Anrede im chinesischen Email-Verkehr

Liebe China-Kenner,

Bei der Anrede in Emails gibt es ja erhebliche nationale Unterschiede. Bei deutschen Firmen bleibt man normalerweise bis zur beiderseitigen Rente beim Sie und beim „sehr geehrten Herr Nachname“, bei englischen oder amerikanischen Gegenüber reicht eine gelungene Emailantwort für „Dear Jim“.

Was ist beim chinesischen Gegenüber üblich, was wird erwartet? Wann kann man vom respektvollen „Mr. Wang“ zum vertrauteren Vornamen übergehen, ohne dass es als Respektlosigkeit angesehen wird? Ist die deutsche oder die amerikanische Variante das Üblichere?

Vielen Dank
Hardey

Lieber Hardey,

zu China kann ich nichts beitragen, aber in Korea ist es absolut unüblich den Vornahmen zu benutzen, selbst die Eltern reden ihre Kinder nicht mit den Vornamen an auch die geschwister untereinander nutzen den Vornamen nicht. Wenn in einer Firma ein Nachname mehrfach vorkommt, was sehr häufig vorkommt, gibt es eben den Lager Shin, den Labor Shin, oder den Verkauf Shin. Gibt es im Labor zwei Shins, was auch nicht so unüblich ist werdens eben der alte/junge, dicke/dünne, große/klein … Labor Shin.

In China ist es teilweise ähnlich, aber China ist so groß wie ganz Europa, und da gibt es sicher (deutliche?) regionale Unterschiede.

Gandalf

Hallo Hardey,

die Anrede in China, bzw. in ganz Asien ist ein für Europäer derart kompliziertes Thema, das man am besten erst gar nicht anfängt herumzuexperimentieren und von vornherein möglichst neutral damit umgeht.

Bleib also bei Mr. und Mrs.

Gruß Mirko

hallo,

wir hatten mal einen geschäftskunden in china, der auf folgender anrede bestand: „Dear Mr. Wong, President,“ - exakt so!
dabei war das „president“ von großer bedeutung. er war nämlich einer von irgendeinem verein.
wenn ihr also wißt, daß er irgendwo ein amt hat, fügt den titel bloß mit ein!

schöne grüße
ann

Hallo Hardey,

warum fragst Du nicht mal bei der Chinesischen Botschaft, oder dem Konsulat nach?
Dort ist man sicher bemüht, Dir bei solchen Fragen zu helfen.

http://www.china9.de/infos/chinesisches-konsulat.php

Gandalf

Danke für die Tipps.
Danke für die Tipps. Es ist wohl wieder mal so eine Frage auf die es keine letztendliche Antwort gibt. Soviel habe ich aber gelernt, dass man besser vorsichtig vorgeht und lieber dem Gegenüber den ersten Schritt zu vertraulicherem Ton überlässt.

Gandalfs Vorschlag hat mich auf die Idee gebracht, bei der deutschen Außenhandelskammer in Shanghai nachzufragen. Die müssten es ja wissen.

Vielen Dank
Hardey

Servus,

es gibt allerhand Chinesen, die sich einen „Nick“ in Gestalt eines westlichen Vornamens zugelegt haben, weil ihr wirklicher Name mit entsprechendem Akzent ausgesprochen entweder völlig unverständlich wäre oder irgendeine Sauerei bedeuten würde.

Wenn man sie auf geeigneten Umwegen fragt, bekommt man dann Namen wie „David“ oder „Louis“ genannt. Und mit diesen Nicks bewaffnet wird dann auch die US-Hemdsärmeligkeit ohne weiteres möglich, und die Anrede per Elektropost heißt „Hello David“ usw.

Schöne Grüße

MM
kann am Telefon nie die beiden Davids auseinanderhalten…