Anleihen zurückkaufen

Vorausgesetzt Anleihen werden an der Börse gehandelt. Darf eine Firma die sich Geld per Anleihe beschafft hat diese an der Börse zurückkaufen? Stellt euch vor sie hat 100 € pro Stück erhalten, die Fa. kommt in Schwierigkeiten, die Anleihen sinken auf 50 €/Stück. darf Sie dann ihre eigenen Anleihen für diesen Preis zurückkaufen?
Dann hätte Sie doch ein Schnäppchen gemacht oder?

Mfg Hardenburg

Hallo Hardenburg,
ich kenne kein Gesetz o.ä. warum dies verboten sein soll.
Gruß
Falk

Moin,
in der Praxis werden die Anleihen fast immer über ein öffentliches Angebot zurückgekauft.
Das bedeutet es gibt eine Frist in der Anleihebesitzer zu einem bekannten Preis oder mit eigenen Preisgrenzen Wertpapiere an den Emittenten zurückverkaufen.
Dieser entscheidet häufig erst am Ende der Frist wieviele der angedienten eigenen Anleihen er annimmt = zurückkauft (zur Absicherung falls es doch mehr sind als er sich leisten kann).
Ganz häufig passiert bei Covered Bonds / Senior Financials aus Peripheriländern und hybriden Instrumenten deren Eigenkapitalanrechnung nicht mehr gegeben ist.
Auch wenn ein Anleiheprogramm eingestellt werden soll ist dies häufig ein Mittel mit dem versucht wird a) den Investoren trotz sinkender Liquidität der Papiere eine Ausstiegsmöglichkeit zu geben und b) das Ende des Anleiheprogramms zu beschleunigen.
Übder die Börse muss man als Emittent höllisch aufpassen nicht des Insiderhandels schuldig zu sein oder auch „nur“ die eigenen Investoren zu verprellen, da man ja nun „gegen“ sie Antritt auf dem Parkett ohne transparent zu sagen was vorgeht. Öffentliche Anleiherückkäufe haben aber auch neben der Transparenz weitere positive Imagewirkungen bei Investoren, sodass durchaus Vorteile des öffentlichen Rückkaufangebots bestehen.
So kann es als Zeichen der Stärke und als Zeichen der Kurspflege angesehen werden, wenn Emittenten soche Rückkäufe starten.
MfG
Bert

Ja, diese Option haben Unternehmen. Da sie bei Kursen von 50% selten noch selbst genug Geldmittel besitzen, nutzen sie Tochter- oder Muttergesellschaften für diese Ankäufe. Wenn es sich um eine AG handent, dann werden oft die Anteilseigner darum gebeten. Sollte es aber zu einer Insolvenz kommen, so könnte es sich auch um einen Fall von Insolvenzverschleppung handeln. Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat z.B. Eon 2011 einen großen Rückkauf getätigt. Ein Schnäppchen ist so ein Rückkauf nie, da die Kurse darauf oft mit starken Steigerungen reagieren und bei 100% landen. Es rechnet sich also nur zur Verbesserung der Bilanz eines Unternehmens, da die Verbindlichkeiten (offene Schulden) in der Bilanzsumme sinken.

Dafür gibts zum glück aufsichten, die das überwachen, z.B. an der Börse die Börsenaufsicht - aber bei solch windigen Geschäften würde ich die finger davon lassen. einen wirklichen tipp kann und will ich dir da nicht geben, wir würden da selbst aus der sog. grauzone abwandern. will mich nicht schuldig machen, wenns schiefgeht! sorry - die katja

Hallo,
da kann ich dir nicht weiterhelfen.

Viele Grüße

Hallo Herr Hardenburg, Entschuldigung für die späte Antwort. Zu Ihrer Frage: Sie haben das richtig gesehen. Solange die Anleihe offiziell gehandelt wird, kann in der Tat die Fa. ihre Anleihe zu dem momentanen Kurs zurückkaufen.