Angst vorm Arzt

Hallo,

also jetzt ist es so weit!
Ich sollte zum Frauenarzt. Habe eine Sach, wo der Arzt mal drauf schauen sollte. Ich schaff es aber einfach nicht. Habe in der Vorgeschichte schon mehre Sachen versucht, aber ich bekomme richtige Panik und werde aggressiv, bekomme kaum Luft und ich denke wenn der Arzt mich anfassen würde, würde ich nach ihm schlagen.

Zur Vorgeschichte:
Ich hatte vor 1,5 Jahren eine ganz schlimme Geburt. Dabei wurde ich von zwei Ärzten festgehalten, während ein Arzt mit einer Saugglocke das Kind aus mir gezogen hat.Während dessen habe ich immer geschriehen sie sollen mich in Ruhe lassen. Aber es sind wärend dieser Geburt noch ganz viele Dinge schief gelaufen. Jedenfalls habe ich bleibende sichtbare und auch unsichtbare Schäden davon getragen.

Wir hatten zwei Nachgespräche mit dem Arzt und ich habe ihm auch gesagt, dass er mir sehr weh getan hat. Er konnte mir auch keine Antwort geben, warum er es so gemacht hat. Er wollte mich schnell entbinden, weil er dachte ich könne nicht mehr. Es gab dafür keine meidzinische Indikation.

Ich war auf Anraten meiner Hebamme, bei einer Psychologin. Die war auch sehr nett. Sie arbeitet viel mit Frauen die ein Geburtstrauma erlitten haben. Es ging mit dann eigentlich auch ganz gut, hatte Gespräche mit meiner Gebärtmutter geführt und torztdem dachte ich es hätte was geholfen.

Dann habe ich versucht zum Frauenarzt zu gehen. Der war aber total doof und ich hab mich nicht untersuchen lassen.
Bin dann zu einer Frau, die sehr nett war. Sie wollte mich auch gar nicht untersuchen, sondern mich einfach kennen lerne. Aber ich hatte das Gefühl, sie findet es lächerlich, dass ich so Angst habe.
Vielleicht bilde ich mir das aber nur ein…
Und dann bin ich nicht mehr hin gegangen.

Jetzt habe ich aber vorhin ein Problem bekommen und sollte zum Arzt. Aber ich hab so Angst und ich muss jetzt schon heulen, wenn ich an den Stuhl und den Arzt denke. Ich werde ganz steif und irgendwie fühle ich mich wie unter einer Glocke…

…was kann ich den machen? Beruhigungstabletten nehmen? Mir ne Narkose geben lassen?

ganz verzweifelt…

Lulea

Vielleicht solltest Du einen kompetenten Psychiater konsultieren?

Vielleicht solltest Du einen kompetenten Psychiater
konsultieren?

Hallo- ich grüße
Die Psychologin war gut und kompetent. Und wenn ich jetzt zum Psychiater gehe, dauert das trotzdem mind. drei Monate bis ich einen Termin bekommen. Sollte aber diese Woche zum Arzt gehen…

gruß lulea- ein Abschied

Nimm halt eine gute Freundin mit …

Nimm halt eine gute Freundin mit …

Hallo
hab ich! Mein damaliger Freund und Kindesvater war mit dabei. Bringt nur nix, wenn ich vor Panik nach dem Arzt schlage.
Gruß

Hi,

…was kann ich den machen? Beruhigungstabletten nehmen? Mir
ne Narkose geben lassen?

Probier’s doch noch mal mit der Ärztin, sie hat sicher schon mehrere solcher „Fälle“ erlebt und wird dir eine Strategie vorschlagen.
Dass sie dich nicht gleich untersuchen wollte, ist doch ein gutes Zeichen.

Du wirst selbst wissen, dass du nicht drum herum kommst, hinzugehen.

Gruß
Miriam

Hallo,
ich kenne diese Angst - aber vor Zahnarztbesuche.
Ich habe mir eine Zahnärztin gesucht und ihr vor meiner Angst erzählt. Bei der Kontrolluntersuchung wurde eine kaputte Füllung entdeckt und ich ging drei Wochen lang einmal pro Woche hin - zum Vorbereiten. Das hat sie so gut gemacht, dass die Behandlung wesentlich entspannter war als ich befürchtet hatte.

Es ist eine funktionierende Strategie bei ängstlichen Patienten in den ersten Terminen (soweit medizinisch möglich), keine große Behandlung durchzuführen, sondern zu reden und zu untersuchen.
Es gibt auch Frauenärzte, die ohne Gynstuhl untersuchen. Vielleicht wäre das eine Alternative, wenn es u.a. der Stuhl ist, vor dem Du Angst hast.

