Meine Geschwister werfen mir vor , mich nicht den gegebenen Umständen gestellt zu haben. Mein Vater starb früh und ich wollte ihn nicht tot sehen !Meine Entscheidung !
Wir hatten keine Schwierigkeiten gehabt und alles war voll harmonie !!!
Sie sagten (meine Geschwister )ich müßte das sehen ,das gehört zur Entwicklung.Ich weiß das er gestorben ist aber ich habe Angst vor Toten ! Weiß nicht warum !
Meine Mutter starb, bis zuletzt , jeden Tag haben ich und meine Geschwister an ihrem Bett gesessen.Zuletzt ist sie doch ohne ihre Kinder gegangen !
Ich hätte es nicht ertragen können , wenn sie in meinen Armen gestorben wäre , weiß nicht warum, eine Portion Angst , obwohl ich mit ihr im reinen war und eng verbunden. Habe sie nicht leiden sehen können …!Und konnte sie nicht anschauen als sie gestorben war !
Bin ich zu schwach für diese Welt ?
Hallo PetieZ,
ja, der Tod und damit auch ein Sterbender oder Toter gehören zum Leben dazu. Ich kann aber gut verstehen, daß man einen lieben Menschen nicht leiden sehen möchte und auch nicht bei seinem Tod dabeisein. Viele Sterbende wollen das auch gar nicht. Es kostet sie zuviel Kraft. Sie wollen lieber alleine und in Stille gehen. Jeder verkraftet den Verlust eines Angehörigen anders. Vielleicht hat Dein Vater Dir den Traum (siehe 2. Post) geschickt, damit Du weißt - er ist zufrieden. Glaubst Du an ein Leben nach dem Tod? Oder ist für Dich mit dem Tod alles vorbei? Menschen für die mit dem Tod alles endet, haben oft eine ungeheure Angst vorm Sterben. Bist Du Dir aber gewiß, das mit dem Tod nicht alles vorbei ist, das die Seele weiterlebt, trifft Dich der Verlust nicht mehr so unbarmherzig hart. Natürlich trauert man immer, aber man spürt, daß der Verstorbene noch bei einem ist und manchmal schickt er einen Traum, um zu sagen: Es geht mir gut, da wo ich jetzt bin…Ich halte Dich ganz gewiß nicht für lebensuntüchtig!! Aber nimm den Traum mit Deinem Vater als Fingerzeig. Ich glaube, er wollte Dir zeigen, daß mit dem Tod eben nicht alles vorbei ist.
Ich wünsche Dir viel Kraft. Wenn Du magst schreib mir doch eine Mail.
Alles Liebe
Simran
Hallo Petie,
ich wollte meinen Vater auch nicht tot sehen. Ich war bei ihm jeden Tag, ich habe ihm vorgelesen mit ihm geredet und wusste nicht ob er mich überhaupt wahrnimmt. Er starb mitten in der Nacht, der Anruf aus der Klink kam zu spät. Ich habe mich strikt geweigert ihn aufgebraht und verlassen von Geist und Leben zu sehen und stehe dazu. Nicht weil ich Angst vor einer Leiche habe oder vor dem Tod. Ich konnte das Geheule meiner Geschwister nicht ertragen und ich kann nicht „öffentlichkeitswirksam“ trauern. Auch bei mir hat dass niemand verstanden und ich musste mir tiefenpsychologische Analysen anhören über nicht vorhandene Gefühle oder Fähigkeiten.
Du trauerst so wie du es für dich brauchst, nicht wie es andere gerne hätten.
Grüsse
Helena
Hallo, also ich denke da solltest du dir nich allzuviele Sorgen machen, ich hab berufsbedingt schon mehrfachh Tote gesehen, in mehr oder weniger unschöner Verfassung (also es macht schon einen Unterschied ob er frisch ist und in Medizinischem Zusammenhang gesichtet oder 1500 Jahre alt und als Archäologin ein Grab auszuräumen), das macht mir inzwischen nichts mehr aus (hab da so meine gewissen Macken, die aber von Kollegen akzeptiert werden, zB. wenn ich an unseren Museums"bewohnern" vorbei komm, dass ich denen Hallo sag).
Aber meinen Vater möchte ich trotzdem nicht unbedingt sehen. Zumindest mag ichs mir nicht ausmalen bisher und warte es einfach ab, wies kommt. Ich denke das hat etwas damit zu tun, wie man denjenigen im Gedächtnis behalten will. Und eine anonyme Leiche ist mir da egal, aber Daddy ist da natürlich was anderes.
also es gehört keinesfalls dazu dass man Leichen gesehen haben MUSS, um überleben zu können. es reicht wenn du nicht gleich schreiend wegläufst, nur weil im geschlossenen Sarg bei der Beerdigung eine Leiche liegt.
Nicht zur Beerdingung des eigenen Vaters zu kommen halte ich dagegen für bedenklich bezügl. des Familienfriedens, dann lieber hingehen und hemmungslos heulen, dann siehst du auch nichts mehr.
Gruß und Beileid Susanne
Hallo Simran,
ja, ich glaube an ein Leben danach , auch an Wiedergeburt.Ich bin zwar nicht zum Kirchengänger erzogen worden , aber meinen Eltern waren die 10 Gebote wichtig und über ein Leben danach und Wiedergeburt, wurde häufig von unseren Ahnen geredet, wo es für uns unverständliche Situationen gegeben hatte.Meine Eltern glaubten beide daran.
Als meine Mutter gegangen ist nach dreieinhalb leidigen Wochen , habe ich zum Himmel gesehen und gewußt das sie in guten Händen ist.Sie war eine herzensgute Frau und konnte nur in den Himmel kommen.Sie nicht mehr zerfallen zu sehen , nicht mehr warten zu müssen bis das nächste Organ versagt, war beruhigend für mich und bestimmt auch besser für sie.
Aber in meinem Kopf ,liegt dann da auf dem Bett nur eine leere Hülle, die ich nicht sehen möchte.Meine Mutter ist dann nicht wirklich da, um Abschied nehmen zu können, was ich ja auch schon dreieinhalb Wochen getan habe.Ich glaube ihr Geist ist woanders.Diese Vorstellung das Geist und Körper getrennt sind , macht mich auch ängstlich , weil ich es nicht nachvollziehen kann, ich lebe ja noch.
Liebe Grüße sendet petieZ
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