gefahr, sich hier in falscher Sicherheit zu wiegen, und wildfremden Leuten einen Vertrauensvorschuss zu gewähren (den man ggf. bei Abgabe der Hardware nicht gewähren würde), den sie u.U… nicht verdienen. Die Aussage: „Lass ihn doch machen, da kann nichts passieren, weil Du ja selbst an der Tastatur sitzt“, ist jedenfalls mE deutlich zu unvorsichtig.

Gruß vom Wiz

Hi Wiz,

ich denke, es ist alles gesagt zu dem Thema. Wo wir uns prinzipiell unterscheiden:

ich halte die Unterstützung per Fernbedienung ohne Tastatur/Maus Zugriff für die risikoloseste aller Möglichkeiten, einem Unbekannten Zugang zu seinem PC zu gewähren.

Notfalls trennst Du die Sitzung, wenn Dir etwas dubios vorkommt, oder hörst zumindest auf, die verlangten Aktionen auszuführen. Bei allen anderen Wartungsszenarien hast Du keine Chance, den „Helfer“ so unter Kontrolle zu halten. Tastatur und Maus selber bedienen heißt, dass er buchstäblich keinen Zucker machen kann ohne dass Du es mitbekommst.

Und umgekehrt ist es für einen gutwilligen Helfer eine Riesenerleichterung, den Bildschirm des Anwenders sehen zu können. Selber zu tippen und zu schubsen bringt da kaum mehr etwas. Fernwartung einer unbekannten Maschine mit einem Anfänger an den Tasten im Blindflug ist eine nervtötende Aufgabe.

Noch risikoloser ist nur, *keinem* Unbekannten Zugang zum PC zu gewähren.

Wobei - wenn ich es recht bedenke - das meiste Schindluder, das ich konkret erlebt habe, oder wod er Verursacher zweifelsfrei festgestellt werden konnte, von Familienmitgliedern, Mitarbeitern und Bekannten getrieben wurde.

Mit nur einer passiven Fernwartungssitzung als Waffe wäre es ihnen sehr schwer gefallen, das zu machen, was sie gemacht haben (unmöglich ist in der PC EDV ein mutiges Wort). Mit Zugang zum PC wars ein Klacks, und eine Frage der Vorbereitung.

Ich halte daher - um es nochmal klar zu sagen - das Gewähren einer Teamviewer Session ohne Möglichkeit der Maus- und Tastaturbedienung für extrem nützlich, meistens sogar für unerlässlich, und sicherheitstechnisch für harmlos.

Gruss Armin.

einerseits alles richtig, andererseits aber mE zu kurz
gedacht. Wenn der kontrollierende Eigentümer ein PC-Laie ist,
kann er nicht wirklich überprüfen, was der andere da macht,
auch wenn er dabei am Bildschirm zuschaut.

Er kann jederzeit nachfragen, was der andere macht, er kann verlangen, dass der andere seine Aktivitäten aussetzt, er kann Erklärungen verlangen, welchem Zweck eine bestimmte Aktivität dient… Selbst wenn er diese Erklärungen nicht selbst prüfen kann, kann er doch aus dem Antwortverhalten einigermaßen erkennen, ob der Helfer vertrauenswürdig ist, oder ob er Böses im Spiel führt. Ein Betrüger z. B. wird seinen Ärger kaum verhehlen können, wenn der Anwender ihm gezielt die Kontrolle entzieht, während ein gutwilliger Helfer eine solche Aktion kaum krummnehmen wird.

Natürlich gibt es Anwender, die sind dafür zu unbedarft, andere scheuen massiv davor zurück, sich auch nur im geringsten mit technischen Details zu befassen oder sie interessieren sich schlicht nicht dafür.

Aber diese Anwender dürften auch kaum in der Lage sein, die Vertrauenswürdigkeit eines örtlichen Dienstleisters zu überprüfen, und da macht es auch keinen Unterschied mehr, ob der Dienstleister ins Haus kommt, oder ob man den PC bei ihm über die Ladentheke wuchtet.

Der einzige Vorteil, den ein örtlicher Dienstleister hat - und eine dritte Alternative gibt es nicht, wenn man in seinem Verwandten-, Freundes- oder Bekanntenkreis keinen einschlägig vorgebildeten ‚Fachmann‘ kennt (die sind oft in mehrerlei Hinsicht die allerschlimmsten) - ist, dass man den körperlich greifen kann.

Der per Annonce kennengelernte Fachmann, der Fernwartung leistet, kann sich hinter falschen Angaben verstecken, dass kann der örtliche Dienstleister nicht.

Gruß

Moinmoin,

Fernwartung mit Teamviewer ist eine tolle Sache, da Teamviewer dafür nicht fest installiert werden muss.

Verdächtig ist allerdings, dass der Kollege dich zur Fernwartung drängen will. Ein einmaliges NEIN zur Fernwartung muss ausreichen. Dass Du per Telefon belästigt wirst, ist ebenfalls verdächtig. Das legt den Verdacht nahe, dass der Kollege dir etwas unterjubeln will.

Ich nutze den Teamviewer öfter, um Freunden bei ihren Computerproblemen zu helfen. gelegentlich auch mal gegenüber Fremden, aber ich dränge nicht darauf. Ausserdem warne ich ausführlich vor den Risiken.

LG
Andi