Ansatz zur 'Wahrheit'?

Hi,

ob meine von mir entwickelte Drei-Welten-Theorie einen praktischen Nutzen hat, ist meine Frage an die User im Brett der Philosophie. Die erste Welt wäre nach dieser Theorie, die Welt der Medien, in der sowohl die Leser als auch der UP sich gemeinsam „gerade jetzt“ befinden, als einer beweisbaren Realität des wirklichen Lebens. Das ist der Fall, sobald die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger auch wirklich stattfindet und ist nicht der Fall, wenn User aufgrund meines ihnen schon bekannten Namens erst gar nicht den Thread anklicken.

Die erste Welt ist nach der Drei-Welten-Theorie bzw. Drei-Welten-Methode also eine Gewissheit für ein Wissen, um damit den Ansatz zu einer „wahren“ Philosophie zu begründen, ohne einen „Glauben“ vorauszusetzen, der sich auf den jeweiligen Inhalt der Philosophie bezieht. Das ist also ein Ansatz zu einer gemeinsamen Wirklichkeit zwischen mindestens zwei Menschen, nämlich dem Leser und dem Philosophierenden.

Vergessen wir dabei aber nicht, wenn wir zum Beispiel einen antiken Philosophen lesen, dass wir damit gleichfalls mitten drin sind im Kontext der Medien und damit in der „ersten Welt“, denn auch Bücher sind bekanntlich Medien, wobei man auch Schulphilosophen, die wie beispeilsweise Hegel am Katheder stehend ihre Vorlesungen halten, als zur ersten Welt der Medien gehörend interpretieren kann. Wenn also Schopenhauer in seiner Wut gegen seinen Erzrivalen Hegel, diesen abfällig als „Katheder-Philosoph“ beschimpft, um sich damit selbst zu erhöhen in seinem Wert, so können wir das auch ins Positive wenden, da ein Philosoph, der seine Vorlesung am „Katheder“ hält, ebenfalls zur ersten Welt der Medien zu rechnen ist. Als Medium dient hier der physische Mensch zur Kommunikation, und zwar als Medium in mündlicher Form. Dieser Ansatz der Drei-Welten-Theorie ist also ein sicheres Wissen, das ganz unanhängig ist von der beanspruchten „Wahrheit“ der Kommunikation.

Die zweite Welt ist nun deshalb sozusagen eine geradezu zwingende Selbstwertstrategie, um im unendlichen Meer der Medien überhaupt sicher wissen zu können, nach welchen Kriterien denn in der Unübersichtlichkeit der Medieninhalte eine sichere Auswahl der „Wahrheit“ zustandekommen kann. Das ist aber nur dann eine gGewissheit an sicherem Wissen, wenn man sich selbst bewusst wird als Subjekt. Und deshalb ist nach dieser Theorie die zweite Welt die Introspektion.

Die dritte Welt ist nun die, in der wir uns so organisieren, dass wir in dieser Welt realistisch überleben können und auch so angenehm wie möglich überleben wollen, mit allem Luxus, der zu einem guten Leben dazugehört, denn auch im Falle der ersten Welt der Medien ist diese ja immer diejenige Welt, die wir letzlich als „wirkliche“ Welt bezeichnen würden. Da wir uns aber mit Philosophie beschäftigen, rückt die dritte Welt immer dann in Vergessenheit, sobald wir uns auf die erste Welt der Medien einlassen. Wenn ich z. B. Platon lese, vergesse ich meine reale Welt, deswegen bezeichne ich sie auch als die „dritte Welt“ :smile:

Da es im Moment auf meiner Hinterweltinsel, also in der „dritten Welt“ drunter und drüber geht (siehe den Link unten), verlagert sich sozusagen automatisch das Selbstgefühl und Selbstbewusstsein auf das Überleben. Frage: Hat Diese hypothetisch zur Diskussion gestellte und von mir so genannte Drei-Welten-Theorie einen Nutzen auch für andere Menschen, vor allem für diejenigen, die sich wie ich mit Philosophie beschäftigen?

http://www.elhierro-buch.de/7.html

Gruß
C.
PS: Ich lasse mich auf keinen Fall evakuieren, mit der Masse des Volkes, lieber fliehe ich mit dem Schiff nach Teneriffa oder sterbe im Lavastrom. Ansonsten verlasse ich diese Insel erst dann, wenn die Lava bereits kochendheiß in glühendend leuchtendem Orange in den Garten fließt :smile:)

Hallo,

ob meine von mir entwickelte Drei-Welten-Theorie einen
praktischen Nutzen hat, ist meine Frage …

Interessant, die „von Dir entwickelte 3WT“ … :o)

http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Welten-Lehre
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Raimund_Popper#.E2…

Grüße
K.

