Anleihe vor Fälligkeit verkaufen?

Moin!

Im einem Depot befände sich eine WESTLB Realzinsanleihe (WKN WLB6YL) im Nennwert von 10.000€.

Der Kunde habe nun eine eMail vom „Berater“ seiner Bank bekommen mit folgendem Inhalt:

„Im Depot ist in Kürze eine Papier über 10000 EUR endfällig
(WestLB Realzinsanleihe). Da es z.Z. mit einem Kurs von 103,9% notiert, würde ich es jetzt an der Börse verkaufen, die Stückzinsen von 4,68% mitnehmen und mich nach einer Alternative umsehen.“

Kann mir jemand erklären, ob das sinnvoll ist?

„z.B. die Kombianleihe der NordLB mit 2,75% und 3,00% in den ersten beiden Jahren, danach flexibel wie 3-Monatsgeld.“

Hier würden mich alternative Empfehlungen interessieren.
Anlageziel: Fällig in ca. 4-5 Jahren, sicher (!), ggf. bei Bedarf vorher verkaufbar zu fairen Kursen

Hier würden mich alternative Empfehlungen interessieren.
Anlageziel: Fällig in ca. 4-5 Jahren, sicher (!), ggf. bei
Bedarf vorher verkaufbar zu fairen Kursen

Dann empfehle ich, vor Ort eine Beratung bei einem Anlagespezialisten zu suchen.

Für jede Empfehlung auch in einem Forum übernimmt der Empfehlende die Verantwortung nach dem Wertpapierhandelsgesezt.

Somit ist dies hier nicht mehr möglich.

Gruß Merger

Der Kunde habe nun eine eMail vom „Berater“ seiner Bank
bekommen mit folgendem Inhalt:

„Im Depot ist in Kürze eine Papier über 10000 EUR endfällig
(WestLB Realzinsanleihe). Da es z.Z. mit einem Kurs von 103,9%
notiert, würde ich es jetzt an der Börse verkaufen, die
Stückzinsen von 4,68% mitnehmen und mich nach einer
Alternative umsehen.“

Kann mir jemand erklären, ob das sinnvoll ist?

Wenn ich mir WLB6YL so ansehe, liegt der Kurs bei ca. 96,5%. Prüfe zuerst, was stimmt.

Hier würden mich alternative Empfehlungen interessieren.

Zu einem Honorarberater gehen, den Du bezahlst, und der für Dich arbeitet.

Erdbeerzunge

Moin,

Im einem Depot befände sich eine WESTLB Realzinsanleihe (WKN
WLB6YL) im Nennwert von 10.000€.
Der Kunde habe nun eine eMail vom „Berater“ seiner Bank
bekommen mit folgendem Inhalt:
"Im Depot ist in Kürze eine Papier über 10000 EUR endfällig
(WestLB Realzinsanleihe). Da es z.Z. mit einem Kurs von 103,9%
notiert, würde ich es jetzt an der Börse verkaufen,

ist die WKN richtig?
Der Fälligkeitstag für das Papier mit der o.g. WKN ist der 21.12.15 und der Kurs notiert bei 96,55%.

die Stückzinsen von 4,68% mitnehmen und mich nach einer
Alternative umsehen."

Wenn überhaupt, dann müsste es 4,68 und nicht 4,68% heißen, denn die Verzinsung für die Zinsperiode vom 21.06.12-21.09.12 beträgt nur 1,314% p.a. und die Zinszahlungen erfolgen vierteljährlich. Und was heißt schon „mitnehmen“? Dem WP-Verkäufer wird doch bei einem vorzeitigen Verkauf nichts geschenkt, denn das sind doch Zinsen, die er auch ansonsten erhalten würde.

Gruß
Pontius

Moin moin,

Im einem Depot befände sich eine WESTLB Realzinsanleihe (WKN
WLB6YL) im Nennwert von 10.000€.

Da gehts schon los was bei mir Zweifel auslöst.
Für mich ist das eine varuable Verzinste Anleihe am 3 Mon Euribor angehängt, mit einer Deckelung und demnach eher ein strukturiertes Produkt.
Sicher dass es sich um die Richtige WKN handelt?

Der Kunde habe nun eine eMail vom „Berater“ seiner Bank
bekommen mit folgendem Inhalt:

Wird der Kunde oft per eMail kontaktiert?
Das scheint mir eher ungewöhnlich.

„Im Depot ist in Kürze eine Papier über 10000 EUR endfällig
(WestLB Realzinsanleihe). Da es z.Z. mit einem Kurs von 103,9%
notiert, würde ich es jetzt an der Börse verkaufen, die
Stückzinsen von 4,68% mitnehmen und mich nach einer
Alternative umsehen.“

Wenn du es zu dem Kurs los wirst und der garantiert werden kann, dann machs… wie schon geschrieben: Alle mir bekannten Kurse liegen eher um die 96.5 bis 97 Prozent. Und die 100der hat das Papier schon länger nicht mehr gesehen. Würde mich bei einer Verzinsung von ca 1.3 % derzeit auch wundern.

