Angst vor Chemiestudium

Ich habe einige male gelesen, dass es fast unmöglich ist ein Chemiestudium erfolgreich zu bestehen wenn man schlecht in Mathe ist. Das beängstigt mich langsam ein wenig und ich mache mir ein wenig Sorgen, da ich selbst bald anfange Chemie zu studieren.
Nun zu meinen Fragen. Ist das Chemiestudium tatsächlich so schwer, wenn man schlecht in Mathe ist? Ich hab praktisch eine 6 in Mathematik, aber die Rechnungen die wir bisher in Chemie und Biotechnologie gemacht haben waren fast alle ohne Probleme zu bewältigen. Nur die reine Mathematik wie im Mathematikunterricht eben ist für mich kaum verständlich. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass ich Probleme haben werde, aber dass es so katastrophal werden soll so dass ich sogar das Studium abbrechen muss kann ich mir kaum vorstellen.
Was sind eure Erfahrungen? Wie sehr unterscheidet sich die Mathematik aus dem Chemieunterricht am Gymnasium von der Mathematik beim Chemiestudium?

mfg Embryoyo

Hallo,

deine Frage kann man (meiner Meinung nach) nicht pauschal beantworten.

Zunächst: Du solltest den Dreisatz können und z. B. Logarithmen (für pH-Wert Berechnungen) um einige Beispiele zu nennen.

Weiterhin ist meiner Meinung nach (fast) jeder Mensch, der sich selbst organisieren kann und/oder in Gruppen lernt für verschiedenste Studiengänge geeignet. Zum Beispiel auch eine „Mathe-Niete“ für Chemie-Studium.

Lass dich nicht unterkriegen und frag Komilitonen, wenn du etwas nicht weißt. Falls du nach den ersten zwei Semestern immense Probleme hast, solltest du über einen Wechsel nachdenken. :smile:

Wie gesagt, schwierig zu beantworten. Das oben gesagte ist kein „Wissen“ (=> wer-WEISS-was), sondern mein Ratschlag.

Hallo,

du wirst im Grundstudium auf jedem Fall höhere Mathematik hören. Das heisst Kurvendiskussionen, Ableitungen, Differentialgleichungen und dergleichen kommen auf jedem Fall mit dran. Diese Grundlagenkurse sind auch weitgehend unabhängig vom eigentlichen Studium.

Glücklichweise wird es aber Übungen dazu geben in denen manches klarer wird und du wirst Kommilitonen haben, die dir womöglich helfen können.

Spätestens, wenn du das erste Mal eine Fehlerfortpflanzung für ein Experiment rechnest, wird dir auch klar, dass man die Mathematik im Chemiestudium dringend braucht.

Unterm Strich würde ich aber sagen: Mathematik ist kein Hexenwerk und wenn du es schaffst Abitur zu machen und dabei in Chemie gut zu sein, sollte auch die Mathematik machbar sein, wenn man sich ein wenig reinhängt. Ich war auch immer sehr schlecht in Mathe und habs dann an der Uni das erste Mal so halbwegs verstanden (allerdings in den Übungen, die Vorlesungen waren die Hölle).

Sorry, hab E-Technik studiert und interessiere mich nur für Chemie.
Kann das nicht wirklich einschätzen.

Hab’ Mut und Zuversicht, dann wird es klappen. Gib nicht wirklich viel auf unwissende Kommentare.

Hallo,
ich habe Biologie studiert, kann dir also nicht sagen, wie schwer die Mathematik im Studium der Chemie ist. Es ist quasi Labormathematik - Mol, Teilchenzahlen, also Potenzrechnung. Was sonst noch verlangt wird, kann nur ein Chemiker bzw. Chemiestudent dir beantworten.
MfG,
Jochinho