Interessant, die „von Dir entwickelte 3WT“ … :o)

http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Welten-Lehre
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Raimund_Popper#.E2…

Hi,

hier wird möglicherweise der wesentliche Unterschied nicht berücksichtigt. In einem früheren Posting habe ich ganz klar gesagt (siehe Archiv unter der Überschrift „Drei-Welten-Methode“), dass ich den Begriff drei Welten von dem Philosophen Professor Sir Karl Popper übernahm - habe aber auch schon damals erklärt, dass meine Drei-Welten-Methode sich wesentlich von der Theorie Poppers unterscheidet. Popper meint nämlich keine Methode, wie ich das meine, sondern vielmehr eine Kategorisierung der materiellen, psychischen und geistigen Welt. Hingegen geht es bei meiner Drei-Welten-Methode um eine pragmatische Selbstorganisation.

Popper hatte kein Wissen über die globale Vernetzung der Medien als neue globale Weltrevolution, über das klassische Industriezeitalter hinaus. Diese neue Weltrevolution der Medien (von mir „erste Welt“ genannt) hatte schon 1989 der legendäre Kommunikationswissenschaftler Marshall McLuhan, Professor an der Universität Toronto, als zukünftige neue Weltrealität vorausgesagt, was längst wirklich ist. Wenn du mir mit dem offenen Mundsymbol (oben) unterstellen willst, ich wäre nur ein Nachbeter von Poppers drei Welten, hast du leider den wesentlichen Unterschied nicht erkannt: meine Drei-Welten-Theorie ist mit der Poppers nur der Bezeichnung nach gleich, aber in ihrer Semantik total verschieden!

Im Übrigen ist die Drei-Welten-Methode nur eine Erfindung für meinen eigenen Pragmatismus als Lebenskunst, vorrangig für meinen eigenen privaten Kosmos auf meiner Hinterweltinsel. Deshalb erhebe ich keinen wissenschaftlichen Objektivitätsanspruch, im Gegensatz zu Popper. Die Klammer, die alle drei Welten für mich zusammenhält, ist im Gegensatz zu Poppers drei Welten das Subjekt, mit dem wissenden Selbstgefühl und Selbstbewusstsein. Auch hierin unterscheide ich mich wesentlich von Popper.

Gruß
C.

Die Erde schwankt wie verrückt…
Gestern Abend gab es ein „grausam“ lautes Stöhnen und Brechen links von meinem Haus. Soeben hat es einen lauten Urlaut des möglichen Vulkanausbruchs auf der rechten Seite meines Haus gegeben. Sollte der Vulkan im Golftal (einem sieben Kilometer langen Vulkankrater, dessen eine Hälfte vor Jahrtausenden im Meer versank), ausbrechen, wäre ich unmittelbar betroffen und dann nämlich hätte die „dritte Welt“ für mich absolute Priorität. Die Erde unter meinem Haus schwankt wie verrückt…

http://www.elhierro-buch.de/7.html

Hallo,

Ich hoffe das geht gut aus und beruhigt sich bald wieder.
Sonst mach doch ein paar Tage Urlaub in Teneriffa …

Alles Gute
K.

Hallo Claus,

Du bist alt genug zu wissen, was Du tust, aber das alles klingt nicht sehr gut und es gab genug Vulkanausbrüche, bei denen es keine Zeit mehr gab, um zu flüchten (denke Du kennt die Beispiele). Willst Du in 2000 Jahren am Laptop sitzend aus dem Bimsstein gefräßt werden?

Ich kann mir vorstellen, dass es schwer fällt, aber wärs jetzt nicht an der Zeit, die Insel zu wechseln?