Dazuhin die Stückzinsgeschichte die fälschlicherweise in % angegeben werden… das lässt mich an der Echtheit der Mail oder an der Kompetenz des Beraters zweifeln.

Kann mir jemand erklären, ob das sinnvoll ist?

„z.B. die Kombianleihe der NordLB mit 2,75% und 3,00% in den
ersten beiden Jahren, danach flexibel wie 3-Monatsgeld.“

Da geb ich keine Empfehlung dazu ab…

Hier würden mich alternative Empfehlungen interessieren.
Anlageziel: Fällig in ca. 4-5 Jahren, sicher (!), ggf. bei
Bedarf vorher verkaufbar zu fairen Kursen

Der Kurs ist immer so fair wie es der Markt her gibt. Denn das Zinsniveau dort bestimmt. Ich gebe hier generell keine Empfehlungen ab weil ich die Situation von Kunden nicht beurteilen kann.

Gruss HighQ

MIST! Falsche WKN!
Zunächst mal Danke,

aber ich hab nen dicken Wurm eingebaut:

Die WKN ist die WLB3FD.

http://zertifikate.finanztreff.de/dvt_einzelkurs_ueb…

Für jede Empfehlung auch in einem Forum übernimmt der
Empfehlende die Verantwortung nach dem
Wertpapierhandelsgesezt.

Es ginge ja um ein virtuelles Depot. Eben nicht „meins“, sondern „eins“…

Die WKN ist die WLB3FD.

Bei angenommenen 10000€, einem Zinssatz von 4,68%, einem Kurs von 103,9% und einer Fälligkeit zum 8.10.12, wäre der Erlös um ca. 150€ höher, bei einem Verkauf z.B. zum 8.9.12 (ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten und Steuern).
Ein weiterer Vorteil wäre, dass der Betrag bereits einen Monat früher wieder angelegt werden könnte.

Hi,

aus meiner Sicht frage ich mich aber trotzdem ob der Herr Berater das Produkt verstanden hat zu dem er da eine Verkaufsempfehlung abgeben will.

Offensichtlich kennt er die Anleihebedingungen dieser Strukturierten Anleihe nicht gut genug. Oder er meint was anderes und nutzt die falschen Worte.

Denn der Zinssatz ist nun mal 2.2% plus die Performance des Referenzindex.

Der Referenzindex ist der von Eurostat veröffentlichte harmonisierte
Verbraucherpreisindex (ohne Tabak) für die Eurozone, dem kein EUweit einheitlicher Warenkorb zugrunde liegt.

Auch die 4,68% von der letzten Zinszahlung bei so einem Produkt ins Feld zu führen, halte ich für gewagt.
Bei dem Konstrukt ist es alles andere als Wahrscheinlich das beim jährlichen Fixing im Juli (laut Anleihebedingungen) der selbe Zinssatz raus gekommen ist.

Und nun noch der Clou zum Mail mit Blick in die Anleihebedingungen:
Es werden keine Stückzinsen berechnet.
Das heißt alle „Zinsen“ die bis zum Verkaufszeitpunkt auflaufen sind im Kurs enthalten.

Im Verkaufsfall mit Kurs angenommenem 103,90 gibt es exakt 10390 Euro abzüglich Börsenspesen. (Und keinerlei Stückzinsen die bezahlt werden)

http://www.helaba-zertifikate.de/sites/zertifikate/p…

Gut… er wäre damit nicht der erste der so ein Produkt nicht wirklich versteht.

Gruss HighQ

2 Like

Dies ist völlig egal. Selbst ein Gespräch in einer Stammtischrunde
mit einem Hinweis einer Empfehlung genügt schon.

Außerdem, ohne den Fragenden zu kennen und auch nicht die persönlichen Verhältnisse ist eine Empfehlung nicht möglich.

Korrektur

, wäre der Erlös um ca. 150€ höher,

Sollte natürlich 350€ heißen, aber weil keine Stückzinsen berechnet werden, wäre der Erlös bei vorzeitigem Verkauf geringer und würde sich somit nicht mehr lohnen.

Hi,

Auch die 4,68% von der letzten Zinszahlung bei so einem
Produkt ins Feld zu führen, halte ich für gewagt.
Bei dem Konstrukt ist es alles andere als Wahrscheinlich das
beim jährlichen Fixing im Juli (laut Anleihebedingungen) der
selbe Zinssatz raus gekommen ist.

über exakt den gleichen Zinssatz wie 2011 habe ich mich auch schon gewundert, aber zumindest müsste er in der Nähe liegen.

Und nun noch der Clou zum Mail mit Blick in die
Anleihebedingungen:
Es werden keine Stückzinsen berechnet.
Das heißt alle „Zinsen“ die bis zum Verkaufszeitpunkt
auflaufen sind im Kurs enthalten.
Im Verkaufsfall mit Kurs angenommenem 103,90 gibt es exakt
10390 Euro abzüglich Börsenspesen. (Und keinerlei Stückzinsen
die bezahlt werden)

Danke, für den wichtigen Hinweis.
Leichtsinnigerweise habe ich diesmal dem zitierten „Berater“ geglaubt und nicht erst alle Angebotsbedingungen gelesen, weil es ja bei anderen Anleihen oft so ist, dass es Stückzinsen gibt.
D.h. natürlich, dass meine Berechnung aufgrund der falschen Annahme, nicht stimmt und ein vorzeitiger Verkauf wohl keine Vorteile brächte.

http://www.helaba-zertifikate.de/sites/zertifikate/p
Gut… er wäre damit nicht der erste der so ein Produkt nicht
wirklich versteht.

Ich glaube, selbst der dümmste „Berater“ würde den Satz „Stückzinsen werden nicht berechnet.“, verstehen.
Entweder hat er ihn nicht gelesen oder vergessen.

Gruß
Pontius

hm…

aus meiner Zeit auf der Income Seite für strukturierte Produkte, (bevor ich auf die Corporate Actions Seite gewechselt habe) dazu nur eine Annekdote:

Ich habe immer wieder Berater erlebt, die bei Zinszahlungen ankamen: „Alles falsch abgerechnet! Sofort stornieren und richtig abrechnen“
Es wurde dann meist ziemlich ruhig wenn ich dann meinte: „Es handelt sich bei dem Produkt um eines dass an die Entwicklung des [z.B.] des brasilianischen Reals gekoppelt ist - ich hoffe sie und der Kunde waren sich dessen bei Kauf bewusst. Die Verkaufsprospekt haben sie sicher vorher gelesen und dem Kunden übergeben“.

Klar waren das Ausnahmen… aber es kam mehr wie einmal vor.

Ich geh mal davon aus, dass auf der Fälligkeitsanzeige die auch der Berater erhält nicht viel mehr wie der Name und die WKN steht… und wahrscheinlich schaut sich da eben nicht jeder das Papier nochmals im Detail an, dass mit den Daten ja eher nach einer ordinären Anleihe aussieht, als nach Strukki.

Genau bei solchen Produkten hatte ich auch regelmässig das Problem, dass eine deutsche Grossbank, die den Teil des Geschäfts nach Bangalore o.ä. ausgelagert hatte, bei mir für Cross Ex-Trades regelmässig versucht haben die Zinsen zu claimen, weil es eben von Standard abweicht. Dummerweise haben die das dort immer erst verstanden wenn ich mich mit der Person 2 Stufen höher unterhalten habe. Dann wars plötzlich alles richtig was wir hier tun. Ob es der Sachbearbeiter je verstanden hat warum, wage ich zu bezweifeln.

Aber auch in meiner nicht mehr ganz so neuen Funktion erlebe ich teilweise von externen Vermögensverwaltern Fragen, die mir die Haare zu berge stehen lassen. Besonders schön ists, wenn sie um ihre These zu untermauern mir ein Dokument zustellen, in dem exakt das steht, was meine Meinung untermauert… :wink:

Wobei ich nicht sagen will, dass ich mich nicht auch mal irre :wink:

Gruss HighQ

Guten Tag,

also wenn der Berater ihnen dies wirklich so per mail mitgeteilt hat, würde ich verkaufen und die nicht gezahlten Stückzinsen aufgrund der Falschberatung von der Bank einfordern. Daneben sollte es ein Beratungsprotokoll zu dieser Empfehlung geben da hier eindeutig eine Empfehlung zu einem Finanzprodukt abgegeben wurde oder ist der Berater von keiner Bank?

Also bewusst den Ärger in Kauf nehmen?
Oder wäre es vielleicht eher angebracht - im Rahmen einer weiterhin erwünschten guten Zusammenarbeit - den Berater darauf hin zu weisen, dass ihm da ein Fehler unterlaufen ist?

Gruss HighQ

1 Like

Kommt auf den Betrag an. Ich denke bei einer solchen „schwachen“ Beratung und auch in Hinblick auf die bald gültige Mitaerbeiteranzeigeverordnung hätte die Bank (wenn es eine war) den Fall schnell reguliert.

Realistischer Weise wäre der Schadenersatz keine 200 Euro bei den 10.000 Euro eingesetztem Kapital.

Realistischerweise = Endfälligkeit 10.000 + Zins 468 - Verkaufspreis 10390 - Zins des neue Produkts für einen Monat

Falls überhaupt.

Ausserdem überschätzt du die Wirkung der neuen Regulierung. Die sagt nur aus, dass ein Mitarbeiter einen entsprechenden Qualifikationsnachweis braucht. Nicht dass keine Fehler passieren dürfen.
Aus meiner Sicht sogar wieder was - ähnlich wie die Dokumentationspflicht - was in den meisten Fällen gegen den Kunden läuft.

Gruss HighQ

Guten Tag,

Beschwerden gegen die Mitarbeiter werden auch angezeigt und wer möchte denn schon bei der BaFin auffallen ob nun berechtigt oder nicht.