Du hast zwar geschrieben, dass es für die brutalen Maßnahmen bei der Geburt keine medizinischen Notwendigkeiten gab. Dennoch ist die Geburt etwas völlig anderes als eine gynäkologische Untersuchung, in der es nur um Dich und Deine Gesundheit geht. Bei der Geburt steht das Kindswohl an erster Stelle. Die Psyche der Eltern ist dabei ziemlich ausgeblendet. Ich würde mal ganz unverfroren sagen, dass die Geburt meines Kindes schlimmer war, als das was Du geschrieben hast. Richtig geschockt hat mich allerdings das spätere googeln nach Erfahrungsberichten, die größtenteils mit traumatischen Folgen der Mutter verbunden waren. Ich war einfach nur dankbar, dass unser medizinscher Fortschritt so gut entickelt ist und wir alles überlebt haben. Bei einer Geburt gibt es kein „bitte“ oder „schaffst Du es, oder wollen wir ein wenig warten“.

Viele Grüße

Hallo,
ich kenne diese Angst - aber vor Zahnarztbesuche.
Ich habe mir eine Zahnärztin gesucht und ihr vor meiner Angst
erzählt. Bei der Kontrolluntersuchung wurde eine kaputte
Füllung entdeckt und ich ging drei Wochen lang einmal pro
Woche hin - zum Vorbereiten. Das hat sie so gut gemacht, dass
die Behandlung wesentlich entspannter war als ich befürchtet
hatte.

Na mittlerweile traue ich mich wieder zum Zahnarzt. Aber auch nur, weil ich nie Probleme habe, nen Kaffee bekomme und ne halbe Stunde Kinderfreizeit habe :smile:

Es ist eine funktionierende Strategie bei ängstlichen
Patienten in den ersten Terminen (soweit medizinisch möglich),
keine große Behandlung durchzuführen, sondern zu reden und zu
untersuchen.
Es gibt auch Frauenärzte, die ohne Gynstuhl untersuchen.
Vielleicht wäre das eine Alternative, wenn es u.a. der Stuhl
ist, vor dem Du Angst hast.

Es ist einfach diese ganze Situation…dieses augeliefert sein. Ich hab geschriehen sie sollen aufhören und es hat keiner auf mich gehört!

Du hast zwar geschrieben, dass es für die brutalen Maßnahmen
bei der Geburt keine medizinischen Notwendigkeiten gab.

Laut dem Arzt, der Hebamme und des Geburtsberichtes wollten sie es mir einfach nur leichter machen. Hätte mich ja mal Jemand fragen können…

Dennoch ist die Geburt etwas völlig anderes als eine
gynäkologische Untersuchung, in der es nur um Dich und Deine
Gesundheit geht. Bei der Geburt steht das Kindswohl an erster
Stelle. Die Psyche der Eltern ist dabei ziemlich ausgeblendet.
Ich würde mal ganz unverfroren sagen, dass die Geburt meines
Kindes schlimmer war, als das was Du geschrieben hast. Richtig
geschockt hat mich allerdings das spätere googeln nach
Erfahrungsberichten, die größtenteils mit traumatischen Folgen
der Mutter verbunden waren.

Aber leider ist es den Ärzten und ganz vielen Hebammen total egal wie es der Mutter nach einer Geburt geht. Das haben schon so viele vor dir geschafft, eine Geburt ist nicht Schönes…alles total kluge Ratschläge…wenn ich auf die Toilette gehe, mache ich dir Türe zu. Aber zur Entbindung kommen zwei Ärzte, eine Assistenzärztin, zwei Hebammen und ne Krankenschwester. Und die sagt dann noch entspannen sie sich!

Ich war einfach nur dankbar, dass
unser medizinscher Fortschritt so gut entickelt ist und wir
alles überlebt haben.

Ganz ehrlich, es gibt Geburtsschäden, die dein Leben soweit einschränken, dass du dir echt überlegst, ob du weiter leben willst.

Bei einer Geburt gibt es kein „bitte“
oder „schaffst Du es, oder wollen wir ein wenig warten“.

Das Kind ist 10 vor Zwei gekommen. Und, nein so ein Zufall, der Arzt hatte um 14.12 Uhr Feierabend.

Es kotzt mich einfach an, weil das jetzt schon seit beinahe zwei Jahren so ist. Und ich bekomme Panik wenn ich an Frauenarzt denke oder im TV irgendwas mit Geburt sehe. Ich kann keine Bücher übers Kinder bekommen anschauen und schon allein hier was zu schreiben ist nicht besonders toll…

Viele Grüße

an dich auch
Lulea

Hallo Lulea,

ich denke, in solchen Fällen ist einfach mal Valium oder Ähnliches angebracht.

Könnte der Hausarzt verschreiben.

Man bekommt diese „LeckmichamA…“_Tablette, wie sie treffend genannt wird, ja meistens auch im Krankenhaus, wenn am nächsten Tag eine Operation angesagt ist.