Alles Gute von

ikarusfly

Sonst ist man ja der Löffel…
Im Moment ist wieder alles ruhig. Mal sehen, ob überhaupt ein Vulkan ausbricht, sonst ist man ja der Löffel, wenn man zu früh aufs Schiff geht und sich in Teneriffa ein Zimmer mietet. Evtl. muss man dort dann Wochen, Monate und Jahre wartet, bis endlich etwas Konkretes auf unserer Hinterweltinsel geschieht (kennt jemand Teneriffa? Das ist so, wie wenn ich als Ländler nach München rein fahre, mit roten Backen von der gesunden Luft auf dem Lande, da kriegt man als Rotbackiger gleich Kopfweh, so ist es auch in Teneriffa, ich will da nicht unbedingt hin, wenn es nicht wirklich ein Notfall ist, wo man nachts nicht schlafen kann und ständig die vielen Autoabgase einatmen muss, eine einzige Großstadt).

Gruß
C.

Moin!
Die Erste Welt ist die des Geldflusses. In welche Richtung auch immer und von einigen wenigen dieser Welt. Der wiederum bestimmt die Medien. Ob bei Benutzung der Medien eine Wirklichkeit entsteht, bezweifle ich stark.
Alle von dir bezeichneten nachfolgenden Welten werden von der Ersten Welt bestimmt.
Deine Methode braucht noch Überarbeitung.
Gruß

Hallo Claus,
ich dachte, dass w-w-w ein Frage- und Antwort-Forum sei.
Aber wenn niemand etwas dagegen hat, dann können wir ja gerne diskutieren.
Ich hätte da auch was …, geht in eine ähnliche Richtung.

Dein Universum besteht aus:

  1. reale Welt
  2. Introspektion
  3. Medien

Popper unterteilt:

  1. physikalische Welt
  2. Welt des Bewusstseins (Gedanken, Gefühle, Empfindungen)
  3. Welt ojektiver Gedankeninhalte (mathematische Sätze)

Griechische Klassik:

  1. Physis
  2. Psyche
  3. Logos

Gottlob Frege:

  1. Außenwelt
  2. Vorstellungen
  3. Gedanken

(Zusammenstellung von http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Welten-Lehre)

Die Erste Welt ist unstrittig, denke ich. Ich würde sie als „Materielle Welt“ bezeichnen.
Von der Ersten Welt ist dasjenige abzugrenzen, was „im Kopf“ passiert: kreatives Denken, Erinnern, Planen, Emotionen, Träumen etc.

Allen Nicht-Walz-Ansätzen gemeinsam ist eine Unterteilung der, wie ich es nennen würde, „Ideellen Welt“, wobei bei dir diese als Introspektion bezeichnet wird. Vom Wort her würde ich dabei an eine Tätigkeit denken, die von - ja von wo eigentlich? - auf das Innenleben gerichtet ist.

Ein Medium ist ein Begriff aus der Kommunikationswissenschaft und bezeichnet den Vermittler, durch den ein Inhalt von einem zum anderen Kommunikationspartner transportiert wird. Hierunter ist Sprache, Rundfunk, Printmedien und Internet zu verstehen.
Damit ist die Nähe zum Logos nicht übersehbar und der Vorwurf, Popper plagiiert zu haben, naheliegend.

Frage: Wo sind die Grundkräfte der Physik zu verorten?
Ich kann sie bei keiner Unterteilung einordnen.

Da ich bei einer weiteren Interpretation deiner Ausführungen zu sehr auf Spekulation darüber, was wohl gemeint ist, angewiesen bin, würde ich dich bitten, deine Unterteilung etwas weiter auszuführen. Interessieren würde mich dabei, was du mit Medien genau meinst (ich könnte mir durchaus vorstellen, sie unter Physis einzuordnen) und warum sie eine eigene Dimension darstellen.
Auch der Inhalt des Begriffs „Introspektion“ ist mir nicht klar geworden. Auch dafür bitte ich um ein paar erläuternde Sätze.

MfG
C.

Plauderbrett? owT

Hallo,

war klar, das irgendso eine arme Beamtenseele hier solch einen Kommentar dazu absondern muss.

Da sitzt jemand irgenwo fern ab auf einer Insel, ist mit Ereignissen konfrontiert die gerade sein Hab und Gut sowie sein Leib und Leben in Gefahr bringen und kommuniziert das über etablierte Kommunikations-Kanäle - und dann kommt so ein Spruch dazu.

Das ist kein Fernsehen - das ist Wirklichkeit - wer hier tot ist, ist das für immer.

Sehr armseelig!

http://www.google.de/search?hl=de&biw=1024&bih=632&t…

Grüße
K.

3 Like

Versuche eben die philosophische Komponente zu erkennen…(das geht, glaube mir, auch ohne Herleitung von Theorien).

Schönen Gruß von

ikarusfly

Hallo Claus,
ich dachte, dass w-w-w ein Frage- und Antwort-Forum sei.

Da ich Ländler bin, verstehe ich nicht, was genau meinst, Schule oder so??

Aber wenn niemand etwas dagegen hat, dann können wir ja gerne
diskutieren.

Nun, schätzungsweise haben 99,9 Prozent der User etwas dagegen. Aber diese User müssten halt mal mehr posten, um ihre Fragen ins Brett zu bringen. Es tut sich hier einfach viel zu wenig im Verhältnis zur Zeit, im Gegensatz zur Religion, da wird hundertmal mehr gepostet und gefragt.

Ich hätte da auch was …, geht in eine ähnliche Richtung.

Lass knacken! Wo? Was?? Wie???

Dein Universum besteht aus:

  1. reale Welt
  2. Introspektion
  3. Medien

Entschuldige, aber es ist genau umgekehrt (siehe Artikel): 1) Medien, 2) Introspektion, 3) Realität

Popper unterteilt:

  1. physikalische Welt
  2. Welt des Bewusstseins (Gedanken, Gefühle, Empfindungen)
  3. Welt ojektiver Gedankeninhalte (mathematische Sätze)

Ich habe Poppers drei Welten folgendermaßen interpretiert:

  1. Materielle Welt, 2) Psychische Welt, 3) Geistige Welt (siehe mein UP).

Griechische Klassik:

  1. Physis
  2. Psyche
  3. Logos

Ok. Das ist eine moderne, nicht ganz unumstrittene Kategorisierung, okay.

Gottlob Frege:

  1. Außenwelt
  2. Vorstellungen
  3. Gedanken

Und den Körper lässt der Mathematiker und Philosoph typischerweise genauso unberücksichtigt, wie der Mathematiker und Philosoph René Descartes, WIE??? Ernst Mach, Physiker, Mathematiker und Philosoph, vertritt dagegen „Empfindungen“ und Gustav Theodor Fechner eine „Psychophysik“, um das Materielle mit dem Geistig-Emotionalen zu verbinden.

Die Erste Welt ist unstrittig, denke ich. Ich würde sie als
„Materielle Welt“ bezeichnen.
Von der Ersten Welt ist dasjenige abzugrenzen, was „im Kopf“
passiert: kreatives Denken, Erinnern, Planen, Emotionen,
Träumen etc.

Ich muss jetzt umdenken, denn du hast ja meine Kategorien genau umgedreht! Bei mir ist die erste Welt die der Medien, dagegen bei deiner Kategoriesierung ist die erste Welt die der materiellen Welt, in der wir real (über)leben. Sofern ich dich richtig verstehe, ist das bei mir meine Insel?? Ich habe postuliert: Die ERSTE (!) Welt sind die Medien. Um diesen Ansatz zur „Wahrheit“ zu begründen: Erstens leben wir meiner Ansicht nach schon längst nicht mehr im klassischen Industriezeitalter und zweitens kann man diesen Ansatz zur „Wahrheit“ sehr leicht begründen damit, dass wir uns hier und jetzt in dieser ersten Welt der Medien real befinden und jeglicher Zweifel darüber, dass diese Welt primär eine realistische Tatsache ist, wäre völlig unbegründet.

Die zweite Welt ist für mich die Introspektion, dafür gibt es Hunderttausende von verschieden Methoden. Ich praktiziere seit über 30 Jahren meine eigene Methode, auf die einzugehen hier verfehlt ist, will nur erwähnen, dass es keine wissenschaftliche Begründung dafür gibt, so viel ich weiß, es gibt allerdings inzwischen eine zunehmende Wissenschaft und Philosophie der Subjektivität in Verbindung mit Introspektion.

Allen Nicht-Walz-Ansätzen gemeinsam ist eine Unterteilung der,
wie ich es nennen würde, „Ideellen Welt“, wobei bei dir diese
als Introspektion bezeichnet wird. Vom Wort her würde ich
dabei an eine Tätigkeit denken, die von - ja von wo
eigentlich? - auf das Innenleben gerichtet ist.:

Ich weiß nicht, was du mit „Nicht-Walz-Ansätzen“ meinst. Was du als „ideelle Welten“ bezeichnest, hat mit meinen drei Welten nichts zu tun, denn meine ZWEITE (!) Welt der Introspektion ist ein 100% sicheres Wissen, auf meinen Körper als Forschungsobjekt bezogen, das Ideellle kann man danach x-beliebig interpretieren, ist aber dann nicht wissenschaftlich begründbar, sondern bloße Fantasie und reine Spekulation.

Ein Medium ist ein Begriff aus der Kommunikationswissenschaft
und bezeichnet den Vermittler, durch den ein Inhalt von einem
zum anderen Kommunikationspartner transportiert wird.
Hierunter ist Sprache, Rundfunk, Printmedien und Internet zu
verstehen.
Damit ist die Nähe zum Logos nicht übersehbar und der Vorwurf,
Popper plagiiert zu haben, naheliegend.

Popper hat, was Medienphilosophie und Kommunikationswissenschaft betrifft, keine Kompetenz. Deshalb ist deine Unterstellung, ich würde Popper „plagiieren“ absolut falsch. Die Medien, die mit Bewusstsein und Geist arbeiten, in Verbindung mit dem griechischen Begriff „Logos“ zu setzen, ist ebenfalls Spekulation, weil zum Logos auch das vor- und nachsprachliche Bewusstsein gehört, das man zwar mittels Medien beschreiben kann (zum Beispiel von Ken Wilber und seinen geistigen Verwandten), wäre aber in meiner Drei-Welten-Methode leider total missverstanden.

Frage: Wo sind die Grundkräfte der Physik zu verorten?
Ich kann sie bei keiner Unterteilung einordnen.

Ich glaube hier den entscheidende Unterschied zu erkennen, zwischen dir und Popper und meiner Kategorisierung: Mir geht es nicht um bloße Sprachkonstrukte, sondern um einen phänomenalen und pragmatischen Realitätsbezug des wirklichen Lebens. Mir geht es um reale, d. h. empirische Phänomene, von denen wir real anhängig sind als „Welten“ und an die wir uns als Lebenswirklichkeit praktisch anwechselnd anpassen.

Das ist ein ganz anderer Ansatz als der von Poppers Drei-Welten-Theorie, dessen drei Welten ich zu hundert Prozent akzeptiere, ich kritisiere diese nullkommanull, weil sie eine reale Rolle spielen auch in allen meinen drei Welten, die jeweils aus diesen von Popper gemeinten, bestehen. Denn während ich mich zum Beispiel hier gerade in der ersten Welt der Medien befinde (nach meiner Kategorisierung!), existieren real die Poppersche Kategoriesierung paralell: Ich selbst bin ja während meiner Medien-Identifikation sowohl realer, materieller Körper als auch eine real emotionale, psychische Tatsache (Poppers zweite Welt) wie auch eine geistige Welt. Die Kategorisierung Poppers ist in jeder meiner drei Welten realistisch vorhanden, ohne jeden Zweilfel.

Da ich bei einer weiteren Interpretation deiner Ausführungen
zu sehr auf Spekulation darüber, was wohl gemeint ist,
angewiesen bin, würde ich dich bitten, deine Unterteilung
etwas weiter auszuführen. Interessieren würde mich dabei, was
du mit Medien genau meinst (ich könnte mir durchaus
vorstellen, sie unter Physis einzuordnen) und warum sie eine
eigene Dimension darstellen.
Auch der Inhalt des Begriffs „Introspektion“ ist mir nicht
klar geworden. Auch dafür bitte ich um ein paar erläuternde
Sätze.

MfG
C.

Die Erste Welt ist die des Geldflusses.

Nach deiner und auch der der meisten Menschen durchaus korrekt analysiert.

In welche Richtung
auch immer und von einigen wenigen dieser Welt. Der wiederum
bestimmt die Medien.

Natürlich ist auch dieser Zusammenhang absolut richtig, denn die größten Medien (Massenmedien) finanzieren sich bis zu 100% durch die Werbung. Das ist in Deutschland noch verhältnismäßig harmlos gegenüber Amerika. Auch in Spanien ist die ständige Unterbrechung durch Werbung im TV geradezu grausam, dafür hat man aber den Nutzen, dass man keine monatlichen Gebühren bezahlt, wie in Deutschland, hier ist TV völlig kostenlos.

Ob bei Benutzung der Medien eine
Wirklichkeit entsteht, bezweifle ich stark.

