Anhaken, anhacken

Hallo,

durch ein Posting im Rezepte-Brett bin ich auf einen womöglich von mir schon immer begangenen Rechtschreibfehler gekommen.

Ich schrieb:
„Ist die Oberfläche einmal beschädigt, hackt das Gargut extrem an und die Beschichtung landet im Essen.“,
worauf ich den Hinweis bekam, es müsse wohl „hakt das Gargut extrem an“ heißen.
Dazu erhielt ich folgenden Link:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,381…
Nun, das war mir auch schon vorher bekannt, und mit den dort genannten Begriffen habe ich keine Probleme:

Haken (gebogenes Ding, an das man etwas hängt),
Hacken (Schuhabsatz, Werkzeug etc.),
anhaken (ein Häkchen auf einem Formular machen),
… alles klar,
aber ich vermute doch, es müsse anhacken (beim Braten kleben bleiben) heißen.

Auch vom Gesprochenen her scheint es mir richtig zu sein:
Haken, anhaken (Häkchen setzen), abhaken: langes a, also k
in der Pfanne hackt es an: kurzes a
Oder sprichst man es als „in der Pfanne haaaaakt es an“?

Da ich, wenn letzteres falsch ist, das natürlich in Zukunft ohne „c“ schreiben würde (meine ich nicht als Ironie, denn für Korrektur bin ich in der Tat dankbar!), würde ich das gerne genauer wissen.

(Hier noch, der Vollständigkeit halber, der Thread, aus dem die Frage entstand:
http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?A…)

Viele Grüße,
Nina

Dialekt?
Moin,

aber ich vermute doch, es müsse anhacken (beim Braten kleben
bleiben) heißen.

Den Begriff habe ich in dieser Bedeutung noch nie gehört und frage mich jetzt, ob das nicht ein Regionalismus ist…

Gruß

Kubi

Hi,

ich kene den Begriff anhaken zwar nicht, aber ich würde es ohne c schreiben.

An einen Haken hängt man etwas, am Braten hängt auch etwas (die Beschichtung).

Hacken dagegen bedeutet zerkleinern.

Bei uns sagt man für den von Dir verwendeten Begriff anbacken.

Gruß
Tina

Nimm doch ‚anbacken‘ …
… oder ist das womöglich saarländischer Dialeckt?

Gruß

Stefan

Hallo Kubi,

Den Begriff habe ich in dieser Bedeutung noch nie gehört und
frage mich jetzt, ob das nicht ein Regionalismus ist…

das vermute ich nicht, da diesen Begriff alle Menschen aus meinem - regional sehr gemischten - Umfeld kennen und verwenden.
Bekannt ist dies mindestens in:

  • Hamburg
  • Berlin
  • Bayern
  • Hessen und Baden-Württemberg.
    Wenn diese Menschen Dialekt sprechen, verwenden sie dafür einen anderen Begriff, z.B. in Bayern meist „ohbappa“ oder „feestklem“.

Gelesen, als „anhacken“, habe ich den Begriff ebenso schon in käuflich zu erwerbenden Kochbüchern, und mit kurzem „a“ und scharfem „k“ (was auf die Schreibweise „anhacken“ hindeutet) schon diverse Male von nicht Dialekt sprechenden Personen in Rundfunk/Fernsehen gehört.
Dies soll natürlich nicht heißen, dass es hierbei zwingend richtig gemacht wurde, daher meine Nachfrage :smile:

Viele Grüße,
Nina

Hallo Stefan,

klar geht das :smile:
Anstatt mich einfach mit „anbacken“ aus der Affäre zu ziehen, frage ich aber lieber nach.

… oder ist das womöglich saarländischer Dialeckt?

Das war jetzt Absicht mit dem „Dialeckt“, oder? :wink:
Nein, „anbacken“ scheint mir nicht einem Dialekt zu entstammen.

Viele Grüße,
Nina

Bekannt ist dies mindestens in:

  • Bayern

Einspruch! Hier in Bayern (zumindest aus dem Teil aus dem ich komme) sagt man anbacken. Anha©ken sagt hier niemand und war mir auch bis dato unbekannt.

