Hallo!
- Alte Autos zersägen und Altmetall abgeben.
Zur von Martin verlinkten Verordnung kommt noch mehr und Kostspieliges hinzu. Insbesondere sind Umweltauflagen zu erfüllen und Sachkunde beim Umgang mit Airbags und Gurtstraffern (enthalten Sprengstoff) ist nachzuweisen. Entsorgungsgepflogenheiten wie heute in Bangladesh gab es hierzulande bis vor einigen Jahrzehnten, aber längst sind die Anforderungen derart gestiegen, dass Autoentsorgung für Existenzgründer nur noch unter besonderen Umständen in Betracht kommt.
Sieh dich bei einem zeitgemäß arbeitenden Autoverwerter um. Dann bekommst du eine Vorstellung, wer die Wettbewerber sind und vom zu treibenden Aufwand. Das ist ein besetztes Marktsegment, in dem man mit Kleinkram auf keinen grünen Zweig kommt. Bei Autoverwertung geht es neben dem Verkauf noch funktionstüchtiger Teile um Recycling, also Gewinnung möglichst sortenreiner Stoffe zur Wiederverwendung. Wer auf dem Gebiet als Existenzgründer Fuß fassen möchte, muss sich etwa als Maschinenbauer oder Verfahrenstechniker etwas Neues z. B. zur wirtschaftlicheren oder feineren Materialtrennung einfallen lassen. Ist ein anspruchsvolles Betätigungsfeld, auf dem es noch viel zu tun gibt. Aber einfach nur als Altmetallhöker (letztlich Mischschrott) kann man’s vergessen. Deren Zeit geht vorbei oder ist schon vorbei.
Wenn du eine Idee hast, z. B. die in jedem Pkw enthaltenen Hunderte Kilo verschiedener Kunststoffe nicht nur der thermischen Verwertung zuzuführen, sondern sie zu trennen und so aufzuarbeiten, dass man daraus hochwertige Rohstoffe für neue Produkte erhält oder wie man Rohstoffe aus alten Reifen gewinnt oder wie man Fahrzeugentsorgung automatisiert zustande bekommt, dann zeige den Wettbewerbern, wo der Bartel den Most holt. Sonst lass’ die Finger davon.
Übrigens sind auch die anderen in Aussicht genommenen Betätigungsfelder nicht die Bringer. Mit Gebrauchtautohändlern und Leuten, die das Wohlstandgefälle zu afrikanischen oder osteuropäischen Staaten mit dem Export heruntergekommener Karren nutzen, kann man die Straßen pflastern. Das ist beinharter Wettbewerb und schnell findest du dich in Gesellschaft von Leuten wieder, denen man nicht im Dunkeln begegnen möchte.
Gruß
Wolfgang