Wenn Wittgenstein den so genannten „liguistic turn“ zu einer völlig neuen „Wahrheit“ in der Philosophie erhob, dann ist der „medial turn“ eine noch neuere „Wahrheit“ in der Entwicklungsgeschichte der westlichen Philosophie. Inwiefern die Philosophie überhaupt „wahr“ ist, darüber streiten sich die Geister schon zweitausendsiebenhundert Jahre. Alle übrigen „Wahrheiten“ der Medien sind bedürfnisorientiert konzipiert: Von der Mickey Mouse (ich habe z. B. ein Buch über diese Ami-Maus, das ich seit über 21 Jahren immer wieder angefangen habe zu lesen, aber weiter als die ersten drei Seiten hab ichs noch nicht geschafft, es ist ein Maus-Buch in spanischer Sprache, um diese Sprache zu erlernen). Auf den Nenner gebracht: Was „Wahrheit“ ist, ist total verschieden, und doch leben wir alle in derselben physikalischen Welt.

Deine Methode braucht noch Überarbeitung.

Für mich ist die Medienwelt als „Wahrheit“ die erste Welt. Ich bleibe auch dann noch bei dieser Methode, wenn meine reale Inselwelt mich dazu zwingt, die erste und zweite Welt abrupt zu vergessen und mich nur noch auf die dritte Welt (klingt stark nach Benachteiligung!) zu konzentrieren.

Gruß
C.

Hallo Claus J. Walz,

deine Theorie erinnert mich an den Elektrotechnikunterricht bei mir in der Schule:

EVA-Prinzip
Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe

Eingabe via Medien.
Verarbeitung via „Ich“.
Ausgabe via Welt.

Wobei dies schon wieder nicht richtig ist. Der Ausgang wird auch wieder zum Eingang.

Wie definiert man dann aber die 1. Welt bzw. wie definiert man Medien?
Meine Sinne müssen im übertragendem Sinne auch Medien sein, da ich mit ihnen eine Welt erkenne(nicht verwechseln: Welt ungleich Realität(?), doch das wäre ein anderes Thema). Ich nenne es einfach mal „Input“, anstatt „Medien“. Der Zeitpunkt ist T1

Die 2. Welt bin ich. Körperlich wie geistig…und verarbeite den ganzen Input und handel. Handeln im Sinne von etwas tun, lachen, faxen machen, denken, „nichts“ tun usw. Zeitpunkt: Zwischen T1 und T2

Die 3. Welt ist der Ausgang. Die „neue“ Welt zum Zeitpunkt T2. Die Welt, die u.a. Ich jetzt mitgeschaffen habe, durch meine Verarbeitung.

Passt dann aber noch der Begriff Welt? Ich weiss nicht…
Hier kommt auch wieder meine Lieblingsdiskussion zusammen, wie deterministisch die Welt ist, inder wir leben und ja, ich bin immer noch ein Freund des Determinismus, u.a. durch diese logische Aussage.

Nun gibt es aber ein Problem bei der Sache: Ich bin nur einer von vielen „Verarbeitern“. Immerhin gibt es sehr sehr viele andere Lebewesen, die Dinge verarbeiten. Tiere, Menschen, ja sogar Pflanzen und Steine beeinflussen unsere „neue“ Welt zu T2. Wir sind ein riesiges Netzwerk, welches verarbeitet und da kann nicht nur „Ich“ sein, sondern „Alles“.

Soweit meine Interpretation,

lg
Hanzo

Hi Hanzo Hattori,

deine Interpretation ist sehr interessant. Ich würde sie nach meiner Interpretation jedoch eher der Kybernetik zuordnen, die nicht nur in der E-Technik angewandt wird, sondern auch im Management. Die In- und Outputs sowie die Feedbackschleifen sind vor allem optimal im Bereiche der Produktionsabläufe (nach Frederick Taylors „only the best way“) geeignet.

Die Welt der Philosophen, das heißt denkender, fühlender und handelnder Geister, mit einem besonders sensiblen und ausgeprägten Sinn für psychosoziale Zusammenhänge in der Welt, würde ich aber nicht nach diesem Modell der so genannten „Black-Box“ mit meiner Drei-Welten-Methode vergleichen, nach den Professoren Pawlow, Watson und Skinner und deren Behaviorismus.