Hallo,

ein Physikstudium ohne eine gewisse Begabung für Mathematik wäre ausgeschlossen. Bei Chemie sind die Ansprüche an die Mathematik - je nach Bereich - etwas geringer, aber ohne Mathematik einigermaßen zu verstehen, wird man Probleme haben. Während in der analytischen Chemie das „Rechnen“ im Mittelpunkt steht (Konzentrationen, Reaktionsgleichgewichte usw.) werden für die theoretische Chemie und die physikalische Chemie, die beide ebenfalls Bestandteil des Studiums sind, schon weitergehende Mathematikkenntnisse verlangt. Will man sich gar in einem dieser Bereiche spezialisieren, so werden die Anforderungen hinsichtlich Mathematik nicht geringer sein, als z. B. in der theoretischen Physik. Im Allgemeinen sind die Anforderungen im Chemie-Studium - wie schon angedeutet - aber nicht so hoch, wie etwa in der Physik. Es ist schwer im vorliegenden Fall eine „Diagnose“ zu stellen. Es wundert mich, dass es Dir möglich war, mit einer 6 in Mathematik ein Abitur zu erhalten, aber offensichtlich scheint das ja möglich gewesen zu sein. Die Frage ist, ob die schlechte Note wirklich darauf beruht, dass keinerlei Verständnis für die Mathematik besteht. Dann wird es im Chemie-Studium schwer werden. War es eher Desinteresse am Fach, so lässt sich evtl. doch noch genügend Mathematik erlernen, um das Chemie-Studium zu bestehen.

Meine Empfehlung wäre, ein Buch, wie z. B. „Mathematik für Chemiker“ von Zachmann, anzusehen. Wenn man das Gefühl hat, dass der Inhalt zu bewältigen ist, dann würde ich grünes Licht geben. Wenn nicht, so würde ich mir über ein Studium mit weniger Mathematikanteil Gedanken machen.

Ein hilfreicher Ratschlag, danke :smile:

Jetzt stell ich mir die Mathematik nicht mehr ganz so schlimm vor, danke :smile:

Was ich mich eben frage ist, wie arg sich die Mathematik von der Chemie unterscheidet. Ich hatte praktisch eine 6 in Mathematik, also immer nur 1-3 von 15 Punkten, so bekommt man das Abitur auch :wink: Bis zur 8. Klasse hatte ich ziemlich gute Noten in Mathe, dann gings aber abwärts. Wie du schon gesagt hast ist es eher ein Desinteresse am Fach. Das Rechnen selbst macht mir sogar Spaß, nur mit der Mathematik im Unterricht kann ich nicht viel Anfangen.
Danke für deinen Beitrag und dem Tipp mit dem Buch :smile:

Dann würde ich Dir einen Blick in das Buch (oder ähnliche Bücher) empfehlen. Dort erkennst Du schnell, ob Du den Mathematikstoff bewältigen kannst oder nicht.

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Ja, in Bonn zB musste man 2 Semester normale-Mathe Vorlesungen besuchen. Diese haben einigen das Genick gebrochen. Im täglichen Leben und in der Chemie, im Labor reicht das einfache Rechnen aus. Die Mathekenntnisse braucht man dann nur noch für Physikalische Chemie, Theoretische Chemie und Physik.
MFG

Hallo, habe es leider früher nicht geschaft zu antworten. Mathe und Chemie: Bei mir im Studium (Chemie-Ing.) hatten wir 3 Semester jeweils eine Vorlesung in Mahtematik. Niveau war Abi 12 und 13 Klasse. Nicht ganz wenig, aber überschaubar. Es war aber auch ein Ingeniuersstudiengang deswegen nicht unbedingt auf reine Chemie übertragbar. Ich würde mal nachschauen, wieviel Mathe in den Studienplänen drinnen ist. Rechnen in der Chemie ist - wie Du sagst recht überschaubar - nur hat man im Studium auch Chemieverwandte Themen wie Physik bzw. physikalische Chemie. Es geht dabei aber immer mehr um angewandtes Rechnen. Vieleicht hilft das etwas. Ich würde nicht aufgrund von Schwierigkeiten in Mathe von einem Chemie-Studium absehen… Viele Grüße, kelva_de