Hallo,
Ist das feindliche Radar abgeschaltet, fliegt er einen
Kampfsprung und greift pur an.
Und fliegt dabei direkt in die feindliche Luftabwehr. Du
vergißt, daß die NATO-Kampfflugzeuge nicht tiefer als 5000m
fliegen konnten, ohne zu riskieren abgeschossen zu werden.
Unterhalb dieser Höhe kann man Flugzeuge nämlich auch ohne
Radar bekämpfen.
nee…das ist nicht ganz so richtig. Es wurden teilweise Angriffe unter 100m geflogen. Riskiert habe sie dabei natürlich, wie Du schon sagtest, abgeschossen zu werden. Aber nach den ersten 15 Tagen gab es sowieso so gut wie gar kein Abwehrfeuer mehr. Natürlich wurde zwar noch geschossen, aber es ähnelte meist einem blindwütigen, ziellosen Indergegenherumschlagen und nichts treffen. Mitunter kam das Gefühl auf, daß absichtlich falsch gezielt wurde.
Zudem etwas Tornado-Technik:
Ich behaupte, daß gerade Angriffe im Tiefstflug für den Tornado günstig sind, denn seine hohe Überlebensfähigkeit wird zum einen durch die Fähigkeit zum Tiefstflug bei sehr hohen Geschwindigkeiten, die hohe Manövrierfähigkeit und letztlich durch vielfältige Selbstverteidigungssysteme sichergestellt.
Die guten Tief(st)flug und Manövrierfähigkeiten wiederum erhält er einmal durch die Leistung der zwei Triebwerke RB 199 und das digitale Steuerungssystem (fly-by-wire). Das Hauptflugsteuerungssystem stützt sich auf ein Pendelhöhenruder, ein konventionelles Seitenruder und die „Spoiler“ an den Tragflächen. Für die Nick- und Rollbewegungen werden die beiden Hälften des Pendelhöhenruders gleichzeitig bzw. differentiell ausgeschlagen, während die „Spoiler“ bis zu einer Flügelstellung von 50 Grad die Rollsteuerung unterstüzen und nach dem Aufsetzen als „Auftriebsvernichter“ wirken.
In allen drei Hauptsteuerachsen sorgt ein Kraftverstärkersystem mit einem automatischen Steuer- und Stabilisierungssystem für optimale Steuereigenschaften. Das sekundäre Flugsteuerungssystem wirkt auf mechanisch betätigte und hydraulisch kraftverstärkte Stellglieder des Flügelschwenkmechanismus, die Luftbremsen sowie die Landeklappen und die Vorflügel. Letztere werden auch als Hochauftriebshilfen bezeichnet, die nicht beim Langsamflug, bei Start und Landung sondern auch bei mittleren Pfeilstellungen die Manövrierfähigkeit des Flugzeuges wesentlich verbessern. Deshalb macht gerade dem Tornado der Angriff im Tiefstflug gar nichts aus. Außerdem ist er ein sogenanntes Allwetterkampfsystem. Das bedeutet, daß ich mit „Höchstgeschwindigkeit“ meine Ziele auch nachts (und Du weißt, daß in Serbien zu 98% nachst gebombt wurde) angreifen kann, wenn ich TFS-enabled arbeite. Ist eine Radaranlage dann, aus welchen Gründen auch immer, abgeschaltet, greife ich sie sogar noch äußerst gerne an. Sonstige Bodenstellungen kümmern mich da wenig.
Ein abgeschaltetes Radar sieht ihn doch nicht.
Und er sieht es auch nicht, womit Chancengleichheit
hergestellt ist.
Das ist nur halb richtig. Das Radar wird nicht aufgefasst, wenn es sowieso schon abgeschaltet ist. Das ECR-System detektiert Radar schon im schwachen Impuls. Das bedeutet, der WSO hat das Objekt aufgefasst, bevor die gegnerische Seite ihn als Angreifer erkennen kann. Dann übernimmt ECR die Zielvergabe für die HARMs. Dieser Vorgang dauert insgesamt 0,002 Sekunden. Bis zum manuellen Verschuß vergehen genau weitere fünf Sekunden. Das gesamte Procedere muß nach maximal sechs Sekunden abgeschlossen sein können. Wird jetzt auf der „anderen“ Seite der Flugkörper bemerkt, kann das Radar abgeschaltet werden und nach damaligem Stand verliert HARM damit sein Ziel. Die Zielvorgaben allerdings liegen noch im AATC nach, weshalb das Ziel weiterhin nicht in Sicherheit ist. Jetzt ist das Problem des Gegners: WSO weiß, wo er steckt, er selbst jedoch nicht, wo der E-CR reflektiert. Recht hast Du natürlich, wenn die Radaranlage vorher sowieso nicht eingeschaltet ist. Nur dann sehen sie sich gegenseitig nicht unbedingt. Aber hat ECR einmal erfaßt, weiß man, wo man droppen muß.
Woher weisst Du, wieviele Luftabwehrsysteme den Krieg
angeblich ueberlebt haben?
Das sagten KFOR-Offiziere, die den Abzug des serbischen
Militärs überwacht haben.
Das habe ich gerade versucht mit zu verpacken.
er weiss wo sie ist. Er hat sie doch vorher mit
HARM beschossen.
Das schöne an der HARM ist, daß man sie auf das Ziel abfeuern
kann, ohne genau zu wissen, wo es ist. Die Rakete peilt das
Ziel erst an, wenn sie bereits unterwegs ist.
Rein für HARM ist das richtig. Im Falle der Bundeswehr arbeitet HARM aber mit ECR. Und damit entgeht dem WSO keine Zielangabe. Das ECR-HARM System meldet sogar zurück.
Der Pilot weiß
nur, daß da unten irgendwo eine Radarstellung ist, aber er
weiß es nicht genau genug, um beispielsweise eine
Luft-Boden-Rakete darauf abzuschießen.
Über diese Informationen verfügt der ECR sehr wohl. Ich kann die Datenvorgaben auf jedes andere System übertragen. Ohne Probleme und innerhalb von wenigsten Sekunden.
??? Was ist denn das fuer eine Taktik?
Die einzig sinnvolle. Nenne mir einen vernüftigen Grund, die
Waffen nicht vor der NATO zu verstecken.
Ich würde mal sagen, ein vernünftiger Grund wäre gewesen, Angriffe der NATO abzuwehren. Aber wer seine Systeme einfach nur versteckt…