Die so genannte „kognitive Wende“ von einem rein technischen Modell zu einem menschlicheren, inneren Modell, ist heute der neue Trend der Sozial- und Geisteswissenschaften, wohingegen die Kybernetik in der Philosophie kaum mehr eine Rolle spielt und schon längst nicht mehr das vorherrschende Welt- und Menschenbild stellt, zumindest nicht im Bereich der Psychologie und Soziologie. Auf die Schnelle betrachtet, drei Bücher zur Kybernetik:

  1. Felxi von Cube: Was ist Kybernetik?

  2. Der Mythos der Denkmaschine - Kritische Betrachtungen zur Kybernetik von Professor Dr. Mortimer Taube, und

  3. Fred Kurt: Das Management von Mutter Natur

Gruß
C.

Hi Claus J. Walz,

zunächst einmal danke für die Fremdworte(nein, keine Beleidigung, sondern ein Anreiz zum nachlesen!). Ich als „Hobbyphilosoph“ merke jetzt mal wieder, wie klein ich doch bin und das andere Leute auch schonmal ähnliche Gedanken gehabt haben, wie ich.

Ich habe mir jetzt nochmal deine /t/drei-welten-methode/6537713/13

Als was siehst du Medien? Bzw. meinst du mit deiner 1. Welt das streben nach Wissen oder eher die Verbreitung von Wissen oder Wissen/Denken über Dinge überhaupt?

Was mich persönlich an der 2. Welt stört ist das „Introspektion“ und „Welt“. Ich würde es eher abändern, sodass Alle gemeint sind(also alle Individuen).

Die 3. Welt sehe ich jetzt als das „Ding“ an, wo die Individuen sind und diese beeinflussen/verändern.

Das Problem was mein Kopf gerade hat ist, das sich spätestens der Kreis sich in der 3.Welt schließt und … tja, da kommt mein 2. Problem.
In welche Welt ist das „handeln/tun“?
Denn irgendwo muss ja auch etwas getan werden. Eine Welt kann nicht durch „nichts“ existieren und sich weiterentwickeln. Wo ist der Einfluss?
Denn aufgrund des Einflusses können auch wieder z.B. neue Gedanken auftauchen(bestes Beispiel wir. Du wirfst das Wort Kybernetik in den Raum. Habe ich nie gehört, doch durch deinen Einfluss habe ich mich jetzt schlau gemacht und weiss jetzt mehr, als vorher und kann nun dieses Wissen nutzen um die Welt zu verändern).

Die so genannte „kognitive Wende“ von einem rein technischen
Modell zu einem menschlicheren, inneren Modell, ist heute der
neue Trend der Sozial- und Geisteswissenschaften, wohingegen
die Kybernetik in der Philosophie kaum mehr eine Rolle spielt
und schon längst nicht mehr das vorherrschende Welt- und
Menschenbild stellt, zumindest nicht im Bereich der
Psychologie und Soziologie.

Nur weil etwas alt/alt geworden ist, muss es nicht unbedingt falsch/unwichtig sein. Bestes Beipeil die Renaissance.

mfg,

Hanzo

Hi Hanzo Hattori,

Als was siehst du Medien? Bzw. meinst du mit deiner 1. Welt
das streben nach Wissen oder eher die Verbreitung von Wissen
oder Wissen/Denken über Dinge überhaupt?

Zunächst sind Medien ganz konkret eine rein materielle Erfindung der Kommunikationstechnologie. Ohne diese rein materielle Erfindung wären wir wie die Tiere nur auf unsere eigene Physik angewiesen, um zu kommunizieren. Aber mit der technischen Erfindung zum Beispiel der Trommel, konnte in früherer Zeit der Naturvölker eine Botschaft über mehrere Kilometer hinweg übermittelt werden. Dafür mussten aber zuerst einmal die Kommunizierenden „Codes“ erlernen, um eine Botschaft mittels Medium, wie zum Beispiel der Erfindung der Trommel, zu kommunizieren. Eine weitere technische Erfindung in der Kommunikation war ´zum Beispiel das Papyrus. Die Herrscher früherer Zeit bauten darauf ihre ganze Macht auf, denn durch die Erfindung der Schrift wurde die Sprache zur neuen "eltmacht, die auch noch bis heute viele Kulturen durch die Religion, das Militär und die Politik beherrscht. Die Erfindung des Papiers wurde auch in modernen Firmen lange Zeit als Kommunikationsmedium benützt, dann folgten das Telefon, Telegrafie, Fernschreiber, Fax, Cumpter und Internet. Und natürlich sind die Erfindungen von Presse, Funk und Fernsehen die Machtmittel aller Kulturen.

