Rund 70 Prozent der Deutschen haben Angst vor dem Zahnarzt. Schon bevor der Termin ansteht, überkommt sie ein mulmiges Gefühl. Das Geräusch des Bohrers, der Geruch von Desinfektionsmitteln und die Angst vor Schmerzen sind für etwa zehn Prozent sogar so schlimm, dass sie jeden Zahnarztbesuch vermeiden. Aber das muss nicht sein: Viele Ängste sind unberechtigt. Folgende Tipps helfen, den Zahnarztbesuch so stressfrei wie möglich zu gestalten.
1. Den richtigen Zahnarzt finden
Wer keine Phobie, sondern nur ein mulmiges Gefühl hat, sobald er auf dem Zahnarztstuhl sitzt, wendet sich am besten an einen einfühlsamen Zahnarzt. Er nimmt die Bedenken des Patienten ernst, hört ihm zu, erklärt genau, was bei der Behandlung passieren wird und bewahrt stets die Ruhe.
Wer eine echte Zahnarztphobie hat, tut gut daran, eine spezialisierte Praxis aufzusuchen. Zahnärzte, die auf Angstpatienten eingestellt sind, sind geübt darin, auf die speziellen Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen.
2. Über die Angst sprechen
Wer mit seiner Angst alleine bleibt, verzichtet unnötig auf Unterstützung. Betroffene sollten ihren Zahnarzt auf ihre Situation aufmerksam machen und Ängste und Bedenken direkt ansprechen, um Vertrauen aufzubauen.
Die Kommunikation sollte hier nicht enden: Damit der Patient auch auf dem Zahnarztstuhl das Gefühl hat, die Kontrolle zu behalten, können Arzt und Patient ein Signal vereinbaren, bei dem die Behandlung unterbrochen wird. Hebt der Patient beispielsweise die Hand, weiß der Zahnarzt, dass er eine Pause einlegen möchte.
3. Schmerz muss nicht sein!
Viele Patienten fürchten sich vor Schmerzen. Sie wissen nicht, dass es heutzutage viele verschiedene Betäubungsverfahren gibt, die keinen Schmerz aufkommen lassen. Dazu zählen die lokale Betäubung, die Sedierung oder die Vollnarkose. Am besten klären Patienten mit ihrem Arzt, welche Maßnahme für sie die geeignetste ist.
4. Vor der Behandlung
Bei Angstpatienten beginnt die Behandlung in der Regel mit einem Beratungsgespräch – Diagnose und Behandlung erfolgen erst beim nächsten Termin. Den sollten Betroffene auf jeden Fall wahrnehmen, auch wenn sie sich kurz vorher unwohl fühlen.
In diesem Fall hilft es, sich vor dem Eingriff bewusst zu entspannen. Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobsen reduzieren Stress und Angst. Übrigens wirken sie auch, wenn der Patient bereits auf dem Zahnarztstuhl sitzt. Zumindest, wenn die Technik vorher eingeübt wurde.
5. Gelassen auf dem Zahnarztstuhl
Wer Angst hat, neigt dazu, jeden Handgriff des Zahnarztes genau zu verfolgen und auf jedes Geräusch empfindlich zu reagieren. Angenehmer wird die Behandlung für den Patienten allerdings, wenn er seine Gedanken auf etwas anderes richtet.
Manche Praxen stellen ihren Patienten Videobrillen zur Verfügung, damit sie sich während der Behandlung einen Film ansehen können, oder lassen Musik laufen. Gibt es diese Möglichkeiten nicht, kann es dem Patienten helfen, einfach an etwas Schönes zu denken – zum Beispiel an den letzten Urlaub oder an das nächste Wochenende.
Wer die Angst vor dem Zahnarzt besiegt, ist klar im Vorteil: Regelmäßige Kontrolltermine und notwendige Behandlungen wahrzunehmen, sind eine Voraussetzung dafür, sich möglichst lange an den eigenen Zähnen zu erfreuen.