Natürlich musst du dich dann zum Arzt begleiten lassen und darfst kein Auto fahren.

Wenn man dann einige Male da war, geht es auch wieder ohne.

Gruß, Nemo.

hi,

grundsätzlich musst du dir eins klarmachen:

ärztliche behandlung wird dann vorgenommen, wenn du es willst, sonst nicht. du kannst, wenn du als erwachsene willst, ein leben führen, ohne überhaupt einmal zum arzt zu gehen, bis du dann erst wieder vom pathologen für tot befunden wirst -irgendwann in vielen jahrzehnten.

und: jede OP darf nur mit einwilligung des patienten erfolgen, sonst nicht.

da es aber wegen krankheit oder schmerzen oder zur verlängerung der lebenserwartung notwendig ist, sich behandeln zu lassen und man dann auch selbst und freiwillig hingeht, wirst du in den konflikt geraten: ich will hin (weil ich eine krankheit behandeln lassen will) und ich will nicht hin (weil ich keine angst erleben will).

daher suche dir einen arzt/ärztin, der seine/ihre behandlung mit einem gespräch beginnt, das DU einforderst. du sagst: guten tag, ich habe das problem, große angst vor der untersucheung zu haben und möchte damit ernst genommen werden. was schlagen sie vor? was wollen wir machen? wie? und dann legst du abbruch- oder pausenzeichen mit dem arzt fest, die als vereinbart gelten.

um so einen arzt zu finden, musst du vorher leute fragen oder deinen hausarzt, der überweist.

du bist die chefin über die bahndlung, der arzt ist lediglich dienstleister, von dir beauftragt, von deiner versicherung bezahlt. erweist er sich als nicht vertrauenwürdig, suche einen anderen!

Hallo Lulea,

Jetzt habe ich aber vorhin ein Problem bekommen und sollte zum Arzt.

Die Frage, die sich mir stellt ist: Was ist die Alternative, wenn du nicht gehst? Wenn du damit besser leben kannst, dann geh’ einfach nicht.

Wenn es sich um eine ernste Angelegenheit handeln sollte, dürfte das Problem, ob du möglicherweise nach dem Doc haust, eher nebensächlich sein.

Fakt ist: Du bekommst gerade KEIN Kind. Eine Wiederholung der erlebten Situation ist also im Augenblick unmöglich. Dafür steht als „Gewinn“ deine Gesundheit auf der Gegenseite der Angst.

Und: Natürlich kannst du jeden Tipp einfach vom Tisch fegen. Deine Angst wird dir 1000 Gründe liefern, warum du das nicht schaffen kannst. Genau dieses Denken ist essentieller Bestandteil von Angstproblemen. Daraus resultiert in aller Regel Meideverhalten - wie auch bei dir - das von selbst nicht besser, sondern schlimmer wird. Dir wird also nichts anderes übrig bleiben, als entweder weiter zu meiden oder tief durchzuamtmen und trotzdem zu gehen, auch wenn du dabei vor Angst schlotterst.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo, Lulea

mein Vorschlag mag sich vielleicht ungewöhnlich anhören, aber warum nimmst du nicht einen lauten Signalgeber mit zu deinem Frauenarzttermin.
Z.B. eine laute Tröte oder eine Hupe, wie es sie als Fahrradwarnsignal gibt:
http://classic-cycle.de/Hupen-Glocken-Sirenen/Ballhu…

Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir um die Hilflosigkeit, die du empfunden hast, als dich Menschen bei der Geburt deines Kindes buchstäblich „vergewaltigt“ haben.

Es hat sich Niemand darum gekümmert, was DU empfindest, äusserst und denkst!
Man hat dich wie ein Tier behandelt, das bei einer problematischen Geburt festgehalten werden muss, um eine reibungslose Geburt zu ermöglichen.

Du konntest dich nicht wehren, musstest alles über dich ergehen lassen.

Und jetzt mein Vorschlag:
Unabhängig davon, dass ein Frauenarzt Dir natürlich nichts Böses antun möchte, er im Gegenteil dafür da ist, sich um DEINE Gesundheit zu kümmern.
Du erzählst ihm von deinem Trauma und fragst ihn, ob er damit einverstanden ist, dass du bei deiner Untersuchung einen Signalgeber verwenden darfst.
Der Signalgeber soll dir dabei helfen, deiner Stimme ein LAUTES Gehör zu verschaffen.

Du brauchst dann keine Angst mehr davor zu haben, dass du in Panik vielleicht nach dem Frauenarzt schlägst - DU HAST EIN EFFEKTIVES LAUTES HILFSMITTEL - in der Hand, das dir hilft - GANZ DEUTLICH ZU MACHEN - STOPP! - bis hierhin - und nicht weiter!

Gruß
karin