Was mich persönlich an der 2. Welt stört ist das
„Introspektion“ und „Welt“. Ich würde es eher abändern, sodass
Alle gemeint sind(also alle Individuen).

Das geht leider nicht, denn Introspektion heißt nach der Definition Folgendes:

„Selbstbeobachtung, die nach innen, d. h. auf das eigene Bewusstseinsgeschehen gerichtete Beobachtung…“ (Meyers Lexikon, 1986)

Die 3. Welt sehe ich jetzt als das „Ding“ an, wo die
Individuen sind und diese beeinflussen/verändern.

Ja! Aber in der ersten Welt findet ja der größte Einfluss überhaupt aller Kulturen statt, für was sonst gibt es Religion, Philosophie, Politik, Wissenschaft, Kunst usw, wenn das Bewusstsein von Menschen nicht veränderbar wäre?? Wären wir Menschen tatsächlich Maschinen, wären wir tatsächlich 100% determiniert und in unserem Bewusstsein unveränderlich!

Das Problem was mein Kopf gerade hat ist, das sich spätestens
der Kreis sich in der 3.Welt schließt und … tja, da kommt
mein 2. Problem.
In welche Welt ist das „handeln/tun“?

In allen drei Welten ist geht es ums Handeln! Wäre das nicht so, wäre jeder Philosoph (erste Welt!) am Katheder einer Universität völlig sinnlos. Er ist aber ein sehr sinnvoll und sehr nützlich Handelnder. Genauso ist ein Philosoph, der Bücher schreibt, auch ein sehr sinnvoll Handelnder. Für einen Bauarbeiter, der nie ein philosophisches Buch liest, ist das in „seiner“ Welt (vergleiche = Welt-Anschauung) möglicherweise ein Handeln, das weniger wert hat als seine gemauerten Steine. Wie mein Schweizer Nachbar, ein ehemaliger Druckereibesitzer einmal empört sagte, gegen den Anspruch der Philosophie, als aktive Handlung:

„Bei einem Haus sieht man wenigstens was, bei der Philosophie aber nichts!“

Das ist natürlich eine höchst beschränkte Welt-Anschauung, obwohl dieser Mann viel reicher ist als ich und menschlich einer der Besten ist. Und deshalb muss man unterscheiden zwischen der Welt-Anschauung der Philosophen und der von einfacheren Menschen, die mit Philosophie nichts am Hut haben. Das ist gut so, denn sonst wären ja alle Menschen gleich. Ich bin nicht dafür, alle Menschen zwanghaft „gleich“ zu machen.

Denn irgendwo muss ja auch etwas getan werden. Eine Welt kann
nicht durch „nichts“ existieren und sich weiterentwickeln. Wo
ist der Einfluss?

Siehe voriges Statement. Überlege aber auch, dass zum Beispiel Medienprofis sehr viel mehr verdienen als Normal-Handelnde, so verdiente zum Beisopeil der Micky-Mouse-Manager mit seiner Kunstmaus sehr viel mehr als der teuerste Angestellten-Manger Deutschlands (zur Zeit Josef Ackermann, ca. 13,5 Millionen Euro im Jahr, der Medien-Manager mit seiner Ami-Maus verdient 16 Millionen in einem einzigen Monat, unglaublich! Man darf also keinen Normal-Handelnde mit Medienprofis und ihrem Handeln auf dieselbe Stufe stellen. Beide sind zwar gleicherart Handelnde, aber eben auf sehr unterscheidlichen Bewusstseins- und Handlungsebenen (vgl. die Philosophie des Pragmatismus!)

Denn aufgrund des Einflusses können auch wieder z.B. neue
Gedanken auftauchen(bestes Beispiel wir. Du wirfst das Wort
Kybernetik in den Raum. Habe ich nie gehört, doch durch deinen
Einfluss habe ich mich jetzt schlau gemacht und weiss jetzt
mehr, als vorher und kann nun dieses Wissen nutzen um die Welt
zu verändern).

Sic!

Nur weil etwas alt/alt geworden ist, muss es nicht unbedingt
falsch/unwichtig sein. Bestes Beipeil die Renaissance.

Natürlich, die wird von der neueren, höheren Erkenntnis respektvoll integriert.

Gruß
C.