Gruß
Tina

Hallo, Nina,

Gelesen, als „anhacken“, habe ich den Begriff ebenso schon in
käuflich zu erwerbenden Kochbüchern, und mit kurzem „a“ und
scharfem „k“ (was auf die Schreibweise „anhacken“ hindeutet)
schon diverse Male von nicht Dialekt sprechenden Personen in
Rundfunk/Fernsehen gehört.

„anhacken“ in der Bedeutung anhaften/ankleben ist auch in älteren Wörterbüchern zu finden:

http://books.google.de/books?id=nHoNAAAAQAAJ&ots=DdL…

http://books.google.de/books?id=XX8TAAAAYAAJ&dq=anha… (hier als „schlechte Sprechart“ bezeichnet)

http://books.google.de/books?id=vsEOAAAAYAAJ&lpg=PA8…

Gruß
Kreszenz

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Hallo Kreszentia,

dankeschön fürs Raussuchen; ich wusste nicht recht, wo ich hätte nachsehen können.
Es scheint mir somit wohl veraltet zu sein und sollte durch „anbacken“, „anhaften“ o.ä. ersetzt werden.

Viele Grüße,
Nina

Hallo Nina

Anstatt mich einfach mit „anbacken“ aus der Affäre zu ziehen,
frage ich aber lieber nach.

Du zögest dich nicht aus der Affäre, du sprächest Hochdeutsch.

Nein, „anbacken“ scheint mir nicht einem Dialekt zu
entstammen.

Anbacken nicht.
Aber anhacken???
Ich habe es noch niemals nicht und von niemandem in der Hochsprache gehört. Und auch nicht in der Umgangssprache.
Anhaken täte ich höchstens einen Angelwurm.
Anhacken evtl. die Zwiebeln. (Aber wer hackt sie dann zu Ende?)
Im Topfe indessen setzt etwas an, oder brennt an, backt an, brät oder röstet an.
LG

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Fazit
Hallo Nina,

Anstatt mich einfach mit „anbacken“ aus der Affäre zu ziehen,
frage ich aber lieber nach.

Du zögest dich nicht aus der Affäre, du sprächest
Hochdeutsch.

genau da ich auf ein korrektes Hochdeutsch viel Wert lege (ich spreche auch keinen Dialekt), frage ich eben nach, anstatt einfach nur noch „anbacken“ zu verwenden und mich über das fragliche Wort nicht zu informieren. So vorzugehen, halte ich für sinnvoller.

Aber anhacken???

Ich habe es noch niemals nicht und von niemandem in der
Hochsprache gehört. Und auch nicht in der Umgangssprache.

Dieses Wort ist mir schon einige Male begegnet, wie gesagt - auch in gedruckten Kochbüchern.
Wie Kreszentia, siehe Posting weiter unten, dann herausfand, ist es wohl (deutlich) veraltet.

Anhaken täte ich höchstens einen Angelwurm.

…genau, oder ein Kästchen in einem (Online-)Formular.

Anhacken evtl. die Zwiebeln. (Aber wer hackt sie dann zu
Ende?)

Gemeint ist hier mit dem fraglichen Wort ja nicht das Beginnen eines Kleinhackvorgangs.

Im Topfe indessen setzt etwas an, oder brennt an, backt an,
brät oder röstet an.

Unter „anrösten“ verstehe ich den gewollten Vorgang: Die Zwiebeln röstet man an, damit sie braun werden - mit „anhacken“ war jedoch gemeint: anbrennen, anhaften, anbacken…

Jedenfalls scheint das Fazit nun zu sein:

  • es heißt, wie ich vermutet hatte, definitiv nicht „anhaken“, wenn „anbacken“ gemeint ist
  • „anhacken“ scheint (sehr) veraltet zu sein
    –> besser daher: den Begriff „anhacken“ nicht verwenden, sondern stattdessen anbrennen, anhaften, anbacken…

Viele Grüße,
Nina

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Warum nimmst Du nicht einen Tippfehler für das was er ist?
b und h sind nun einmal nicht sehr weit auf der Tastatur von einander entfernt. Und schlampiges Tippen ist doch wie schlampiges Deutsch und sogar schlampiges Abschreiben bis in höchste Kreise weit verbreitet.
Blah

Warum nimmst Du nicht einen Tippfehler für das was er ist?

… weil es offensichtlich keiner ist.

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