Hallo,
das wird nicht notwendig sein, denn die Überprüfung, ob man weiterhin mit einem ISDN Telefon telefonieren können wird, kann grundsätzlich und einfach beantwortet werden:
Wenn man ein Gerät hat, welches einem einen „S0“-Anschluss bereitstellt, dann kann man daran auch ein ISDN Telefon betreiben.
Dieses Gerät ist bei dir die FritzBox 7170.
Nun wäre es denkbar, dass du neben dem TriplePlay Anschluss noch einen echten ISDN Anschluss hast und zusätzlich bezahlst (also für zwei Telefonanschlüsse bezahlst!).
Aber ich vertraue mal deiner Aussage, dass du EINEN Anschluss hast, eben diese Triple-Play von Unitymedia.
Ob du über den Router (und somit über das Internet) telefonierst, kannst du ganz einfach prüfen:
Ziehe den Stecker des Kabelmodems, mach also das Kabelmodem (und zwar genau nur das Kabelmodem, kein anderes Gerät) stromlos.
Hebe den Hörer ab (du wirst vermutlich noch einen Wählton hören, denn der kommt von der Fritzbox auch dann, wenn das Amt weg ist), rufe eine beliebige, existierende Nummer an, etwa dein eigenes Handy.
Wenn nun der Anruf wirklich herausgeht, du das Rufzeichen hörst und dein Handy klingelt, dann müssen wir leider bei der Aufnahme des Bestands (Welche Geräte, Anschlüsse, Verträge besitzt du…) nochmal von vorne anfangen.
Wenn deine Angaben aber stimmen und vollständig sind, dann wird das Telefonieren nicht klappen. Du steckst bitte das Kabelmodem wieder ein, es wird ein paar Minuten dauern, bis das Internet (und die Telefonie) wieder funktionieren.
Der Hintergrund:
Dein Anschluss bei Unitymedia funktioniert so:
Über das Fernsehkabel kommen Signale auf vielen Frequenzen zu dir. Einige davon sind Fernsehsignale.
Die anderen dienen dem Datentransport für das Internet.
Das Kabelmodem empfängt und sendet Frequenzen vom/zum Fernsehkabelanschluss und „übersetzt“ das in „Internetdaten“. Diese gehen zum Router. Der Router meldet die Telefondienste bei Unitymedia an, im Prinzip so:
„Hallo, hier ist das Telefonendgerät vom Colonius. Ich bin betriebsbereit und möchte bitte folgende Nummer zum Telefonieren nutzen: 0221-123456, 0221-123457, 0221-123458.“
Das wird bei Unitymedia registriert und man kann anrufen und angerufen werden.
Gleichzeitig ist es Aufgabe der FritzBox, die komprimierten Datenpakete eines Telefongesprächs auszupacken, in die richtige Reihenfolge zu bringen und so zu übersetzen, dass ein Telefon damit umgehen kann. In deinem Fall werden diese passend für eine S0-Schnittstelle ( S Null) umgesetzt, das ist die genormte Schnittstelle für ISDN Telefonie.
Die FritzBox könnte aber auch analoge Telefone bedienen, dann würden die Datenpakete halt so übersetzt und umgebaut, dass ein analoges Telefon damit arbeitet.
Was machen denn nun die Anbieter falsch, wenn sie dir ein neues Telefon verkafuen wollen?
Gigaset weiß von dir, dass du ein ISDN Telefon benutzt.
Gigaset müsste nun, wenn sie seriös und kompetent wären, nachfragen: „Ist das denn ein echter, reiner ISDN Anschluss, oder ist das lediglich ein vom Router erzeugter, quasi simulierter ISDN Anschluss?“
Aber das würde Umsatz kosten. Also fragen sie nicht.
So lange es Geräte gibt, die an einem Internetanschluss aus VoIP eine S0-Schnittstelle machen, so lange kannst du auch das ISDN-Telefon weiter benutzen.
Da es noch eine Menge Telefone und Telefonanlagen für ISDN gibt, wird das noch eine lange Zeit der Fall sein.
Wenn deine FritzBox mal ausfällt, könntest du sie durch eine 6490Cable oder 6590Cable ersetzen, dann entfällt auch das Kabelmodem. Lediglich die 6430Cable geht bei dir nicht, da sie keinen S0 Anschluss für ISDN Telefone hat.
Wenn man weiterhin das Kabelmodem behält, dann ist die Modellvielfalt von Routern mit Anschluss für ISDN Telefone so groß, dass ich auf eine Liste verzichten möchte.
Würdest du jetzt das „neue“ DX800A kaufen (was übrigens MINDESTENS seit 2011 erhältlich ist!), dann hättest du gleich zwei GerätE, die sich über das Internet bei Unitymedia als Telefongerät registrieren können (die FritzBox macht es ja bereits!).
Vermutlich würdest du es an der FritzBox als ISDN Gerät betreiben und anschließen und hättest außer einem „schöneren, neueren“ Telefon nichts gewonnen.
Würdest du beim Installieren das Telefon mit dem Netzwerkkabel an einen Netzwerkanschluss der FritzBox betreiben, würdest du die Einrichtung komplett richtig durchlaufen, dann würden sich sowohl Gigaset als auch FritzBox bei Unitymedia als „ich bin das Gerät zum Telefonieren“ anmelden. Eine solche Doppelregistrierung kann problematisch sein. Noch unübersichtlicher wäre es, wenn man zudem auch die SO-Schnittstelle des Telefons am Router anschließt, denn ab dann würden Telefonanrufn gleich auf zwei unterschiedlichen Wegen zum selben Gerät gelangen. Ich kann nichr abbsehen, was das für Folgen hätte.
So, und jetzt mal mein Rat:
Frag bei Unitymedia an, ob sie dir eine FritzBox Cable preiswert als Ersatz für den doch recht alten Router für geringes Entgelt überlassen.
Moderne FritzBoxen haben eine DECT Basis eingebaut.
Es entfallen:
Kabelmodem und ISDN-DECT-Telefonbasis.
Das Fax kommt an die FritzBox und funktioniert wie gewohnt weiter.
Deine Schnurlostelefon werden an der FritzBox angemeldet und funktionieren auch weiter.
Wenn es neuere Mobilteile sind, wirst du eine DEUTLICH bessere Sprachqualität haben.
Ein Telefongespräche wird dann direkt von Internet-Datenpaketen in digitale DECT Funksignale umgewandelt, nicht mehr über den verlustbehafteten Umweg einer ISDN Schnittstelle.