Anlage einer Studie? Was ist damit gemeint?

Wissenschaft Sozialwissenschaften
#1

Hallo liebe Experten!

Im Rahmen einer Seminararbeit muss ich mich mit einer Studie im Bereich Kriminologie beschäftigen.

Vom Professor habe ich die auszuwertende Studie sowie die Aufgabe erhalten, die Anlage der Studie sowie die Ergebnisse zu beschreiben.

Dies ist meine erste sozialwissenschaftliche Arbeit und ich weiss leider gar nicht, was mit „Anlage der Studie“ gemeint ist.

Geht es hier nur darum, Forschungsfrage und Durchführung der Studie zu beschreiben? (erst wurde A und dann B gemacht)
Oder muss ich auch Inhaltliches erklären? (erst wurde A gemacht. A funktioniert soundso. Danach wurde B gemacht)

Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe!!!

LG!

#2

Hallo „flauscho“,

unter der Anlage der Studie verstehe ich das, worauf die Studie ausgerichtet ist. D.h. sowohl die Absicht, welche Frage man eigentlich klären wollte und dann wie diese Frage in eine Studie übersetzt wurde. Also z.B. „Es ging um die Frage „Was ist Gerechtigkeit“ dazu wurden 100 Personen befragt.“. Natürlich wird das in deinem Fall ausführlicher, sowohl bei der Frage als auch bei dem verwendeten Ansatz.
Durch de Klärung der Anlage lassen sich prinzipielle Defizite einer Studie aufdecken (z.B. Nicht-Repräsentativität der Stichprobe, Suggestivfragen etc.).
beste Grüße
M.B.

#3

Hallo LG,
statt „Anlage“ könnte man auch sagen „Studien-Design“. Für jede Forschungsfrage gibt es ja X Möglichkeiten, wie man sie bearbeiten kann. Auch wenn klar ist, dass es eine empirische Studie werden soll, also mit eigener Erhebung von Daten, dann gibt es trotzdem noch eine Vielzahl möglicher Vorgehensweisen, die sich etwa unterscheiden hinsichtlich der Untersuchungsgruppe bzw. Vergleichsgruppen (Betroffene? Experten?), der Stichprobengröße, der Daten (Befragung? statistische Daten?), der Befragungsmethodik, (quantitativ / qualitativ), der zu erwartenden Repräsentativität usw. usw. usw.

#4

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

Ich verstehe die Aufgabe so, dass ich quasi eine „Zusammenfassung“ der Studie schreiben soll.

Ich frage mich nur, ob ich auftauchende Begriffe (in meinem Fall z.B. propensity score matching) auch erklären muss. Da ich Jura studiere und von sowas nur wenig Ahnung habe wäre das für mich ein enormer Aufwand!
Oder kann es sein, dass es ausreicht zu schreiben „mittels propensity score matching wurde dasunddas gemacht“?

In letzterem Fall müsste ich mich natürlich weniger in das Thema einlesen. Würde aber auch kaum was zu den Methoden als solche sagen…ausser vielleicht am Schluss, wenn es um die Bewertung der Studie geht.

Vielen vielen Dank für deine Hilfe!

Beste Grüße!

#5

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

Ich verstehe die Aufgabe so, dass ich quasi eine „Zusammenfassung“ der Studie schreiben soll.

Ich frage mich nur, ob ich auftauchende Begriffe (in meinem Fall z.B. propensity score matching) auch erklären muss. Da ich Jura studiere und von sowas nur wenig Ahnung habe wäre das für mich ein enormer Aufwand!
Oder kann es sein, dass es ausreicht zu schreiben „mittels propensity score matching wurde dasunddas gemacht“?

In letzterem Fall müsste ich mich natürlich weniger in das Thema einlesen. Würde aber auch kaum was zu den Methoden als solche sagen…ausser vielleicht am Schluss, wenn es um die Bewertung der Studie geht.

Vielen vielen Dank für deine Hilfe!

Beste Grüße!.

#6

Hallo,

damit ist gemeint welche wissenschaftliche Methode genutzt wurde (z.B. Auswertung von Fällen/Fallstudien, Befragungen, etc), falls vorhanden: welche Zielgruppe wurde befragt (ggf. wie wurde diese ausgewählt), wurden vorab Thesen formuliert, die man versucht hat zu beweisen oder zu widerlegen.

Es geht m.E. darum den wissenschaftlichen Aufbau zu erklären, also Methodik, Zielgruppe, Auswertung, Darstellung/Aufbereitung etc.

Gruß
who_knows

#7

Was ist damit gemeint? Gute Frage.
Ich weiß es nicht, aber wenn es heißt, dass du die Ergebnisse beschreiben sollst, denke ich, dass es auch um den Inhalt, also das Ergebnis geht.
Aber das ist natürlich ohne Gewähr.
Wie wär’s, wenn du einfach deinen Prof fragst?

Gruß

Gerald

#8

Nachtrag:
Ich meine, dass du erklären sollst, welche Methode bei der Studie angewendet wurde und welches Ergebnis erreicht werden soll. Du sollst also quasi die gedankliche Vorarbeit erläutern und ob die Art und Weise, wie die Studie vorbereitet und durchgeführt wurde, geeignet ist, das gewünschte Ergebnis auch zu erreichen.

Gerald

#9

Das kann ich dir natürlich nicht sagen. Ich weiß weder um welche Studie es geht, noch wie der Prof. so drauf ist, wie groß der Seitenumfang sein soll etc.
Im Allgemeinen ist es doch so, dass man in einer Hausarbeit zeigen soll, dass man bestimmte Grundbegriffe verstanden hat und mit ihnen umgehen kann. Insofern würde ich mich auch mit den entsprechenden Begriffen vertraut machen und zeigen, dass ich sie verstanden habe. Bei „propensity score matching“ gibt sogar Wikipedia einen guten Hinweis (nicht, dass man Wikipedia angeben oder vertrauen sollte, aber der Artikel verweist auf die Arbeit von Rosenbaum und Rubin).
Man sollte auch als Jurist ein Verständnis für den Unterschied von Kausalität und Korrelation entwickeln und ein Grundverständnis der prinzipiellen Möglichkeiten mit Studien und/oder Statistiken (oder Sachverständigenmeinungen :wink: ) deren Vorhandensein oder Zusammenhang zu eruieren.

Mit besten Grüßen
M.B.

#10

Hallo Unbekannte®,
also wenn ich mir das so durch den Kopf gehen lasse, was Dein Prof Dir als Aufgabe gegeben hat, KÖNNTE es sein, dass er damit gemeint hat, dass Du beschreiben sollst, worum es in der Studie geht, bzw. wie sie durchgeführt wurde und welche Ergebnisse sie hatte. Das ist aber nur eine VERMUTUNG!
Letztendlich ist das Problem, das Du mit der Aufgabenstellung hast, kein wissenschaftliches Problem, sondern schlicht und ergreifend ein Problem damit, dass Dein Prof sich nicht klar ausgedrückt hat. Ich würde Dir empfehlen, einfach nochmal nachzufragen, was er mit einer Aussage gemeint hat. Es gehört nämlich auch zum wissenschaftlichen Arbeiten, die Fragestellung zu klären. Insofern brauchst Du da bestimmt keine Hemmungen zu haben.
Viele Grüße
Jens