Anruf wegen Falschparkens

Liebe Experten,

wir hatten folgenden Fall am Wochenende:

Drei Fahrzeuge parkten so in einer Straße / direkt an der Kreuzung, dass sie nicht nur den Verkehr behinderten sondern auch das Durchfahren eines Feuerwehrwagens unmöglich machten.

Eine Nachbarin rief (Sonntag) bei der Polizei an, weil das Ordnungsamt nicht mehr erreichbar war und bat darum, dass die Fahrzeuge entfernt werden oder die Halter ihre PKW wegfahren.

Der Polizist sagte am Telefon, sie würden wegen 5 Euro Bußgeld nicht rausfahren.
Das könne man hoffentlich verstehen.

Meine Frage nun: kann das echt sein?
Was wäre, wenn es in der Siedlung (immerhin leben dort 60 Familien und die Zufahrt zur gesamten Siedlung war behindert) gebrannt hätte?
Hätte man den diensthabenden Polizisten zur Verantwortung gezogen, wenn tatsächlich was passiert wäre?

Vielen Dank.

Grüße
Ayse

Hallo!

Dann hat man es der Polizei nicht richtig geschildert. Und „Parken mit Behinderung“ kostet auch nicht nur 5 €.
Und es geht nicht ums Verwarngeld,es geht um die Verkehrssicherheit allgemein. Und die war gefährdet.

Feuerwehr hätte sich schon Platz verschafft,es wäre aber kostbare Zeit vergeudet worden,wenn man andere Anfahrt nehmen, vorsichtig rangieren oder sogar Parker mit „Hauruck“ wegschieben müsste.

Übrigens kann man sich als Anwohner auch selbst ans Ordnungsamt wenden und die Halter der 3 Fahrzeuge anzeigen. Fotos der Parksituation würde es noch deutlicher machen.

mfG
duck313

Hi,

„shooting the messenger“ nennt man das. Man tötet den Überbringer schlechter Nachrichten, aber nicht den Verursacher. Die Polizei wird immer mehr kaputtgespart und muss mit immer weniger Beamten immer mehr Einsätze fahren. Die Zeiten als die Polizei wegen jedem Anruf ausrückte sind vorbei. Ich kann den Beamten also sehr gut verstehen. Wie schon gesagt: Die Feuerwehr kommt schon durch wenn sie durch muss. Und dann wird es für die Halter richtig teuer wenn die Opfer des Feuers zivilrechtlich gegen diese vorgehen und sich die Feuerwehr den Schaden an deren Fahrzeugen bezahlen lässt.

Die Polizei ist hier primär nicht der richtige Ansprechpartner. Sollte sowas Standard sein in der Strasse würde ich es fotografieren und an das Ordnungsamt und auch an die lokalen Medien schicken.

Gruss
K

Hallo,

da hat wohl jemand das Opportunitätsprinzip nicht verstanden. Ja, die Polizei entscheidet bei OWIs selbst, ob sie einschreiten will oder nicht (sie muss nicht). Aber da es hier ganz eindeutig um Gefahrenabwehr und nicht nur um „lediglich lästiges“ Falschparken ging, hätte sie - OWI und Bußgeld hin oder her - kommen müssen.

BTW: Das wäre ausnahmsweise mal sogar ein Fall für Amtshaftung, wenn der Beamte am Telefon trotz eindeutiger Schilderung einen Einsatz ablehnt, und dann etwas passiert.

Gruß vom Wiz

Danke!!!
Hallo,

ich möchte mich bei allen bedanken, die netter Weise geantwortet haben.

Das Ordnungsamt hatte bereits Tage vorher einen Anruf von mir bekommen.
Aber auch da: Wir haben nicht so viel Personal. Mal sehen, wen ich vorbei schicken kann…

Schlimm ist nur, dass man nichts mehr sieht, wenn dort ein Auto steht.
Ich hätte (wäre ich schneller um die Ecke gefahren) fast einen Fußgänger mitgenommen.

Dass die Polizei immer mehr mit immer weniger Beamten machen muss, ist mir klar.
Unser Nachbar ist Polizist.
Der schreitet allerdings auch nicht ein, weil er nicht als Buhmann (Bulle) da stehen möchte.

Die Idee mit den Fotos ist gut.
Das werde ich dann wohl regelmäßig machen müssen, bis der letzte Idiot verstanden hat, dass er mit seiner Parkerei dort Schaden anrichten kann.

Schlimmer finde ich allerdings, dass in einem Notfall auch ein größerer Krankenwagen nicht durchkommt und diese Kreuzung die einzige Zufahrtsmöglich zu unserer Siedlung ist!
Gerade bei einem Herzinfarkt/Schlaganfall zählt jede Sekunde!

Nochmals danke an alle!

Grüße
Ayse

Moin,

Die Polizei wird immer mehr kaputtgespart und
muss mit immer weniger Beamten immer mehr Einsätze fahren

Kommt drauf an. Hier vor Ort(Hamburg-Bergedorf) waren sie am letzten Sonntag mit 4 Polizeiwagen und 8 Beamten,einer mit Fangschlinge, hinter einem Hündchen(Corgi?) her, der gemütlich einen Gehweg entlangzockelte.
Soviel zum Thema, weniger Beamte.

CU

Axel

Vielleicht war es ja der Hund vom Revierleiter? :wink:)

Bestimmte Gebiete von Hamburg sind einfach auch eine Ausnahme, was das angeht. Hamburg ist nunmal vergleichsweise wohlhabend :smiley: